Der ebenso leichtfüßige wie actionreiche WW2-Pulp-Trash-Comic „Spynest: Birdwatchers“ (Link) hat mich im letzten Monat so begeistert, dass ich mich zu Ostern mit dem Folgeband selbst beschenkt habe ;-) Meine Erwartungen waren entsprechend hoch – Und ohne jetzt gleich mal wieder dem Fazit vorzugreifen: „Excalibur“ geht in seiner Pulp-Nische vollkommen auf mit noch abgedrehterer Action, noch alternativerer Geschichtsverzerrung und natürlich noch ikonischeren Supersoldaten :-D Den ersten Band kann man eigentlich in einem Satz zusammenfassen: Die amerikanische Superspionin Terryiona Crow rettet und verbündet sich mit dem späteren „James Bond 007“-Erfinder Ian Fleming, um im zweiten Weltkrieg einen ganzen Haufen deutscher Superwaffen-Prototypen in die Luft zu jagen – Klingt ziemlich abgedreht? War es auch! Aber auch ungemein unterhaltsam. „Spynest: Excalibur“ setzt die Handlung ohne Unterbrechung fort: Konnte das ungleiche Agenten-Duo am Ende knapp mit einem gestohlenen Experimentalflugzeug fliehen, werden sie zu Beginn des Folgebandes gleich mal abgeschossen – Von den eigenen Leuten ;-) Letztendlich geht es aber doch recht glimpflich aus, sodass sie alsbald eine neue, streng geheime Mission erfüllen müssen: Der abgedankte britische König Eduard VIII., welcher mit den Nazis paktiert, soll ausgeschaltet werden. Kein einfacher Auftrag, versteckt er sich doch in deutsch-japanischer Obhut. Zudem wohnt Sir Winston Churchil höchstselbst der Mission bei und gerät dabei in die Schusslinie... Ich mache es kurz: Die Handlung von „Spynest: Excalibur“ als pulpig oder trashig zu bezeichnen ist fast schon eine Untertreibung. Man bekommt hier einfach ganz großen Quatsch, der aber so leichtfüßig und actionreich dargeboten wird, dass man sich bestens unterhalten fühlt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht dabei wieder die bildschöne und hochtalentierte Terryiona, welche die Mission eigentlich im Alleingang absolviert und dabei immer eskalierendere Actionszenen durchstehen muss (das Finale ist ein Kampf auf dem Flügel eines fliegenden Flugzeuges...). Sie reißt damit den Fokus erneut an sich, sodass selbst ihr britischer Kollege Ian Fleming nur wie eine Nebenfigur erscheint. Immerhin wirkt dieser hier aber deutlich weniger blasiert als noch im Vorgängerband :-) Auf der Antagonisten-Seite kommt es zu einem Wiedersehen mit den altbekannten, noch immer arg blassen Nazi-(Super-)-Schergen sowie einem japanischen Leibwächter, dessen charakterliche Blässe ungemein viel verschenktes Potential ist :-( Aber sei es drum, in der „Spynest“-Reihe geht es ja im Prinzip nur darum, dem dynamischen Agenten-Duo beim Nazi-Vermöbeln unter immer abstruseren alternativ-historischen Umständen zuzuschauen – Und DAS macht diese Pulp-Comicreihe einfach grandios. Wie im Vorgänger sind auch hier die Zeichnungen durchweg gefällig. Der Detailgrad passt, die Actionszenen wirken dynamisch und die für meinen Geschmack noch immer zu bunte Farbgebung ist der Atmosphäre weiterhin zuträglich; im Gegensatz dazu wirkt die Mimik der Figuren mitunter noch immer etwas übertrieben (was aber nicht mehr so stark störte wie im ersten Band). Präsentiert wird die Geschichte wieder in einem qualitativ gutem Hardcover vom „Verlag Bunte Dimensionen“, welcher für 48 Seiten akzeptable 14 € haben möchte. Das Fazit fällt kurz aus: Wer den ersten Band mochte, wird auch „Spynest: Excalibur“ (Link) mögen :-D
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