Mit meiner letztjährigen Buchkritik (Link) zu „Mein bester Freund ist ein Goblin!“ (ausgezeichnet als bestes Kinderbuch beim Blog-Leserpreis GOLDENER STEPHAN 2016 (Link)) stellte ich mich wohl gegen so ziemlich jeden Blogger im Rollenspielbereich :-P Denn wenn wir auch alle gleichsam der Meinung waren, das Buch sei gelungen, war ich ganz alleine der Meinung, dass es im Vergleich zum gefeierten Vorgänger „Mein Papa ist ein Ork!“ das bessere Werk sei. Nun setze ich noch einen drauf und gehe wiederum auf Konfrontationskurs beispielsweise zu meinem Blogger-Kumpel Nico (Link), welcher ja ein fanatischer Verfechter des ersten Teils ist ;-) Denn ich behaupte: Der dritte Band „Orkpapa & Elfenprinzessin“ legt qualitativ nochmal zu und ist der bisher beste Band der Reihe :-D
„Orkpapa & Elfenprinzessin“ handelt – wer hätte es bei diesem Titel gedacht – vom allseits beliebten Orkpapa sowie einer Elfenprinzessin. Letztere steht plötzlich vor der orkischen Höhle und freundet sich mit dem Junior-Ork an, woraufhin beide gemeinsam Totenkopfschädel stapelt. Dabei ist der Ork-Sohnemann so von den Stapelkünsten der Elfenprinzessin beeindruckt, dass er sie gleich seinem Papa vorstellt. Keine gute Idee, denn dieser ist ein traditioneller Elfenhasser. Also nützt all das Jammern (vom Papa: „Wie konnte es nur dazu kommen?“) und Flehen (vom Sohn: „Kann sie bei uns bleiben?“ und von der Elfe: „Ich möchte nicht wieder nach Hause.“) nichts, die ausgerissene Blaublüterin muss wieder heim ins Reich zu ihrem königlichen Vater. Dieser ist allerdings, wenn er nicht arbeitet, der Sucht verfallen und vernachlässigt seine Tochter deshalb... Die Rückführung gestaltet sich zudem schwierig, müssen doch nicht nur natürliche Hindernisse wie etwa Schluchten überwunden werden, sondern auch die orkophoben Elfenkrieger, welche die Protagonistengruppe heimtückisch attackieren. Letztendlich, denn natürlich ist es ein Kinderbuch, geht aber alles halbwegs glimpflich aus und selbst der königliche Elfenpapa wird von seiner Sucht auf ziemlich orkische Art kuriert – Als jemand, der beruflich ja auch mit Suchtkranken zu tun hat, beneide ich ihn um seine Heilmethode ;-)
Autor und Zeichner Rudolf Eizenhöfer spricht in seinem dritten Band also gleich mehrere große Themen an: Kindsvernachlässigung, Sucht, Xenophobie, Rassenhass und schreckliches orkisches Liedgut ;-) Dabei werden diese prinzipiell schwierigen Themen jedoch wieder äußert kindgerecht verpackt, sodass es sowohl von den Inhalten als auch vom Zeichenstil und den Texten selbst für Grundschüler geeignet ist :-) Dabei war Rudolf klug genug, mit dem Orkpapa wieder den heimlichen Helden der Buchreihe in den Mittelpunkt zu rücken – Im zweiten Teil hatte er ja eher eine Gastrolle, was vielleicht der Grund war, warum allgemein der Auftaktband bisher als der beste Band galt? Denn identifizieren wir uns, selbst wenn wir keine Kinder haben, nicht alle mit diesem grummeligen Familienoberhaupt, welches einen idyllischen Platz in einer unruhigen Welt sucht? Irgendwie Biedermeier ;-) Die zweite Hauptrolle übernimmt hier die elfische Ausreißerin, welche mit ihrer liebevoll-fröhlichen Art, trotz des traurigen Hintergrunds, einen wohltuenden Kontrast bildet. Sie fügt sich in diese Fantasywelt ebenso gut ein wie die fiesen Elfen, welche die Antagonisten des Buches darstellen. Auch optisch wirkt wieder alles wie aus einem Guss. Und über die bekannte Druckqualität vom „Verlag Schwarze Ritter“ (welcher mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) muss man eigentlich kein Wort mehr verlieren. Die 12 € für ein 44 Seiten umfassendes Hardcover (inklusive einer Ork-Malanleitung, die selbst bei so untalentierten Zeichnern wie mir funktioniert ;-)) gehen also in Ordnung.
Fazit: Ich wiederhole meine Einleitung: Der dritte Band „Orkpapa & Elfenprinzessin“ (Link) legt qualitativ nochmal zu und ist der bisher beste Band der Reihe :-D