Bei einem so überaus beliebtem SciFi-Franchise wie „Star Trek: The Next Generation“ bleiben natürlich allerlei begleitende Werke wie beispielsweise Comics nicht aus. Letztes Jahr hatte ich ja mit „Star Trek: Planet der Affen“ einen Franchise-Mischmasch, welchen ich persönlich zwar eher mittelprächtig fand, meine Trekkie-Freunde aber hart abfeierten. Auch der gerade frisch bei „Cross Cult“ erschienene „Star Trek TNG #13: Hive“-Sammelband begeisterte sie sehr – Ob der Funke diesmal auch bei mir überspringt? In „Hive“ werden sogar gleich zwei „Star Trek“-Serien vereint: Natürlich die namensgebende „The Next Generation“, aber auch Charaktere aus „Voyager“ haben ihren Auftritt bei der Entscheidungsschlacht gegen die Borg. Ohne jetzt groß zu spoilern - denn diese Information steht auch auf dem Buchrücken :-P - diese Schlacht geht verloren, die komplette Galaxie wird nach und nach assimiliert. Fünf Jahrhunderte später regt sich bei der Borg-Drohne Picard, welcher sich noch einen kleinen Funken seines alten Ichs bewahren konnte, der Widerstand gegen das Kollektiv. Gemeinsam mit dem von ihm reaktivierten Data heckt er einen Plan aus, um die Borg-Königin zu stürzen und das Universum zu befreien. Dazu muss er jedoch die Vergangenheit verändern, was einige Opfer kostet... Parallele dazu wird die Geschichte rund um die finale Schlacht der notgedrungen miteinander verbündeten Borg und Föderation gegen die Voldranaii/Spezies 1881 erzählt, welche den Grundstein für die spätere Galaxie-Eroberungen durch die Borg legte sowie um Captain Picards Versuch, Seven of Nine als Doppelagentin bei den Borg einzuschleusen. Ich gebe zu, frühstens ab der Hälfte des Sammelbandes der im amerikanischen Original vierteiligen Comicserie bekommt man langsam einen Ahnung davon, wie die verschiedenen Ereignisse alle miteinander zusammenhängen. Dann aber schaffen es die drei Autoren Brannon Braga, Terry Matalas und Travis Fickett tatsächlich, die verschiedenen Handlungsstränge sinnvoll miteinander zu verbinden und den Leser immer wieder zu überraschen. Gerade auch Seven of Nine bekommt hier, mehr noch als Captain Picard, eine tragende und glaubwürdige Rolle zugewiesen. Dabei scheuen sich die Autoren dieser in sich abgeschlossenen Erzählung auch nicht vor dem konsequenten, gleichsam dramatischen Ende einiger Protagonisten – Ich kann mir gut vorstellen, dass einige Hardcore-Trekkies beim Lesen mehr als nur eine Träne im Auge haben werden ;-) Und das ist ein großes Lob, denn die Geschichte ist durchgehend spannend und unterhaltsam. Man muss hier allerdings anmerken, dass es für „Star Trek“-Franchise ungemein actionreich zugeht, tiefgreifendere moralische oder philosophische Einschübe fehlen fast vollständig. Auch bleiben die Protagonisten allesamt in ihren von den TV-Serien vorgegebenen Rollen, neue Facetten der Charakteren werden nicht erschlossen. Der comichafte Zeichenstil ist detailliert, gerade auch bei den Charakteren, die allesamt sehr einfach wiederzuerkennen sind. Lediglich die Kolorierung empfinde ich als einen Tick zu kühl, trotz dessen kommt aber rasch "Star Trek"-Atmosphäre auf. Gedruckt in gewohnter „Cross Cult“-Qualität (meinen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar), erscheinen mir 15 € für ein 104 Seiten starkes Softcover als durchaus angemessen. Als Bonus findet sich am Ende des Heftes noch eine kleine Cover-Gallerie. Fazit: Tatsächlich! Dieses Mal ist der Funke übergesprungen: „Star Trek TNG #13: Hive“ (Link) ist ein insgesamt gelungener Comic mit einer spannenden und am Ende auch überraschend schlüssigen Handlung. Ein absolutes Muss für Trekkies!
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