Gestern Abend nun war ich im Kinofilm „Deadpool“ und um es kurz zusammenzufassen: Nichts erwartet, alles bekommen :-D Sehenswert! Aber um den humorvollen Action-Kracher soll es hier gar nicht gehen, sondern um das begleitende Comic-Heft „Deadpool: Das Film-Special“. Kurz vor Kino-Start erschienen, interpretiert es die Kinokarriere des Anti-Superhelden auf eine ganz eigene Art und Weise und bereichert die Origin-Story zudem um weitere Hintergrundinformationen. Dabei ist die in sechs Kapitel unterteilte Geschichte rasch erzählt: Wade Wilson alias Deadpool will Hollywood bei der Verfilmung seiner Lebensgeschichte zuvorkommen und engagiert daher eigene Drehbuchautoren. Die verschleißt er ziemlich schnell (wer keine gute Idee bringt, fängt sich ne Kugel), einer jedoch gewinnt sein Vertrauen da er einfach nur zuhört. Und so beginnt Deadpool zu erzählen von seiner traurigen Kindheit, seinem Werdegang vom Soldaten zum Söldner und schließlich seiner Teilnahme am Waffe X-Experiment, die aus ihm einen Superhelden machte. Der Plan steht, die Geschichte soll authentisch verfilmt werden. 3 Jahre später, bei der Premiere, ist Deadpool dann aber doch unzufrieden und rastet aus... Die mit Selbstironie, popkulturellen Verweisen und Gewaltorgien gespickte Geschichte endet letztlich ungewöhnlich emotional und passt damit vom Erzählton und der Atmosphäre her wirklich trefflich zum Film. Man sollte sich aber nicht wundern: Da der ursprüngliche Comic viele Jahre vor dem Film erschien, gibt es gerade bei der Charakter-Optik und einigen Handlungsabläufen und -Orten deutliche Unterschiede. Wirklich störend habe ich das aber nicht empfunden. Dagegen kaum der Rede wert ist die zweite, gerade mal 10 Seiten umfassende Geschichte, welche nicht mehr als eine Art Teaser für den Comic „Deadpool vs. Thanos“ ist. Immerhin, Dr. Doom kriegt ne Ladung Schrot ab (wenn man ihn so einfach umbringen kann, warum haben seine Erzfeinde „Fantastic 4“ das eigentlich nie hingekriegt? :-P) und es wird ein wahres Gag-Feuerwerk losgelassen. Ich glaub dieser kurze Werbeteaser erfüllt grad seinen Zweck und ich kauf mich das Buch... ;-) Die Bilder sind bei beiden Geschichten mit klarer Linie gezeichnet, Bewegungsabläufe kommen dynamisch rüber, die Kolorierung ist stimmungsvoll. Die Druckqualität von Panini (Link) ist wie immer sehr gut, auch die Übersetzung und das Lektorat haben tolle Arbeit geleistet. Mit 3,99 € für 52 Seiten (oder 7 € für die auf 1750 Ausgaben limitierte Sonderedition) gibt es ein wirklich gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Im örtlichen Comic-Laden gab es dazu übrigens auch noch eine Deadpool-Maske, die mir beim nächsten Banküberfall sicher gute Dienste leisten wird :-D Fazit: Hier braucht man keine großen Reden zu schwingen: Wer den Film mag, mag diesen Comic. Witzigkeit und Gewaltgrad sind gleich, dazu wird die Hintergrundgeschichte weiter ausgebaut. Und für 3,99 € kann man eh nix falsch machen!
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