Mein guter Kumpel Nico Kammel, Spielleiter des Jahres 2014 und langjähriger DSA-Fan (
der aber mit der 5. Edition bisher nichts anfangen konnte), war so freundlich die neuste Erweiterung für "Das Schwarze Auge 5. Edition" zu rezensieren. 264 Seiten ist sie stark und 39,95 € teuer. Da sage ich hier schon einmal herzlichen Dank dafür und wünsche meinen Lesern viel Freude mit dieser Gastrezension:
"Lange war er erwartet, und nach mehreren Verschiebungen ist er nun endlich da: Der "Aventurische Almanach"! Hier geht es nicht um den in die Jahre gekommenen Almanach von 1999, der als Jahrbuch und Ergänzung des Lexikons gedacht war, sondern den neuen Quellenband zu DSA5. Natürlich war er mit dem Erstverkaufstag sofort bei mir, und so musste ich ihn gleich lesen. Hier meine Eindrücke:
Was hat mir gut gefallen?
1. Die Aufteilung in die verschiedenen Abschnitte ist logisch und ordentlich strukturiert. Eigentlich gehört der Index an das Ende eines Buches, jedoch ist der Bruch mit dieser Sitte hier nachvollziehbar, da so ein Spieler davon abgehalten wird, versehentlich über die Mysterien zu stolpern.
2. Die Bilder sind wie auch in den anderen DSA5-Publikationen sehr schön, auch wenn einige Bilder nicht wirklich gut einbinden. Hier muss ich allerdings zwei Kritikpunkte anbringen, die den Genuss schmälern:
- Ihre Kaiserliche Majestät Rohaja von Gareth wurde mit zwei Bildern dargestellt, die sich nicht ähnlich sehen, beide Bilder sehen gut aus, jedoch ist keine Ähnlichkeit zu sehen. Einmal das Portrait auf Seite 205 (und der Ausschnitt auf S. 245) gegen das Bild von Seite 228. Allerdings sehen auch andere lange bekannte Personen den Bildern aus Vorpublikationen teilweise extrem unähnlich.
- Die absolute Unsitte, dass Orks neuerdings in Aventurien alle ganzkörperrasiert sind. Echte Orks tragen Fell. Nicht umsonst heißen sie Schwarzpelze!
3. Die Beschreibung der Welt, Städte, Dörfer, Götter, Dämonen, dem Wer ist Wer sind großartig, sie zeigen, dass die Autoren wissen, wovon sie schreiben.
4. Die Beispiel-NPC und Monster (
die eigentlich in das Bestiarium gehört hätten!) sind in Ordnung, meist gut gezeichnet (
der Oger z.B. ist sehr gewöhnungsbedürftig)
5. Die Weltbeschreibung ist nicht an dem statischen Punkt des aktuellen Aventurien festgelegt, sondern mindestens bis 1040BF fortgeschrieben, so dass man als Spielleiter seine Kampagnen, so man sie nicht mit dem offiziellen Aventurien kollidieren lassen will, gut planen kann.
6. Zwei Lesebändchen!
7. im Gegensatz zu anderen Vollfarb-Werken anderer Verlage sind alle Kästen auch problemlos lesbar.
Was ist nicht gut gelungen?
1. Das Lektorat hat teilweise geschlafen (
der übelste Abschnitt ist Seite 204 "Könige:") Zwar ist das Buch gut lektoriert, so daß beim Lesen nicht sofort ununterbrochen Fehler ins Auge springen, aber es gibt ganze Abschnitte, die beim puren Lesen sofort ins Auge springen müssen.
2. Preise sind immer eine Diskussion wert, allerdings fällt eine extreme Inflation sofort auf. Während in den ersten Editionen die Preise grob stabil waren, wird heutzutage ein regelmäßiger Wirtshausbesuch für den normalen Bürger fast unbezahlbar.
(Vergleiche Die Preise im schwarzen Keiler Seite 115 mit DSA4-Meisterschirm S. 33)
- Wasser: 1K auf 6K (sechsfach!)
- Schnaps: 6K auf 2H (fast verdoppelt)
- Bier: 6K auf 16K (fast verdreifacht)
- Wein: 12K auf 3H (fast verdreifacht, evl anderer Sorte)
- Brotzeit: 2H auf 5H (fast verdreifacht)
- Eintopf: zwischen verdoppelt und halbiert, je nach Sorte
- Fisch: 5H auf 7H
3. Die 3D-Effekt-Karten sind schlecht zu lesen, sehen gut aus, sind aber oft nicht sinnvoll zu verwenden, hier sind die klassischen Karten sehr viel besser für das Spiel geeignet.
Fazit: Unter dem Strich sind das 7 von 10 schwarzen Augen und ein Hoffnungsschimmer, dass DSA5 doch in das richtige Fahrwasser gerät. Was ich mir für die Zukunft wünsche, ist daß die zukünftigen Veröffentlichungen an diesem Werk und den bisher für DSA5 erschienenen Abenteuern (
vor allem die Heldenwerk-Serie ist großartig!) orientieren, und so den schwachen Start der 5. Edition vergessen machen.
PS: Und wieder wurde als erste Tätigkeit nach dem Öffnen natürlich eine Kartentasche eingeklebt."
Danke Nico :-) Noch eine kleine Anmerkung: Die Bilder sind aus der limitierten Edition, welche 69,95 € kostet!
