Was weißt DU über Albert Einstein? Vermutlich, dass er ein ziemlich genialer theoretischer Physiker war. An die Formel E = mc² und das Foto mit der ausgestreckten Zunge erinnert man sich vielleicht auch noch. Aber ist er nicht mal durch die Mathe-Prüfung gefallen? Und hat er nicht irgendwas mit der Atombombe zu schaffen gehabt? Vermutlich wissen viele Fans des Blogs ebenso wenig wie ich über Albert Einstein persönlich und noch viel weniger über seine wissenschaftlichen Errungenschaften – Was für mich persönlich ein wenig schändlich ist, da Blog-Namensgeber Stephan ja Doktorand der theoretischen Physik ist und er mir jedes mal den ganzen Relativitätstheorie-Kram erklärt. Nützt aber nix, das ist mir alles zu hoch ;-) Und da sind wir schon direkt bei der biografischen Graphic Novel „Einstein“, welche ebenfalls versucht die ganzen wegweisenden Forschungen von Albert Einstein zu erklären. Das gelingt immerhin solide (jedenfalls weiß ich jetzt mehr, als wenn mir Stephan das erklärt :-P), aber verlangt doch ein gewisses Grundverständnis der Materie. Dem gegenüber ist der biografische Part, der den weitaus größeren Teil des 304 Seiten dicken Mammutwerks (vom „Panini Verlag“, der mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte, als Hardcover veröffentlicht) ausmacht, sehr viel verständlicher. Man lernt die ambivalente Person, aber auch das Phänomen Einstein wirklich kennen und bekommt ein Gefühl dafür, wie die Zeitgenossen ihn damals wahrgenommen haben. Dabei verliert sich die Geschichte aber mitunter zu sehr in Details, sodass der erzählerische Schwung verloren geht. Mitunter wirkt die Graphic Novel daher eher wie ein (immerhin sehr einfach, aber auch sehr gefällig) illustrierter Wikipedia-Artikel. Hier hätte das Erzähltempo durchaus angezogen werden können, vielleicht (und ich weiß, damit bin ich für Geschichtsnerds ketzerisch) mit gewissen künstlerischen Freiheiten. Die gibt es zwar auch hier ganz selten, sie werden aber rasch aufgelöst, da so ziemlich jede Figur (außer der Protagonist selbst) die vierte Wand durchbricht und für die Lesenden eine erklärende, einordnende Funktion einnimmt. Fazit: „Einstein“ (Link) liest sich nett weg, ist aber sehr viel mehr Bildung als Unterhaltung.
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