Die Erde ist kaputt, eine neue Welt muss besiedelt werden, und die verbliebenen Menschen verhalten sich wie die Axt im Wald – Das „Conquest“-Grundkonzept ist rasch erklärt. Nichtsdestotrotz, trotz mancher Ermüdungserscheinungen und zahlreicher Wechsel des jeweiligen SciFi-Subgenres hat diese Anthologie-Comicreihe wirklich gut unterhalten. Ob sich der 9. Band auch gut schlägt? So ziemlich jede G8-Industrienation war schon an der Reihe (z.B. Deutschland (Link), Japan (Link) und sogar Kanada (Link)) und selbst eine ganze Religionsgemeinschaft (Link) hat bereits ihr eigenes Abenteuer erlebt. Aber wie in der Vergangenheit und auch Gegenwart stehen steht Afrika mal wieder ganz hinten an, was ziemlich schade ist, denn der 9. Band „Sahondra“ ist der neue Goldstand der „Conquest“-Reihe! Dabei wird prinzipiell die immer gleiche Geschichte erzählt: Die menschliche Flotte, hier eben diejenige der Afrikanischen Union, hat ihr Ziel erreicht. Und geradeso rechtzeitig, denn langsam gehen die Ersatzteile aus, weswegen die unnachgiebige KI-Steuerung auch gern mal ein paar hundert Kryokapseln ausschaltet, damit für die restlichen Menschen überleben. Doch der eigentliche traumhafte Planet scheint nicht ganz koscher zu sein, denn in der üppigen Flora tummelt sich keine Fauna, die größer als ein Insekt ist! Ein kleiner Trupp bereits aufgetauter Forschender rund um die Geschwister Kenia und Demba wagt daher eine erste Exkursion, um die Ursache für diesen Evolutionsstopp (oder das Großtier-Massensterben?) zu finden. Und ohne zu Spoilern, sie finden es rasch, denn alsbald breitet sich irgendetwas in ihrem Körper aus und lässt sie mutieren! Logisch, dass das Militär da gleich mal den gesamten Planeten wegbomben will, einfach so zur Sicherheit ;-) Was folgt, ist ein Wettlauf gegen die Zeit, und zwar in gleich mehrfacher Hinsicht: Kenia, Demba & ihr aus Menschen und Tieren bestehender Forschungstrupp muss so schnell wie möglich ein Gegenmittel finden, denn einerseits mutieren sie selbst immer schneller, andererseits werden sie von bereits mutierten KollegInnen und auch dem bombenbegeisterten Militärs gejagt. Zudem spricht sich der potentielle Fehlschlag der Weltraumexpedition natürlich unter der Raumflotte herum, sodass eine Meuterei droht... Die Fallhöhe ist diesmal also wieder erheblich, das erzählerische Tempo auch (immerhin haben wir nur 64 Seiten), sodass man beim Lesen von Anfang bis Ende mit den ProtagonistInnen mitfiebert. Diese sind zwar wieder so blass wie eh und je, aber das hat man spätestens beim nächsten Angriff eines sehr gruseligen Mutanten vergessen – Und davon gibt es reichlich ;-) „Sahondra“ ist damit eine gekonnte Mischung aus verschiedensten Subgenres der gesamten Phantastik, von Afro-Futurismus über Body-Horror bis hin zu Survival-Action. Zusätzlich sieht das auch wieder richtig gut aus, weshalb ich dem „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) umso mehr danke, dass sie auch den 2. Zyklus der Reihe ins Programm genommen haben :-) Daher auch ein selbst für meine Verhältnisse sehr positives... Fazit: „Sahondra“ (Link) ist innerhalb der „Conquest“-Reihe der neue Goldstandart!
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