Um uns gleich mal in die richtige Stimmung für diese Rezension zu bringen, zitiere ich einfach mal mein Fazit der beiden vorherigen Bände „Das Ende der Welt“ (Link) und „Die Stadt auf dem Hügel“ (Link): „atmosphärisch herausragend, inhaltlich verstörend und insgesamt einfach großartig!“ – Na mit solchen Lorbeeren kann der dritte Band doch nur toll werden, oder?
Der dritte Sammelband umfasst diesmal die Kapitel beziehungsweise US-Einzelhefte 6, 7 & 14 – 17. Man möchte glauben, dass dies dem Lesefluss schadet, doch das genaue Gegenteil ist der Fall: „Freies Land“ erzählt die Vorgeschichte der Haupthandlung und grast dabei gleich mehrere große (amerikanische) Verschwörungsmythen wie UFOs, die Man in Black, den Mothman, das erfundene Mittelalter und die Mondlandung ab. Aber worum geht es bei der Reihe eigentlich genau?
Cole Turner, Verschwörungsexperte des FBI, wird vom „Department of Truth“ zwangsrekrutiert. Denn die schockierende Wahrheit ist, dass wirklich alle Verschwörungsmythen (ja, sogar die flache Erde!) stimmen – Zumindest, wenn nur genug Menschen daran glauben. Und eben genau darum geht es dem Department, es versucht beispielsweise die Massenmedien mit den richtigen Falschinformationen zu füttern, damit am Ende die gewünschte Realität bei herauskommt. Turners Vorgesetzter ist der Kennedy-Attentäter Lee Harvey Oswald, dessen anfängliche Karriereschritte wir in diesem SpinOff (was eigentlich nicht der richtige Begriff ist, da dies ja innerhalb der Hauptreihe passiert, also vielleicht besser B-Plot?) nachverfolgen. Gemeinsam mit dem UFO-gläubigen Klischee-Nerd Dalton „Doc“ Hynes ermittelt er auf eigene Faust und bringt dadurch die öffentliche Wahrnehmung (und damit die geformte Realität) gehörig durcheinander.
Mehr will ich jetzt gar nicht spoilern, außer vielleicht, dass diese vermeintlichen „Füllerepisoden“ (zwar erneut getextet von James Tynion IV., aber von verschiedensten KünstlerInnen gezeichnet) tatsächlich ein vollwertiges, überaus unterhaltsames Abenteuer ergeben. Ich glaube fast, man kann es mit einigen Abstrichen sogar für sich alleinstehend lesen, primär bekommt man mit „Freies Land“ jedoch eine wirklich gute Ergänzung der Hauptgeschichte. Und so muss sich der „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) auch keine Gedanken machen, ob es sich gelohnt hat dieses 184 Seiten dicke Hardcover zu publizieren, denn alle Fans der Hauptreihe werden es den Comicläden mit Genuss aus den Regalen reißen ;-)
Fazit: Ich glaube, ich werde mein Schlusswort für jeden „The Department of Truth“-Band wirklich einfach kopieren, denn es stimmt einfach immer! Denn auch „Freies Land“ (Link) ist atmosphärisch herausragend, inhaltlich verstörend und insgesamt einfach großartig!