Gerade machen ja wieder die Aliens das Kino unsicher, aber ihre ewigen Predator-Widersacher sind trotzdem ein ganzes Stück cooler. Und nun auch noch die Comic-Kombination mit dem Stehaufmännchen Wolverine? Shut up and take my money!
Sind wir mal ehrlich – Muss ich hier jetzt eigentlich irgendetwas über die Geschichte erzählen? Eigentlich nicht, denn die ist genau so simpel und vorhersagbar, wie es der Titel „Predator versus Wolverine“ verspricht: Wolverine ist die unsterbliche Antihelden-Kampfmaschine, die eigentlich nur ihre Ruhe haben will. Aber dann erbarmt er sich im eisigen Alaska der Jahrhundertwende doch, um einen kleinen Jungen zu retten. Easy schnetzelt er sich durch die Gauner, nur um plötzlich einer echten Bedrohung gegenüber zu stehen, denn ein technisch hochgerüsteter Predator ist wieder mal auf der Jagd. Alle möglichen Wildtiere und auch Indigene hat er schon an seiner Trophäenwand hängen, ein Supermutant fehlt aber noch auf der Liste. Völlig überrumpelt kann Wolverine den Kampf gerade so für sich entscheiden, nur um damit die titelgebende „Ewige Jagd“ auszulösen. Denn der geschlagene Predator ist mächtig angepisst und verfolgt seine Beute über ein ganzes Jahrhundert hinweg über den gesamten Erdball. Vom tiefsten Dschungeln in Südamerika (wo gleich noch die Mutanten-Spezialeinheit „Team X“ dran glauben muss) bis hin zum „X-Men“-Internat kommt es immer wieder zu blutigen Gemetzeln, in welchem sich die beiden Jäger gegenseitig das Fleisch von den Knochen filetieren. Aber am Ende kann es halt nur einen Sieger geben...
Der Sammelband „Ewige Jagd“, welcher auf 128 Seiten die vier Kapitel bzw. US-Einzelhefte dieses Franchise-Crossovers enthält, bietet also prinzipiell eine sehr simple Handlung. Große Überraschungen fehlen, gerade wenn man Fan des Protagonisten ist, aber gut unterhalten wird man trotzdem. Das liegt vor allem daran, dass hier bei all dem Gemetzel irgendwie eine Charakterentwicklung stattfindet. Wolverine war mal der absolute Einzelgänger, irgendwann wird er aber irgendwie teamfähig, zuletzt findet er sogar Freunde. Also nichts, was man nicht woanders schon gesehen oder gelesen hat, aber doch mehr Charakterentwicklung, als es vergleichbare Crossover-Comics bieten, bei denen Superhelden auf Aliens oder Predatoren treffen. Ein weiterer Pluspunkt dieses vom „Panini Comics“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben) für 16 € publizierten Softcovers sind die allermeisten Zeichnungen, bei denen es trotz zahlreicher Zeichner- & Koloristen-Wechsel nur ganz wenige Ausfälle gibt. Also insgesamt ein richtig guter Gemetzel-Comic für die Fans der beiden Titelhelden, darum gibt es auch ein positives...
Fazit: Diese Crossover-Story ist zwar einerseits so simpel, wie es der Buchtitel vermuten lässt. Andererseits holt Autor Benjamin Percy aber so viel wie möglich aus diesem Zusammentreffen zweier Mordmaschinen heraus, weshalb ich von „Predator versus Wolverine #1 Ewige Jagd“ (Link) überraschend begeistert bin.