Was mir an der hier schon mehrfach im Blog besprochenen „Dawn of DC“-Reihe gefällt ist, dass – neben den Klassikern wie Batman, Superman und Catwomen – selbst eher unbekannte Figuren des DC-Universums ins Rampenlicht gestellt und somit einer Neuleserschaft zugänglich gemacht werden. Denn sind wir ehrlich, wie viel wissen wir denn beispielsweise über Kendra Saunders a.k.a. Hawkgirl? Ich jedenfalls kannte die Figur, abzüglich einiger kurzer Auftritte in Film & Fernsehen sowie (möglicherweise, keine Ahnung, und das zeigt schon ihren Stellenwert) irgendwelcher Mini-Gastauftritte in anderen Comicserien, noch überhaupt nicht. Und hier beweist der aus sechs Kapiteln bzw. US-Einzelheften bestehende Sammelband „Aufbruch in die Zukunft“ seinen Mehrwert, denn nun kenne ich die Protagonistin nicht nur halbwegs (und das ohne, dass eine klassische Origin-Story erzählt wird), ich finde sie sogar ziemlich spannend 🙂
 

Bild

Auf 144 Seiten können wir Hawkgirl nun dabei zusehen, wie sie mit sich selbst ins Reine kommt. Denn nach der Auflösung der Justice League und den Umzug nach Metropolis wirkt die geflügelte Superheldin irgendwie verloren. Sie kapselt sich ab, nur um in größter Lebensgefahr von der dem Alien Galaxy und ihrem sprechenden Superhund gerettet zu werden. Langsam freunden sie sich an, um schließlich gemeinsam gegen die mysteriöse Vulpecula zu kämpfen, welche ein unstillbares Verlangen nach dem außerirdischen Nth-Metall hat, durch welches Hawkgirl eine so mächtige Superheldin ist... Und ein riesiger Drache, der halb Metropolis verwüstet, mischt auch noch mit 😉
 

Bild

Bei all der Superhelden-Klopperei, die sehr ansehnlich inszeniert wurde, geht es in „Aufbruch in die Zukunft“ primär um Selbstfindung und Selbstermächtigung. Die verschiedenen Figuren, besonders natürlich Hawkgirl und Galaxy, hadern mit ihrem Schicksal und suchen nach ihrem wahren Ich – Sowohl bezogen auf ihre Superhelden-Identität als auch auf ihre persönliche, sexuelle & geschlechtliche Identität. Es ist nur ein Zufall, aber es gab vermutlich keinen besseren Zeitpunkt für diese Review als der heutige Tag, an dem endlich das Selbstbestimmungsgesetz in Kraft trat. 
 

Bild

Noch mehr als gestern schon bei „Poison Ivy“ (Link) zeigt sich wieder einmal, dass das „Dawn of DC“-Konzept immer dann funktioniert, wenn es sich auf die titelgebenden Figuren konzentriert und keine Kenntnisse der ganzen Figuren-Vorgeschichte und Superhelden-Nischenfiguren erfordert. Entsprechend hat hier „Panini Comics“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten) einen der deutlich besseren „Dawn of DC“-Bände ins Portfolio aufgenommen.

Fazit: Tolle Action, spannende Figuren und ein fetter Drache - „Hawkgirl: Aufbruch in die Zukunft“ (Link) bietet alles, was Superhelden-Comicfans erwarten.


 

Tags