„Dieses Buch ist »Splitternackt« – ein erotischer Comic.“ – So prangt es groß auf der offiziellen Verlagswebseite des „Splitter Verlags“. Und die meisten Blog-Fans wissen es ja bereits, wenn es um dieses Sublabel geht, dann habe ich wieder sehr viel Freude mit einem Verriss 😉 Denn diese Erotikcomics verkaufen sich zwar ganz wunderbar (Stand heute ist „Thrax“ etwa auf Platz 6 der Amazon-Erotikcomic-Rangliste; davor und hinterher – ausgenommen „Das Geheimnis des Maison Fleuri“ (Link), ebenfalls ein „Splitternackt“-Comic – bis in die Top30 nur irgendwelche skurrilen Sex-Mangas), qualitativ waren sie aber allesamt enttäuschend, oft sogar absoluter Schmutz! Aber mit dem historischen Rom kann man mich dann halt doch locken, außerdem läuft ja gerade der zweite „Gladiator“-Kinofilm an, da kann man ja einen weiteren „Splitternackt“-Versuch wagen...
 

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64 Seiten lang ist der Trilogie-Auftakt rund um die Liebe und Lust eines römischen „Geschwisterpaares“. Da ist einerseits die schon in ihrer Jugend hübsche und kluge Adriana, welche als Angehörige des noblen Hauses Pollia eine gute Partie auf dem Heiratsmarkt ist. Und anderseits ist da ihr „Bruder“ Cleio, ein muskulöser gallischer Sklave im gleichen Alter, welcher als Spielgefährte und auch Beschützer die größte Bezugsperson für Adriana ist. Denn ihr Vater, vor dem Sünden Roms auf einen Bauernhof in der Gegend von Pompeji geflohen, überlebt den berühmten Vulkanausbruch nicht, sodass sich die nicht-verwandten Geschwister nun bis nach Rom durchkämpfen müssen. Langsam entwickeln sich zwischen ihnen auch Gefühle abseits von Geschwiesterliebe, doch dieses junge Glück hält nicht lang: Während Adriana von ihrem Onkel reich verheiratet wird, wird Cleio aus Rache totgepeitscht - Zumindest angeblich, denn zwei Jahre später erkennt ihn Adriana in der Arena als einen der siegreichen Gladiatoren wieder. Und bei all der Wiedersehensfreude entflammen auch die Gefühle wieder!
 

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Mehr passiert dann eigentlich auch gar nicht bei „Lupi, Fratres, Amantes“, denn das hier ist ein klassischer Trilogie-Auftaktband: Haupt- & Nebenfiguren, Freunde wie Feinde, werden ebenso wie das historische Setting und mögliche Konfliktfelder vorgestellt. Dazu ein paar nett gezeichnete Kämpfe und allerlei Nacktszenen mit überdurchschnittlich hübschen Menschen, welche nicht immer einvernehmlich Sex haben. Und obwohl es so viel Sex gibt, muss ich zugeben, dass ich beim Lesen folgenden Gedanken hatte: „Sollte das jetzt wirklich als „Splitternackt“ gelabelt werden?“ 😉 Sicherlich muss man für sich selbst entscheiden, ob man das jetzt alles als erotisch empfindet, aber eigentlich unterscheidet sich „Thrax“ bisher kaum von anderen Historiencomics, welche (auch vom gleichen Verlag, der mir übrigens dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) antike Intrigen auch unter Zuhilfenahme des weiblichen Körpers thematisieren. Oder, um mal ein wenig Populärkultur-Vibes reinzubekommen, "Thrax" unterscheidet sich kaum von expliziten Fernsehserien wie "Spartacus" oder "Game of Thrones". Und deshalb ist „Thrax“ bisher sogar de beste „Splitternackt“-Comic, weil er eben – trotz der zahlreichen Nacktdarstellungen – kaum wie der andere „Splitternackt“-Kram ist 😜
 

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Fazit: Ich neige dazu, mich zu wiederholen, aber tatsächlich war kaum ein „Splitternackt“-Comic bisher so wenig „Splitternackt“ 😉 Und das mag paradox klingen, aber das bedeutet zugleich, dass ich „Thrax #1 Lupi, Fratres, Amantes (Wölfe, Brüder, Geliebte)“ (Link) für den – auf niedrigem Niveau – bisher besten „Splitternackt“-Comic halte! 

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