Bekanntermaßen habe ich ja keinerlei Ahnung von SciFi-Literaturklassikern, wenn man mal von „Starship Troopers“ absieht (geiler, überraschend mehrdeutiger Roman) und von „Dune“ (und da auch nur, weil mir Robert Corvus alles haarklein erklärt (Link) hat). Auch die „Thrawn“-Trilogie ist voll an mir vorbei gegangen, obschon sie in einer Zeit populär wurde, in der ich mich für Science-Fiction und Science-Fantasy (also „Star Wars“) zu interessieren begann. Immerhin wusste ich irgendwann mal so ganz grob, dass es die Geschichte nach den Original-Filmen spielte und es um einen blauenhäutigen Großadmiral ging, der schlau genug war, um die zuvor siegreichen Rebellenallianz in Bedrängnis zu bringen.
 

Bild

Ein niedrigschwelligerer Zugang als das Nachlesen der weit über tausend Seiten (je nach gefundener Variante irgendwo zwischen 1400 und 1700) sind da natürlich mein Lieblingsmedium Comics. Und glücklicherweise hat der „Panini Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat) nun für 55 € einen Deluxe-Sammelband herausgebracht, welcher alle drei Bände in einem 464 Seiten dicken Comic vereint. Ein echter Ziegelstein, damit kann man auch Sturmtrupplern den Kopf einschlagen, aber das ist natürlich nicht Sinn und Zweck 😉 Spaß beiseite, kommen wir direkt mal zum Inhalt: 

  1. Fünf Jahre nach den Filmen rangeln Die Erben des Imperiums um die Herrschaft in der Galaxie. Großadmiral Thrawn hat zwar nur noch einen Bruchteil der imperialen Truppen zur Verfügung, doch durch seine geschickten Taktik-Analysen kann er die Rebellenallianz ein ums andere Mal vernichtend schlagen. Auf der suche nach wertvoller Technologie des Imperators trifft er auf den Jedi Joruus C'baoth, welcher ihm seine Hilfe verspricht. Dafür will Joruus, der im Verlauf der Geschichte immer größenwahnsinniger wird, lediglich Luke und Leia (sowie deren noch ungeborenen Kinder) ausgeliefert bekommen, um sie zu „echten“ Jedi zu erziehen. Aber die haben zur Zeit ganz andere Probleme, denn einerseits Luke wird von Mara Jade in tödlicher Mission verfolgt, während andererseits Leia zur Retterin des Noghri-Volkes aufsteigen muss. 

  2. Da bei so einem Krieg langsam sie Raumschiffe knapp werden, sieht der Schmuggle Talon Karrde seine große Chance gekommen. Denn nur er weiß, wo die Katana-Flotte im weiten All umherschwebt, die aus rund 200 herrenlosen Großkampfschiffen besteht. Während er noch mit beiden Seiten anbandelt, macht Thrawn kurzen Prozess, um ihn zur Preisgabe ihrer Position zu zwingen. Mara Jade will ihn retten, braucht dafür aber Luke, der wiederum von Joruus in Die dunkle Seite der Macht oder zumindest in sein herrisches Verständnis des Jedi-Daseins unterwiesen wird.

  3. Thrawns Plan scheint nun aufzugehen, denn da einerseits er einen Großteil der Katana-Flotte erbeuten konnte und da er andererseits auch noch eine Klon-Fabrik in der Hinterhand hat, um genug Besatzungsmitglieder nachzuzüchten, kann er ohne große Probleme mehrere Systeme erobern und sogar Coruscant, den Heimatplaneten der Neuen Republik, erfolgreich belagern. Damit wird er so mächtig, dass selbst die vielfach umworbene Schmuggler-Fraktion irgendwann ihre Neutralität zugunsten der Rebellenallianz aufgibt. Die einzige Hoffnung ist nun die eine Kommandoaktion gegen den Planeten Wayland, auf dem die Klon-Fabrik steht und auf dem der nun völligst abgedrehte Joruus auf das finale Jedi-Duell wartet. Also führt Luke Das letzte Kommando an, um Thrawn doch noch in die Schranken zu weisen...

 

Bild

Selten habe ich eine so lange Zusammenfassung geschrieben, selten war sie viel zu kurz & knapp, um all das zu beschreiben was hier eigentlich alles passiert. Selbst die dreimal so lange Zusammenfassung auf Wikipedia wird diesem Mammut-Werk nicht gerecht, welches alle 18 Hefte der Comic-Trilogie enthält. Und selbst hier merkt man, das manchmal etwas gekürzt werden musste, um den Roman für das Medium Comic zu adaptieren. Nichtsdestotrotz liest sich die Geschichte sehr gut weg, was auch an den gefälligen Zeichnungen liegt. Klar, die sind etwas oldschoolig, denn im amerikanischen Original kamen sie schon 1995 – 1998 raus. Aber nichtsdestotrotz strahlen sie einen angenehmen Retro-Charme aus, der sich auch heutzutage noch in den allermeisten Fällen gut ansehen lassen kann. Also wirklich ein toller Sammelband, deshalb gibt es auch ein positives...

Fazit: Die „Star Wars: Die Thrawn-Trilogie“ (Link) ist vermutlich einer der besten und wichtigsten „Star Wars“-Comics überhaupt. Logisch, dass ich für diesen überformatigen Sammelband deshalb eine Kaufempfehlung ausspreche, falls man sich für „Star Wars“ interessiert. 

Tags