Der französische Comic-Autor Christophe Bec hat einen festen Platz im Portfolio des „Splitter Verlags“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexmplar zur Verfügung stellte), welcher immer wieder dessen esoterisch-mystisch angehauchten Geschichten quer durch alle Genres mit Freude publiziert. Bei so einer langfristigen und fruchtbaren Zusammenarbeit kann man auch mal etwas ungewöhnlichere Projekte probieren, wie eben in diesem Fall (in Ermangelung eines besseren Begriffs) die Natur-Dokumentation „Megadolon“.
Der Megadolon war eine bis zu 20 Meter lange Killermaschine, die mit Vorliebe auch die dicksten Wale zum Frühstück verspeiste. Riesige Zähne und eine ordentliche Schwimmgeschwindigkeit machten sie zu einem Unterwasser-Spitzenprädator zwischen Miozän und Pliozän... Und damit hab ich eigentlich ALLES geschrieben, was für diesen 104 Seiten langen Comic relevant ist. Denn die Geschichte begleitet, wie eben in einer TV-Naturdoku, aus nächster Nähe des Leben einer dieser Killermaschinen. Der junge Megadolon ist dabei noch auf der Suche nach seinem Platz im Leben, denn rasch wird er von einem älteren und deutlich vernarbten Veteranen aus dem Schwarm verbannt, als sie sich um die Weibchen streiten. Also geht es alleine weiter, es werden verschiedenste Beutetiere (von Urzeit-Delfinen bis hin zu nah am Wasser spielenden Affen) gejagt, dann wird ein Weibchen umgarnt. Und schließlich findet sich dann doch ein noch gefräßigeres Tier, welches den Megadolon einfach mal so wegsnackt... Der Kreislauf des Lebens, eindrucksvoll gezeigt in teils blutigen, aber stets wirklich ansehnlich gezeichneten Bildern.
Fazit: Mehr kann ich hier wirklich nicht schreiben, das ist einfach eine Comic-Naturdoku, ganz nah am gefräßigen Protagonisten dran. „Megadolon“ (Link) ist sicherlich nichts für jeden Comic-Fan, aber wer sich für diese Thematik interessiert, bekommt hier einen wirklich eindrucksvollen Comic!