Wir leben in unsteten Zeiten, in denen man sich auf nichts mehr verlassen kann... Corona ist plötzlich nicht mehr gefährlich, Diesel ist jetzt teurer als Benzin, Putin ist gar kein friedliebender Hippie – Nur eine Sache ist heutzutage noch immer so sicher wie das Amen in der Kirche: Wenn der „Splitter Verlag“ – bekannt für normalerweise herausragende franko-belgische Comics – irgendetwas als „Splitter Double“-Doppelband herausbringt, dann ist es vermutlich nicht gut... – Erinnert sich noch jemand an diese Einleitung, die ich vor kaum mehr als einer Woche im Verriss zu „Darryl Openworld“ (Link) geschrieben habe? Ich glaube die „Splitter“-Verantwortlichen wollen mein Weltbild nachhaltig verunsichern, denn jetzt hab ich hier den „Hard Rescue“-Doppelband vor mir liegen und der ist überraschenderweise alles andere als „nicht gut“! Caleb McKay leitet ein kleines Sicherheitsteam, welches bewaffnete Dienstleistungen wie etwa Eskortmissionen anbietet. Trotz aller Professionalität geraten sie im Sudan jedoch in einen Hinterhalt, der sich zu einem Fiasko entwickelt. Erst im allerletzten Moment werden sie von den hochgerüsteten Hightech-Truppen der „K2 Corporation“ gerettet, welche das aber natürlich nicht umsonst machen ;-) Stattdessen sollen Caleb & Co an einer Expedition in die Antarktis teilnehmen, da dort durch die Eisschmelze ein mysteriöses Gebäude freigelegt wurde. Worum es sich da genau handelt wird jedoch verheimlicht – Aber offensichtlich ist es so wichtig, dass die US-Armee eingreift und das Expeditionsgrüppchen angreift. Der letzte Ausweg scheint die Flucht hinein in das mysteriöse Gebäude zu sein, doch da dort die Luft knapp wird, muss man dann auch irgendwie wieder rauskommen... „Hard Rescue“, basierend auf Antoine Tracquis Erfolgsroman „Point Zero“, liest sich wie ein dramatischer Popcorn-Actionfilm mit leichten SciFi-Elementen :-D Explosionen und Ballereien wechseln sich hier ab mit kurzen Nachforschungs- und Liebesmomenten. Also klar, es wäre als Verfilmung wohl eher ein B-Movie, denn die Figuren sind eher flach & klischeehaft und gegen Ende hin geht der Geschichte doch etwas die Luft aus, aber auch so etwas kann richtig viel Spaß machen! Und dazu noch die wirklich ansehnlichen Zeichnungen, da gibt es – für das, was dieser Comic sein will – einfach nichts zu meckern :-) Wer hätte gedacht, dass ich mal einen Doppelband des „Splitter Verlags“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) loben würde, ja sogar feiern? Ich jedenfalls nicht :-P Fazit: Holt das Popcorn raus! „Hard Rescue“ (Link) bietet auf 112 Seiten zwar etwas klischeehafte, aber durchaus spannende und hübsch gezeichnete SciFi-Action-Unterhaltung.
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