Ich mach ja mittlerweile regelmäßig Witze darüber, dass ich schon so alt bin, dass ich alles Mögliche vergesse. Und so hab ich vergessen, dass ich im Verriss des 3. „UCC Dolores“-Bandes geschrieben hatte, dass ich die Reihe nicht mehr weiterlesen würde. Denn der Umschwung hin zum Exploitation-Genre, bei dem es am Ende nur noch um Blut & Brüste ging, war halt echt nicht gut. Aber wie gesagt, ich werde vergesslich, also hab ich jetzt doch den 4. Band „Die letzte Kugel“ gelesen... 

 
Und gleich vorweg: Dieser in sich abgeschlossene Band besinnt sich wieder auf seine Genre-Wurzeln! Juhu! Trashig-pulpiges WildWest-SciFi, das macht Laune :-D 

 
Nach einem Zeitsprung von so ziemlich genau 9 Monaten bekommen wir hier erneut ein Abenteuer rund um die mittlerweile sehr blutrünstige Ex-Klosterschülerin Mony präsentiert, welche nach allerlei Schicksalsschlägen (Waisenkind mit großem Geheimnis und noch dazu ein toter Liebhaber) zu Beginn der Geschichte ein kleines Mädchen gebiert. Nur blöd, dass genau in diesem Moment ihr titelgebendes Raumschiff abstürzt. Immerhin hat ihr der lemurische Mechaniker Tuco einen schießwütigen Brutkasten-Roboter gebaut, doch dieser wird von außerirdischen Sklavenräubern entführt. Nützt also nix, Mony muss sich erneut ihre Revolver umgurten und ein paar Aliens abknallen...
 
 
Das klingt schon wirklich trashig, oder? Aber manchmal braucht man halt keine Comic-Hochliteratur oder die philosophischen SciFi-Dramen, die der „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) normalerweise publiziert – Manchmal reichen für den Seelenfrieden auch ein paar WildWest-Klischees mit hübschen SciFi-Zeichnungen! Und genau das liefert „Die letzte Kugel“! Würde diese Geschichte verfilmt werden, sie würde wohl als peinlicher B-Movie auf VHS in der hinterletzten Ecke jeder gut sortierten Videothek verstauben, bis sich irgendwann mal das „SchleFaZ“-Team erbarmt und daraus ein kultiger & alkoholhaltiger Fernsehabend entsteht. Daher reden wir nicht lange drumherum, sonst fallen mir noch eine ganze Hand voll an Kritikpunkten ein, sondern kommen direkt zum... 

 
Fazit: „UCC Dolores #4 Die letzte Kugel“ (Link) ist der ideale Comic, um nach einer stressigen Arbeitswoche einfach mal für eine halbe Stunde runterzukommen, denn länger braucht wohl niemand für die Lektüre der 48 Seiten, selbst wenn man sich in den wieder sehr ansehnlichen Zeichnungen verliert. Aber für genau diesen Zweck ist dieser Comic ideal :-D

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