Der kleine Augsburger Verlag „Bunte Dimensionen“ weiß wirklich, wie man die Comic-Fans auf die Folter spannt. Denn innerhalb des letzten Jahres kamen gleich drei Comic-Bände raus, auf welche die Leserschaft teils über ein Jahrzehnt (!!!) warten musste: Erst der mit einem „Kristallenen Stephan“ (Link) prämierte zweite „Zentauren“-Band (Band #1 erschien Dezember 2013, Link), dann die Fortsetzung der bereits im Mai 2011 letztmalig erschienenen Reihe „Die Macht der Archonten“ (Link). Und nun hab ich hier „Zauberkünste“ vor mir liegen, der vierte „Der Klan der Chimären“-Band, dessen Vorgänger (Link) im November 2013 erschien. Na ob sich das lange Warten gelohnt hat? „Der Klan der Chimären“ ist eine der SpinOff-Serien des mittlerweile abgeschlossenen Fantasy-Mammutwerks „Der Gesang der Strygen“ (Link). Hier wie dort geht es um die geflügelten Bösewichte, welche in einer brutalen Welt immer wieder mit den Menschen in Konflikt geraten. Wechselte das Genre in der Hauptreihe immer mal wieder, von Urban-Fantasy-Pulp bis hin zu Post-Apokalypse war so ziemlich alles dabei, bleibt das SpinOff bisher ziemlich konstant bei mittelalterlicher Dark Fantasy – Alles ist so brutal wie immer, nur diesmal halt mit blutrünstigen Rittern, stolzen Burgen und den obligatorischen Drachen :-P Das erinnert alles ein wenig an „Game of Thrones“, was ja zugegebenermaßen nicht die schlechteste Assoziation ist: Um in einer schicksalshaften Nacht sowohl seine Burg als auch seinen Thronfolger zu retten, geht der junge Fürst Payen de Roquebrune eine unheilige Verbindung mit der Hexe Esmeralda ein. Das hätte er lieber mal lassen sollen, denn sein daraus entstehender Sohn Abel wird Jahre später ein leicht zu manipulierendes Werkzeug von Esmeraldas Tochter, welche den grausamen Tod ihrer Mutter rächen will... Im 48 Seiten starken Band „Zauberkünste“ will sie das noch immer, aber ihr willfähriges Werkzeug Abel ist in Gefangenschaft geraten. Um ihn zu retten lässt sie sich mit dunklen Mächten ein (also noch dunkler als eh schon ;-)) und gefährdet damit ihr eigenes Leben... Auf der Burg gibt es derweil allerlei Intrigen, welche nicht selten im Tod von der ein oder anderen Neben- und auch Hauptfigur endet – Ja, das ist hier wirklich wie in „Game of Thones“ :-D Natürlich stellt sich nun die Frage, ob sich das lange Warten auf die Fortsetzung überhaupt gelohnt hat? Ich glaube ja, wenn man denn diese Art von Fantasy-Geschichten mag. Hier ist halt alles sehr düster, jeder hintergeht jeden, und niemand ist irgendwie sympathisch... Wenn man das mag, dann bekommt man ein interessantes Comic-SpinOff mit ansehnlichen Zeichnungen und noch immer recht wenigen Überschneidungen zur Hauptreihe, sodass man „Der Klan der Chimären“ aktuell noch ohne Vorkenntnisse lesen kann. Wobei andererseits natürlich all diese Ereignisse jetzt hier ziemlich trivial erscheinen, wenn man weiß, wie die Hauptreihe am Ende ausgeht... Bleibt nur zu hoffen, dass „Bunte Dimensionen“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben) den nächsten Band ein wenig schneller rausbringt :-P Fazit: „Der Klan der Chimären #4 Zauberkünste“ (Link) arbeitet genüsslich alle Dark-Fantasy-Klischees ab und ist letztlich eine gute Wahl für „Game of Thrones“-Fans.
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