Bald nun ist Weihnachtszeit, fröhliche Zeit; nun ist der Orkpapa gar nimmer weit... Okay, so ganz genau hab ich es jetzt mit dem Liedtext nicht genommen, aber gelogen hab ich auch nicht :-P Denn zwar nicht immer, aber doch sehr oft erschienen die Phantastik-Kinderbücher von Rudolf Eizenhöfer rund um die wichtigsten christlichen Feste (also Weihnachten & Ostern), damit man den Nachwuchs damit langsam & kindgerecht an das Thema EDO-Fantasy heranführen konnte.
Nun hat Rudolf, gemeinsam mit dem „Verlag Schwarze Ritter“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte), seine großen und vor allem kleinen Fans ganz schön lange zappeln lassen. Denn mit „Meine Mama ist ein Ork!“ (Link) erschien ein herausragender sechster Band, der zugleich wie das Finale der gesamten Reihe wirkte. Umso fröhlicher bin ich nun also, dass es doch weitergeht – Aber natürlich bin ich auch etwas skeptisch, denn eigentlich war das Orkpapa-Epos ja auserzählt. Vielleicht passt es daher auch ganz gut, dass in diesem Band überhaupt keine Elternteile vorkommen, denn es geht ausschließlich um die Freundschaft und die gemeinsamen Abenteuer vom kleinen Ork und seinem Goblin-Freund. Und wie schon damals bei „Mein bester Freund ist ein Goblin!“ (Link) haben die beiden unbeaufsichtigten Kinder wieder mal nur Quatsch im Kopf: Damals wurde die Totenruhe gestört (was jetzt dramatischer klingt als es ist, die Bücher sind ungelogen für Vierjährige verkraftbar :-)), diesmal wird das titelgebende Zwergenbergwerk erforscht.
Interessant dabei ist der narrative Kniff, dass immer das passiert, was man kurz vorher auf der selbst gemalten Schatzkarte eingezeichnet hat: Wilde Kämpfe und Verfolgungsjagden mit den Zwergen, die ihre Schätze natürlich für sich behalten wollen. Wobei die niedlichen Zeichnungen vom Autor & Illustrator Rudolf die Geschehnisse natürlich wieder sehr kindgerecht darstellen. Erwachsene könnten jedoch manche Ereignisse hinterfragen, beispielsweise ob die beiden Kinder nicht eigentlich die Bösen sind und ob die Zwerge da wirklich in Lava reinfallen ;-) Langjährige Fans werden zudem bemerken, dass die Geschichte diesmal frei von narrativen Schlenkern und doppelten Böden ist – Rein ins Bergwerk, bissel Bahnfahren, raus aus'm Bergwerk. Vielleicht kann man den finalen Story-Twist um die Schatzkarte noch als Plädoyer für die freie Entfaltung der (kindlichen) Fantasie interpretieren, aber eigentlich denke ich da schon viel zu lange über diese kleine, 48 Seiten umfassende Geschichte nach :-P
Fazit: Endlich ist der kleine Ork zurück! Zwar ist „Der kleine Ork im Zwergenbergwerk“ (Link) eine der seichteren Geschichten aus der Orkpapa-Reihe, aber Hauptsache die wie immer zuckersüß gezeichnete Reihe wird fortgesetzt :-D