Diese Rezension muss ich mit meiner ganz persönlichen Verschwörungstheorie beginnen. Die hält einer empirischen Untersuchung nach allen Regeln der wissenschaftlichen Kunst sicher nicht stand, aber egal, mir liegt dieses Thema seit Jahren (!!!) auf der Zunge: Kann es sein, dass die „Splitter Double“-Ausgaben einfach durchgehen viel schlechter sind alles andere, was der „Splitter Verlag“ sonst so im Programm hat? Ich kann da jetzt natürlich nur anekdotische Evidenz ins argumentative Feld führen, aber mir fallen spontan auf einen guten Doppelband mindestens fünf schlechte ein. Und da stellt sich natürlich die Frage, wie wohl „Teleportation Inc.“ abschließen wird... Der Titel verrät es bereits, in „Teleportation Inc.“ ist die Teleportation zwischen einzelnen Orten, ja sogar zwischen Planeten, möglich. Und diese Transportmöglichkeit wird auch viel genutzt, jedoch hält sich nicht jede(r) an die strengen Regeln. Und da kommt die GTC als Überwachungsorgan ins Spiel, welche eine Vielzahl an AgentInnen beschäftigt. Eine davon ist Lubia Thorel, natürlich die Beste der Besten, welche durch ihren Arbeitseifer und ihre große Oberweite hervorsticht... War das jetzt wirklich nötig, dass ich auf ihr Aussehen eingegangen bin? Absolut, denn mehr als „arbeitseifrig“ und „großbusig“ ist bei mir nicht hängen geblieben. Was nicht daran liegt, dass ich unaufmerksam bin, sondern an der etwas unausgegoren wirkenden, oberflächlichen Geschichte. Eigentlich geht es auf den 96 Seiten um Lubias Ermittlungen zu fünf verschwundenen Teleportierten, aber in Wirklichkeit bietet die Handlung kaum mehr als eine willkürlich wirkende Aneinanderreihung von Actionszenen, Slapstik-Einlagen und nervigem Geplänkel mit Nebenfiguren. Und das geschieht teils sogar innerhalb einer Szene, sodass der Comic einfach keine Atmosphäre aufbaut – Eine bedrohliche und im Ansatz spannend wirkende Szene, in der Lubia mit Gewaltandrohung verhört wird, löst sich beispielsweise humorvoll mit schrecklichem Gestank und daraus folgendem Übergeben auf. Wobei man das wohl nur dann als „humorvoll“ wahrnimmt, wenn man vielleicht 12 Jahre alt ist :-P Man erfährt zu wenig über das SciFi-Setting, in dem die Geschichte spielt, und noch viel weniger über die sehr unsympathische Protagonistin und ihren bald hinzustoßenden Klischee-Sidekick (tollpatschiger Sesselfurzer, der seinen Schwanz nicht unter Kontrolle hat). Generell hatte ich beim unausgerorenen Handlungsverlauf, der zu wechselhaften Tonalität, dem Einbinden von unnötig sexualisierten Zeichnungen und der uneinheitlichen Erzählgeschwindigkeit das Gefühl, als stecke im Autor Dominique Latil ein Teenager, der drei Dosen Energydrink auf Ex geleert hat, eh er sich hier ans Skript gesetzt hat – Und zwar die großen 0,5er mit extra viel Zucker ;-) Es ist einfach ärgerlich, denn der Illustrator Romain Sordet liefert hier wirklich schöne Zeichnungen ab, die man aber gar nicht richtig genießen kann, weil die Geschichte so schlecht ist :-( Ins Regal stellen sollte man sich diesen SciFi-Quatsch vom „Splitter Verlag“ (der so mutig war mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung zu stellen) also nur, wenn man Comics nicht wegen dem Inhalt mag, sondern nur wegen der Optik. Fazit: „Teleportation Inc. Lost in Translation“ (Link) bietet eine wirklich schrecklich erzählte, aber immerhin hübsch gezeichnete SciFi-Story.
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