Von alle der populären DC-SuperheldInnen mag ich, zumindest was die A-Riege angeht, den Speedster Flash am liebsten. Das liegt vermutlich auch daran, dass er sowohl in den aktuellen TV-Serien als auch in den DCEU-Kinofilmen der sympathischte Charakter ist. Ausgerechnet bei den Comics hab ich mich aber immer ein wenig schwer getan, weil Flash dank seiner Zeitreise-Fähigkeit und allerlei Multiversum-Schnickschnack oft ziemlich verwoben war in andere Handlungsstränge. Das hat den Einstieg nicht unbedingt erleichtert, selbst bei dezidierten Comics für Neulinge (Link). Mal schauen, ob der Sammelband „Der schnellste Held der Welt“ mich hier besser abholt.
Der mit 204 Seiten ordentlich dicke, vollkommen für sich allein lesbare Sammelband enthält die beiden Story-Arcs „The Flash Giant“ 1 & 2, wobei der erste insgesamt sieben Kapitel bzw. US-Einzelhefte umfasst und der zweite fünf. Beide bauen aufeinander auf und diesen so als sehr guter Einsteig in den „Flash“-Kosmos: Im ersten Story-Arc versucht Barry Allen die optimale Balance zu finden zwischen seinem Job als Tatort-Ermittler, seiner sich anbahnenden Romanze mit der Reporterin Iris West und seinem Superhelden-Dasein als Flash. Was gar nicht so einfach ist, da in jedem neuen Kapitel ein weiteres Mitglied der Rouges-Verbrecherbande aus dem Hochsicherheitsgefängnis ausbricht und sich ihm entgegenstellt. Darunter sind absolute „Klassiker“ wie etwa Captain Cold, Heat Wave und Captain Boomerang. Aber warum sie das eigentlich tun (außer dass sie, wie es sich für Superschurken gehört, natürlich Spaß an der Zerstörung haben ;-)), das muss Flash erst noch herausfinden... Im zweiten Story-Arc wird dann die Zeitreise-Fähigkeit und auch Flash's wohl größter Gegner eingeführt. Denn seine Heldentaten bleiben nicht unbemerkt, sodass in der fernen Zukunft ein verrückter Wissenschaftler zum Reverse Flash wird, um seinem Idol nachzueifern – Nur dass er sich nebenbei noch zum Despoten aufschwingt und mit Flash ein Duell auf Leben und Tod bestreitet...
Gut, der zweite Story-Arc ist dann schon wieder ein wenig abgedreht mit allen den Zeitsprüngen, aber insgesamt ist „Der schnellste Held der Welt“ doch tatsächlich ein sehr guter Einstieg in die Materie! Zwar fallen ein paar grundlegende „Flash“-Basics hinten runter (etwa der ungesühnte Tod der Mutter) oder werden nur in einem Halbsatz erwähnt (Ursprung der Superkräfte), aber man bekommt doch ein ganz gutes Gefühl dafür, wer Barry Allen eigentlich ist, mit welchen Problemen (der Running Gag des notorischen Zuspätkommens ;-)) er sich bei der Wahrung seiner Geheimidentität herumschlagen muss und was er als Speedster eigentlich so alles für Fähigkeiten hat. Auch gibt es, gerade im ersten Story-Arc, sozusagen ein Schaulaufen einiger sehr ikonischer Gegner – Nicht, dass man viel von ihnen erfahren würde, aber nach der Lektüre dieses Sammelbandes hat man dann doch irgendwie Lust, weitere Kämpfe zwischen ihnen und Flash zu sehen. Und das ist ja quasi der Sinn eines solchen Einsteigerbandes :-P Also eine feine Sache, die auch noch sehr schön aussieht, sodass die von „Panini Comics“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten) verlangten 21 € durchaus klar gehen. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, dass für Sammler-Neulinge auch die Hardcover-Sammelvariante (Link) für 31 € eine bedenkenswerte Investition ist.
Fazit: „Flash: Der schnellste Held der Welt“ (Link) ist für Neulinge ein wirklich rundum gelungener Einsteig in den „Flash“-Kosmos, der wirklich Lust auf mehr macht :-)