In der Rezension zum 13. „Carmen Mc Callum“-Band „Bandiagara“ (Link) hab ich es ja schon gemutmaßt, jetzt nach etwas mehr als einem halben Jahr kann man es wohl als gegeben ansehen: 2021 wird auch nicht viel besser als das letzte Jahr :-( Aber immerhin, noch ist es nicht so schlimm wie in den dystopischen, aber doch sehr glaubwürdigen Cyberpunk-Dystopien vom vielschreibenden Comic-Autor Fred Duval. Der setzt mit dem 14. Band „Radioaktivität“ nun den 5. Zyklus um die kampfstarke Söldnerin Carmen fort – Und fuuuuuuuuuuck eskaliert das diesmal! 2056: Auf Carmen Mc Callum, die ebenso attraktive wie tödliche Titelheldin, wird ein Kopfgeld ausgesetzt. Zwar nicht sehr lange, aber doch lang genug, dass sie sich einen sicheren Job beim Großkonzern Gazdrom sucht. Dort soll sie, gemeinsam mit ihrem Hacker-Kumpel Pacman, verschwundenen Atommüll suchen. Denn in einer Welt, in der sich autonome Künstliche Intelligenzen nicht mehr um das Wohl der Menschheit scheren, kann man damit rasch eine Atombombe bauen. Oder auch drei... Und das ist nicht Carmens einziges Problem, denn einem rachsüchtiger Auftragskiller ist das Kopfgeld egal, er will einfach so Jagd auf die Supersöldnerin machen. Und dann sind da noch industriepolitische Verwicklungen, weil Mensch-Tier-Hybriden für die Jagd gutbetuchter Konzernbosse gezüchtet wurden... Also wieder eine ganze Menge zu tun für Carmen, die sich in der afrikanischen Savanne erneut allerlei Gegnern erwehren muss. Dabei ist sie einmal mehr auf die Hilfe von Pacmen angewiesen, der von einer einstmals schrulligen Nebenfigur mittlerweile zur einem den Metaplot vorantreibenden Protagonisten aufgestiegen ist. Denn wie immer geht es bei all den „Story of the Zyklus“-Abenteuern doch mehr oder minder offensichtlich um die Gefahren von autonomen Künstlichen Intelligenzen, welche die Geschicke der Weltpolitik hier fast schon mehr beeinflussen als so mancher Großkonzern... Persönlich sehr beeindruckend fand ich, wie Fred Duval den größten Schocker der gesamten Reihe einsetzt. Jede(r) andere hätte daraus den epischten Cliffhanger aller Zeiten gemacht, hier geht die Geschichte stattdessen „einfach weiter“ und dient vielmehr als Motivationsgeber – Sowohl für die Protagonistin als auch für die Lesenden. Denn ja, ich will jetzt unbedingt das Zyklus-Ende wissen und natürlich auch, wie der Metaplot irgendwann abgeschlossen wird. Zum Glück muss ich mich nur noch knapp ein viertel Jahr gedulden – Zeit genug, damit sich Serien-Neulinge alle vorherigen Bände und natürlich die Schwester-Reihe „Travis“ (Link) durchlesen können ;-) Nach wie vor ist Fred Duval das stärkste Pferd im Stall vom kleinen Augsburger Verlag „Bunte Dimensionen“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte), auch wenn die Qualität der Zeichnungen im Verlauf der Reihe (diesmal erneut Matthieu „Emem“ Ménage als Illustrator und Florent Calvez als Kolorist) immer mal schwanken (an Carmens Botox-Gesicht werd ich mich nie gewöhnen ;-)). Fazit: Auch der 14. „Carmen Mc Callum“-Band „Radioaktivität“ (Link) bietet auf 48 Seiten wieder spannende, hochpolitische Cyberpunk-Action! PS: Ja, ich bin jetzt wieder der Quoten-Gutmensch, aber muss man wirklich so unmotiviert das N-Wort droppen?
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