Wie wir alle habe auch ich Menschen, zu denen ich fasziniert aufschaue. Beispielsweise zu meiner Podcastpartnerin Elea, die als Doktorin der Kriminalpsychologie in die allerschlimmsten Verbrechergehirne hineinschaut. Was man da nämlich so alles erleben kann, zeigt die Graphic Novel „Schon gehört, was Ed Gein getan hat?“, in welcher es um die Biografie des berühmt-berüchtigten „Plainfield Ghoul“ geht.
Edward Theodore Gein, geboren im August 1906 als zweiter Sohn eines gewalttätigen Trunkenbolds und einer fanatisch religiösen, dominanten Mutter, gilt als einer der schlimmsten Verbrecher der US-Geschichte. Neben Morden werden ihm auch Leichendiebstahl & -schändung zur Last gelegt, weswegen er nach seiner Festnahme für immer in die Psychiatrie weggesperrt wurde.
„Schon gehört, was Ed Gein getan hat?“ begeht nun zum Glück nicht den Fehler, den der vergleichbare deutsche Comic „Der Vampir von Düsseldorf“ (Link) damals tat: Hier wird dem Mörder keine Bühne gegeben, um seine Version der Geschehnisse zu erzählen. Nein, stattdessen erfahren wir hier fast schon lehrbuchhaft, wie aus einem zarten Jungen durch soziale und familiäre Umstände ein mörderischer Psychopath wurde...
Das kann man zwar auch alles bei Wikipedia (Link) nachlesen, aber dort bekommt man die Geschehnisse nur als schnöden Text präsentiert :-P Bei dieser 224 Seiten starken Graphic Novel dagegen gibt es sehr atmosphärische Zeichnungen, welche – obschon sie nicht übertrieben explizit sind – beim Lesen das Blut in den Adern gefrieren lassen. Ich werde heute Nacht jedenfalls kein Auge zutun ;-) Wer sich also mal gruseln möchte, kann sehr gern die 35 € investieren, die der „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) für dieses True-Crime-Meisterwerk haben möchte.
Fazit: Sehr gruselig, sehr atmosphärisch, aber nicht reißerisch – „Schon gehört, was Ed Gain getan hat?“ (Link) ist ein Pflichtkauf für True-Crime-Fans!