Passend zum Start einer jeden Comic-Verfilmung bringen die Jungs & Mädels von „Panini“ passende Sammelbände auf den Markt, damit man die Prota- & Antagonisten des Films schon vorab kennenlernen kann oder damit man noch ein wenig tiefer in die Materie einsteigt. So natürlich auch ganz aktuell bei „Spider-Man: Far From Home“, den wir im Podcast überraschend überschwänglich besprochen haben (Link). Der mit 204 Seiten wirklich dicke Sammelband bietet gleich drei Geschichten aus verschiedenen Epochen des Konflikts zwischen dem Spinnenmann und dem Meister-Illusionisten. Zu Beginn gibt es aber erst einmal eine kleine Mysterio-Origin-Story, bevor wir direkt in das Jahr 1968 reisen, um zu schauen, was Stan Lee höchstpersönlich für eine Geschichte erfunden hat: Mysterio lockt seinem Rivalen diesmal in eine heimtückische Fall, welche ihn vermeintlich auf gerade mal 15 Zentimeter schrumpfen lässt. Als sei dem nicht genug, hat er extra einen Miniatur-Freizeitpark aufgebaut, aus dem der Mini-Spider-Man nun entkommen soll... Einen deutlichen Schritt in die Zukunft machen die LeserInnen dann mit dem Dreiteiler „Das Mysterio Manifest“ aus dem Jahr 2001. Hier kämpft Spider-Man gemeinsam mit Dare Devil gegen den angeblich verstorbenen Mysterio und seinen schurkischen Verbündeten Mad Jack. Dabei merken sie anfangs gar nicht, gegen wen sie eigentlich kämpfen müssen, da sie von den Bösewichten in einen Traumtank gesteckt werden, der ihnen die wundervollsten Träume bereitet! Ebenfalls drei Teile umfasst die 2010 erschienene Geschichte „Mysterioso“, in der Spider-Man in einen waschechten Mafia-Krieg hineingezogen wird... Zugegeben, bis ich die aktuelle Verfilmung gesehen hatte, kannte ich Mysterio gar nicht. Und um ehrlich zu sein, ist das irgendwie auch gar nicht schade. Denn was dieser Sammelband sehr deutlich zeigt: Man kann mit so einem kreativen Illusionisten zwar wirklich aufregende Geschichten konstruieren – Doch wie ein billiger Zaubertrick nutzt sich der Überraschungseffekt unglaublich schnell ab. Es dreht sich letztendlich doch immer nur darum, dass Spider-Man erst einer Illusion erliegt, bevor er sie durchschaut und damit dann Mysterio entmachtet... Vermutlich beschränken sich die neueren Geschichten deshalb nicht nur auf das Duell der beiden Figuren, sondern füllen sie mit allerlei prominenten Nebenfiguren mitsamt ihrer eigenen B-Plots. Das soll jetzt auch gar keine Kritik an den eigentlichen Storys sein – Für sich genommen funktionieren die Geschichte alle ganz passabel, aber in der Masse dieses Sammelbands durchschaut man doch schnell, wie arm an Variationen die Strukur halt ist :-( Variantenreich sind dagegen die verschiedenen Zeichenstile, welche einem soliden Comic-Standart der verschiedenen Epochen widerspiegelt. Ebenso solide ist wieder die Druckqualität von „Panini Comics“ (welche mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten), sodass Fans den Preis von 19,99 € für das 204 starke Softcover sicher gerne zahlen werden. Die Variant-Edition (Link) ist diesmal besonders cool, bekommen SammlerInnen für 39 € doch eine stylische Metallbox dazu. Fazit: Das Duell zwischen „Spider-Man vs. Mysterio“ (Link) liest sich durchaus spaßig – Ausnahmsweise bewirkt in diesem Sammelband das Prinzip „viel hilft viel“ aber genau das Gegenteil, da man rasch bemerkt, wie variantenarm das Grundprinzip der Storys ist.
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