In „Logan – The Wolverine“, dem wohl unumstritten besten „X-Men“-Film aller Zeiten, war sie das eigentliche Highlight: Laura Kinney, Projektnummer X-23. Im Film noch ein Kind, ist sie in ihrer neuen Comic-Reihe nun erwachsen geworden. An ihrer Seite kämpft die junge Gabby, welche ebenso wie Laura ein Klon von Logan ist (wobei, eigentlich sind doch Klone genetisch identisch... Ich bin hier einem großen Logikfehler auf der Spur!!!111einself :-P). Aber selbst zwei Kampfmaschinen-Supermutantinnen tun sich manchmal ganz schön schwer... ...und zwar, wenn sie gegen andere Klone antreten müssen. Die „Stepford Cuckoos“ sind fünf Klone der telepathisch begabten Diamant-Mutantin Emma Frost. Mittlerweile laufen aber nur noch drei davon draußen herum, weil der Rest bereits getötet wurde... Zumindest ist das die offizielle Version, denn eigentlich vegetieren die anderen beiden Cuckoos in zerfallenden Körpern vor sich hin. Ihre einzige Hoffnung sind die Klon-Körper des X-23-Projekts, welche ihren Geist eine widerstandsfähige Hülle geben sollen. Deshalb wird die noch von naivem, jugendlichen Leichtsinn geleitete Gabby entführt... Während ich diese Zeilen schreibe, bin ich selbst davon überrascht, dass sich eine eigentlich so dünne Geschichte tatsächlich über fast 150 Seiten getragen hat. Beziehungsweise, da die „Two Birthdays and Three Funerals“-Storyline nur fünf der sechs Kapitel des Sammelbands umfasst, knapp 120 Seiten. Aber tatsächlich funktioniert das! Das liegt einerseits an dem guten Erzähltempo: Das Abenteuer um die Cuckoos-Klone geht stringent vorwärts. Aber für die einrahmende Erzählung über das Verhältnis der beiden X-23-Klonschwestern untereinander lässt sich die Autorin Mariko Tamaki ausreichend Zeit. Andererseits liegt das aber auch daran, dass hier teils mit sehr großen Panels gearbeitet wird. Das ist kein Kritikpunkt, denn die modernen & dynamischen, ziemlich kühl kolorierten Zeichnungen sind gefällig – Aber in einer konservativen Panelstruktur mit 6 oder 8 Kacheln je Seite würde „Zwei flogen übers Kuckucksnest“ vermutlich nicht auf eine dreistellige Seitenzahl kommen... So aber kommt man auf 148 Seiten, für welche „Panini Comics“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten) durchaus angemessene 16,99 € möchte. Die auf 333 Exemplare limitierte Variante (Link) ist ebenfalls ein Softcover und kostet glatte 23 €. Fazit: Der Sammelband „X-23 #1 Zwei flogen übers Kuckucksnest“ (Link) beweist eindrucksvoll, dass man selbst eine dünne Geschichte ordentlich strecken kann, wenn man auf ein gutes Erzähltempo und großflächige, dynamische Zeichnungen setzt. Insgesamt also eine gelungene Premiere für die X-23-Schwestern!
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