Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, eine von acht erkrankt im Verlauf ihres Lebens an dieser Krankheit. Die Mortalitäts- und Rezidivrate ist trotz moderner Medizin nicht gerade berauschend – Und so ist es eine ziemliche Gratwanderung, wenn man ein solches Schicksal in einer humorvollen Comicgeschichte thematisiert. Die junge Frau Elisabeth ist an eben dieser Krankheit erkrankt und in Folge dessen musste ihr die linke Brust abgenommen werden. Als sie nach der Operation aufwacht (der Zeitpunkt, an dem die 184 Seiten umfassende Geschichte einsetzt), hat sich die Welt für sie verändert: Nicht nur, dass sie nicht mit sich selbst klarkommt und ihrem Krankheitsbild klar kommt; auch ihr Freund zeigt sich mit ihrem neuen Körper überfordert und will nichts mehr mit ihr zu tun haben – Nicht die einzige Trennung in dieser sehr wortkargen Geschichte, denn auch ihr Arbeitgeber trennt sich aufgrund den nun mit einem „Makel“ behafteten von ihr... Über einen Wink (oder hier besser: Wind) des Schicksals gerät Elisabeth daraufhin an eine Burlesque-Truppe. Hier wird sie akzeptiert und auch so manches Mal geliebt, sodass sie zu altem Selbstbewusstsein zurückfindet. Als Varieté-Künstlerin Betty Boop startet sie daraufhin eine modische Revolution... Diese kurze Inhaltsangabe enthält gefühlt bereits mehr Worte, als der gesamte Hardcover-Comic mit seinen 184 Seiten. Aber mehr Worte sind auch gar nicht nötig, denn die farbenfrohen, einfühlsamen Zeichnungen von Julie Rocheleau genügen hier vollkommen, um all die Angst und den Schmerz, aber auch die Freude und die Liebe der jungen Elisabeth, zu erzählen. Das ist ganz, ganz große Erzählkunst! Darum möchte auch ich gar nicht viele Worte verlieren, sondern einfach zum Fazit springen: Dieser Comic nähert sich diesem hochsensiblen Thema mit einer beeindruckenden Leichtigkeit und ist daher einer der wichtigsten Comics des Jahres – Man lacht, leidet und liebt mit mit „Betty Boob“ (Link)! PS: Aus Gründen gibt es diesen Monat Screenshots statt Fotos. Sämtliche Bildrechte liegen beim „Splitter Verlag“, welcher mir dankenswerterweise ein Rezensionsmuster zur Verfügung stellte.
Tags