Mini-Spiele als Ableger oder Merchandising bekannter Marken gibt es immer wieder, aktuell ist beispielsweise das Kartenspiel „Gwent“ des RPG-Videospiels „The Witcher 3“ sehr populär. Auch für das deutsche SciFi-Cyberpunkt-Rollenspiel „Ultima Ratio“ gibt es einen Kartenspielableger: „Restabbatser“ heißt der und erlaubt es, das populärste Kriegsspiel der dystopischen Zukunft zu erleben. In der Spielwelt hat es eine Popularität vergleichbar mit „Poker“, die besten Spieler sind intergalaktische Stars – Ob es in unserer Welt auch so einen Erfolg haben wird?
Im Grunde ist „Ultima Ratio: Restabbatser“ (Klugscheißermodus an: Ein Palindrom liest sich von vorn und von hinten gleich :-D) ein simples Stichspiel. Abwechselnd greifen sich zwei Spieler gegenseitig an und versuchen dabei, Schätze zu gewinnen und gegnerischen Helden aus dem Spiel zu nehmen. Dies geschieht folgendermaßen: Jeder Spieler erhält die gleiche Anzahl Karten, entweder wird ein Deck geteilt oder (besser) jeweils ein Deck pro Spieler. Der angreifende Spieler wird bestimmt (stilecht natürlich mit dem Wurf eines W4, aber „Stein-Schere-Papier“ geht natürlich auch :-P), dann legt der Verteidiger drei seiner Streitkräfte-Karten sowie einen Helden und einen Schatz verdeckt in einer Reihe ab. Dann legt der Angreifer seine Karten offen daran an, der Verteidiger deckt auf und man vergleicht die Werte. Gewinnen in Summe mehr Angreifer, geht der Schatz an den Sieger, ansonsten bleibt er beim Verteidiger. Gestochene Einheiten und Helden gehen immer als Punkte an den jeweils stechenden Spieler, sie sind für die Endabrechnung wichtig.
Wie stechen sich nun die Karten? Einerseits ganz simpel über den numerischen Wert, wer mehr Dreiecke auf der Karte hat, gewinnt. Desweiteren siegen diese Heckenschützen über die Armee, die Armee über die Flotte und die Flotte über die Heckenschützen. Daneben gibt es die oben erwähnten Heldenkarten, welche sich nicht nur ebenfalls stechen (Admiral sticht Patriot, Patriot sticht Spionin, Spionin sticht Admiral), sondern auch noch den numerischen Wert der ihnen zugeordneten Karten (Admiral die Flotte, Patriot die Armee, Spionin die Heckenschützen) verdoppeln. Dazu gibt es noch den Verräter, welcher den gegnerischen Helden automatisch sticht. Bis hierhin eigentlich ganz einfach, oder? Komplizierter wird es dann auch nicht mehr (auch nicht bei der Auswertung, wo man lediglich den Wert der gestochenen Karten, der Schätze und der verbleibenden eigenen Helden summiert).
Und doch macht dieses kleine Stichspiel mit gerade mal 33 Karten je Deck doch eine ganze Menge Spaß, wenn man dieses Genre mag. Der Reiz zieht sich hierbei gerade aus den späteren Runden einer jeden Partie, wenn man dann schon langsam vorausahnen kann welche Karten der Gegner noch auf der Hand hat und man folglich anfängt sich tückische Pläne zu überlegen :-) Das Spielmaterial ist dabei gelungen, das futuristisch-nüchterne Layout passt zusammen mit den Illustrationen perfekt zu „Ultima Ratio“ - Kennt man das Rollenspiel, weiß man auf dem ersten Blick in welcher Spielwelt sich das Kartenspiel verortet. Da es sich um ein Promo-Spiel handelt, kostet es nichts, allerdings braucht man dafür etwas Glück um es zu erhalten: Als Zugabe bei Bestellungen im offiziellen Online-Shop (Link) oder aber als Geschenk auf Messen & Conventions.
Fazit: Zugegeben, ich prognostiziere jetzt mal frech dass „Restabbatser“ (Link) in der echten Welt nicht den durchschlagenden Publikumserfolg haben wird, den es in der „Ultima Ratio“-Spielwelt hat. ABER gerade wenn man auf Stichspiele steht hat es durchaus seinen Reiz und ist damit eine gelungene Möglichkeit, entweder in einer Spielsession an einem Spiel teilzunehmen oder aber sich die Zeit bis zur nächsten „Ultima Ratio“-Runde stilecht zu vertreiben. Daumen hoch von mir :-D
PS: Jetzt hab ich ganz vergessen zu erwähnen, woher das Wort „Restabbatser“ eigentlich kommt ;-) Und zwar von einer Sonderregel, mit der man automatisch gewinnt, wenn man in einer Runde alle gegnerischen Karten sticht und dann eben jenes Palindrom für sich proklamiert.