So sehr ich auch vom zweiten „Deadpool“-Kinofilm enttäuscht war (weil er leider „nur“ gut war), für die Figur des zeitreisenden Antihelden Cable konnte ich mich sofort begeistern. Klar, dass mich da auch sein Solo-Auftritt in der fünfteiligen „Conquest“-Heftserie, die nun unter dem Titel „Bis zum Anfang aller Tage“ als Sammelband erschien, interessierte :-) Obwohl es der Sammelband auf stattliche 116 Seiten bringt, brauche ich für die Story-Zusammenfassung vermutlich kaum mehr als 116 Zeichen: Der fiese Conquest reist durch die Zeit, um noch fiesere Typen mit Hightechwaffen auszustatten, damit er mittels Zeitschwert die Geschichte ändern kann. Der rechtschaffene Cable findet das natürlich nicht so geil, daher reist er hinterher, um das Schlimmste zu verhindern... Okay, das waren jetzt doch merklich mehr als 116 Zeichen ;-) Aber mehr passiert halt wirklich nicht: Cable reist in den Wilden Westen und legt sich mit Banditen an, die einen Saloon terrorisieren, dann geht’s ab ins feudale Japan gegen ein paar Ronin. Anschließend wird ein Maya-Priester gerettet, eh er den Antagonisten im zaristischen Russland stellt und sich ihm letztendlich zu Urzeiten in einer epischen Entscheidungsschlacht (inklusive Wehrmachtspanzer gegen Dinosaurier – „Iron Sky 2“ lässt grüßen :-P) entgegen stellt... Ja, das klingt total bekloppt. Und ja, das ist es auch. Aber es ist halt auch mega unterhaltsam! „Cable: Bis zum Anfang aller Tage“ ist keine große Kunst, es gibt keine (wenigstens halbwegs) komplexen Figuren und einen mindestens als suboptimal zu bezeichnenden Erzählrhythmus. Aber dieser Sammelband bietet actionreichen Trash auf einem überraschend unterhaltsamen Niveau – Quasi ein B-Movie, ach eigentlich ist selbst das noch viel zu hoch kategorisiert, der aber mit einem enormen Budget ausgestattet wurde und daher wirklich hochwertig aussieht. Die farbenfrohe, dynamische Präsentation ist hier ebenso gelungen wie die gute Druckqualität von „Panini Comics“ (welche mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben). Die für einen 116seitigen No-Brainer verlangten 13,99 € gehen für Action-Trash-Fans vollkommen in Ordnung. Natürlich gibt es auch wieder ein auf 222 Exemplare limitiertes Hardcover (Link), welches für glatte 20 € zu haben ist. Fazit: Die Geschichte, die Figuren, das Erzähltempo – Ich könnte an „Cable: Bis zum Anfang aller Tage“ (Link) eigentlich so viel kritisieren. Aber überraschenderweise hatte ich nach der Lektüre des Sammelbandes einfach ein gutes Gefühl. Ein trashiger, actionreicher No-Brainer, der bei aller berechtigter Kritik einfach Spaß macht!
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