Pünktlich zum Start des „Deadpool 2“-Blockbusters (welchen wir (Link) übrigens gar nicht mal so geil fanden) bringt „Panini Comics“ den Sammelband „Deadpool & Cable: Wenn Blicke töten könnten“ (erneut nach 2013) heraus. Keine schlechte Idee, war doch das ungleiche Antihelden-Doppelpack das Highlight des Kinofilms. Ob die Charakterchemie wohl auch im Comic stimmt? Bevor sie aber zu so etwas wie Verbündeten werden (der Kinofilm ist nun lange genug draußen, dass das jetzt kein großer Spoiler mehr ist :-P), stehen sie sich in diesem Sammelband – welcher die ersten sechs Bände der Comicheft-Serie umfasst – genau so feindselig gegenüber wie schon in „Deadpool 2“. Der Grund ist hier aber kein dickes Kind, sondern ein gefährlicher Bio-Virus, mit dem eine französische Hightech-Sekte die Welt verbessern (in diesem Fall optisch angleichen) will. Söldner Deadpool soll diesen Virus stehlen, während Cable seine ganz eigenen Pläne verfolgt... Tatsächlich, mehr als die letzten beiden Sätze muss man eigentlich gar nicht wissen von diesem Comic, dessen Handlung – bei allen Irrungen und Wirrungen (etwa Deadpool als bekehrtes Sektenmitglied) – kaum mehr ist als ein platter Anlass für immer ausladendere Actionszenen nach altbekanntem Erzählmuster. Irgendwie geht es am Ende dann halt doch wieder darum, in irgendeiner Art und Weise die Welt zu retten ;-) Immerhin, das Aufeinandertreffen der beiden grundverschiedenen Charaktere – wenn sie nun auch noch nicht tief ausgearbeitet sind, enthält dieser Sammelband doch die ersten sechs Ausgaben der Reihe – weiß zu gefallen, hier stimmt einfach die Charakterchemie. Auch bei der Präsentation kann der Comic punkten: Die nicht selten in einem altbekannten sarkastisch-brachialhumorigen Tonfall gehaltenen Deadpool-Auftritte wissen ebenso zu gefallen wie der knallbunte Zeichenstil. Zudem ist die Druckqualität von „Panini Comics“ (welche mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben) wieder auf gewohnt gutem Niveau. Letztendlich rettet all das Lob den „Deadpool & Cable: Wenn Blicke töten könnten“-Sammelband zwar nicht vor der Mittelmäßigkeit, aber Filmfans können trotzdem gern mal 16,99 € für 148 Seiten im Softcover riskieren. Das auf 222 Exemplare limitierte Hardcover (Link) kostet glatte 23 €. Fazit: Passender hätte man eine Veröffentlichung zum „Deadpool 2“-Kinofilm gar nicht auswählen können, denn der Sammelband „Deadpool & Cable: Wenn Blicke töten könnten“ (Link) hat die gleichen Stärken & Schwächen: Platte Story nach ausgelutschtem Erzählmuster, welche jedoch sehenswert präsentiert wird und gerade durch das Aufeinandertreffen der grundverschiedenen Antihelden profitiert.
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