Seitdem ich das Hobby vor nunmehr knapp zwei Jahren für mich entdeckt habe, kam ich immer um ein Erlebnis herum: Den Tod meines Charakters. Nun spiele ich ja eher One-Shots und bei meiner Spielgruppe bin ich der Leiter, sodass ich eigentlich auch nie in die Gefahr kam mal eine emotionale Beziehung zu einer Figur aufzubauen und dann traurig ihren Tod erleben zu müssen... Bis jetzt :-( Wenn ich mir eine Tradition im Rollenspiel angewöhnt habe, dann dass ich den ersten Samstag im neuen Jahr "Rollenspiel-Geburtstag" feiere. Vor zwei Jahren hatte ich dort meine erste Runde ("All flesh must be eaten" von Christian), ein Jahr später gab es dann am gleichen Samstag ebenfalls von Christian "Kult". Dieses Jahr konnte ich leider nicht wieder nach Coburg, sodass ich das Angebot von Nico gerne annahm. Er wollte gern sein neustes "Splittermond"-Abenteuer für den Gratisrollenspieltag ausprobieren. Klar war ich da zur Stelle :-) Und weil Stephan (der, nachdem dieser Blog benannt ist) auch Zeit hatte, nahm ich ihn einfach gleich mit. Nun ist es so, dass Nico einen epischen Plan verfolgt. Die verschiedenen Abenteuer, die er jedes Jahr für den Gratisrollenspieltag (Link) entwickelt, haben alle einen narrativen Zusammenhang der sich erst später offenbaren wird. Wenn ich mir das richtig gemerkt habe, wird das Ende der Geschichte erst in 4 oder 5 Jahren erreicht sein (falls es weiterhin jeweils einen Gratisrollenspieltag pro Jahr gibt). Zur Erinnerung: Im ersten Jahr befreite die Heldengruppe ein Dorf von Geistern und im zweiten Jahr musste sie sich mit einer Blutassel nebst bösem Magier rumschlagen. Ich hatte beide Abenteuer begeistert mit meinem Hammerpriester-Zwerg Telkin Feuerfaust gespielt (Beispiel-Charakter aus dem Schnellstarter und der Einsteiger-Box) und meinen kleinwüchsigen Helden mittlerweile echt in mein Herz geschlossen. Der brennende Flächenschaden-Wurfhammer, der einmal fast die komplette Heldentruppe gekillt hätte... Ach, wir hatten so gute Zeiten zusammen :-) Stephan wählte die Rolle des Sandläufer-Varg Arrou und schon ging es los: Nach unserem Blutassel-Abenteuer wollten wir uns gemeinsam weiter durch die gefährliche Welt schlagen. Es wurde langsam dunkel und wir kehrten in einem kleinen Hafen in ein gemütliches Gasthaus ein. Es wurde gegessen, getrunken, geflirtet (offensichtlich sind lange Zwergenbärte ziemlich sexy in dieser Spielwelt) und irgendwann legten wir uns zur Ruhe. Am nächsten Morgen nun war es verdächtig still, das ganze Gasthaus schien wie ausgestorben. Schließlich hörten wir Geräusche aus der Küche und dummerweise schauten wir nach... Eine Horde Zombies fiel über uns her, aber mit ein wenig Magie konnten wir uns erfolgreich erwehren. Auch wenn der Varg einige Lebenspunke verlor, aber naja mir gings gut :-P Erfolgreiche Wahrnehmungsproben später wurde uns bewusst, dass es sich bei diesen Kreaturen um die Wirtsleute von gestern Abend handelte, die offensichtlich von einer Art Zombie-Algen (?) verwandelt wurden. Mysteriös, also durchsuchten wir das Dorf. Überlebt hatte den Zombie-Angriff niemand, aber auf dem Fluss fielen uns schwimmende Algen auf welche scheinbar eine vergiftete Aura hatte. Alles Leben im Umkreis schien abzusterben. Na dieser Sache mussten wir doch mal auf den Grund gehen :-) Wir erwehrten uns gegen ein Killerkaninchen und kamen dann an einem durch die Algen zum Fleischfresser mutierten Baum vorbei. Klar, den hätte man ja auch umgehen können, aber viel witziger war es doch das Killerkaninchen (eigentlich vom Varg als Zwischenmahlzeit mitgenommen) mittels Feuermagie zu entflammen, auf den Zombie-Baum zu werfen und einfach alles niederzubrennen ;-) Hat uns zwar ziemlich viel Zeit gekostet, aber den Spaß war es dann wert. Wir folgten also weiterhin stromaufwärts dem Fluss zur Quelle der Zombie-Algen. Dort vollführte ein Magier sein unheiliges Ritual und wurde - natürlich - von einer Horde Zombies bewacht. Stephans Varg gab mir mit seinem Bogen Rückendeckung, während ich mich in den Nahkampf stürzte um den Magier auszuschalten. Leider wurde ich schnell von seinen Wach-Zombies eingekesselt und kam eigentlich gar nicht mehr dazu anzugreifen, weil ich pausenlos aktive Verteidigung würfeln musste... Der Magier fiel dann auch rasch durch Stephans Bogen, aber die Zombies griffen weiterhin fröhlich an (und wenn man sie tötete, standen sie nach ein paar Runden wieder auf, blöde Untote halt). Irgendwann kam uns dann die Idee, dass man eventuell die Algenquelle anzünden müsse um den Algen-Zombies ihre Macht zu nehmen. Gesagt, getan, der Varg warf eine Fackel und alles ging in Flammen auf... Leider auch ich, der mit 7 Feuerschaden gegen 4 verbleibende Lebenspunkte dann leider etwas verletzter als erhofft war. Kurz: Mein tapferer Zwergenheld, epischer Bezwinger eines verkleideten Geistes und einer Riesenassel, wurde von "Stephans Stichflamme" tödlich abgefackelt... Ich bitte um eine Schweigeminute! Das Abenteuer hat jedenfalls, trotz Tod, viel Spaß gemacht. Da es sich noch im Beta-Stadium befand und wir Feedback und Verbesserungsvorschläge vorbrachten, muss sich nun niemand gespoilert fühlen. Daher mein Aufruf: Kommt zu den beiden Hallenser Würfelpech e.V.-Veranstaltungen (Link), dem Gratisrollenspieltag am 19.3. oder zu nächsten HallunkenCon! Sprecht dort Nico an, das ist ganz ein Lieber und ein super Spielleiter! Und habt Spaß mit Splittermond (Link)! Nachtrag: OK, erster Charaktertod ist doch nicht ganz richtig, ich bin einmal in "Paranoia" gestorben. Aber da ich noch 5 oder 6 Klone übrig hatte zählt das nicht :-P
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