Ich habe ja tage-, wenn nicht sogar wochenlang mit mir gerungen: Die 22. „Cave-Con“ stand vor der Tür und der Dienstplan sagte eigentlich „nee is nicht“. Aber hey, wer braucht schon Schlaf? Also ab ins Auto, um Aschaffenburg wenigstens einen Kurztrip abzustatten. Und ich muss ganz klar sagen: Zum Glück, denn die Con war ein gelungener Auftakt meiner Con-Saison :-D Nach knapp anderthalb Stunden Fahrt war ich dann im Jugend- und Kulturzentrum Aschaffenburg angekommen. Die Veranstaltung war schon gut gefüllt, viele Runden ausgebucht, aber ich wollte mir eh erstmal einen Überblick verschaffen. Letztendlich blieb ich dann am Stand von „Stratak Spiele“ (Link) hängen, wo ich mit einem weiteren Interessenten eine Einführungsrunde „STRATAK WARS“ gegen den Autoren René Lamotte bestreiten durfte. Nun habe ich tatsächlich in meiner Vergangenheit schon die eine oder andere Hardcore-CoSim ausprobiert (und sogar einige Ausgaben des deutschen CoSim-Magazins „Command & Strategy“ (Link) gelesen), aber im Endeffekt scheiterte es doch stets daran dass die Regeln viel zu kompliziert waren oder die Spielzeit einfach viel zu lang war. Ich war also zugegebenermaßen etwas skeptisch, aber die Autorenrunde „STRATAK WARS“ hat mich dann doch vollkommen überzeugt: Die Regeln sind taktisch, aber trotzdem schnell erlernbar. Die Spielzeit ist frei skalierbar, wir haben für unser 3er Match rund 2 Stunden gebraucht und damit einen guten Eindruck vom Spielgeschehen gewonnen. Achja, ich war übrigens der überragende Sieger dieses Probespiels ;-) Im Endeffekt war ich davon also so begeistert, dass ich mir gleich das 2-Spieler-Reiseset (Link) kaufte und es alsbald hier im Blog rezensieren werde :-) Nach so viel Krieg wurde ich langsam hungrig. Die „Cave-Con“-Homepage (Link) wirbt ja damit, dass sie die beste Con-Küche des Planeten habe. Klar, dass ich diese Aussage sorgfältig prüfen musste ;-) Von allen von mir bisher besuchten Cons gab es hier zumindest die größte Auswahl: Hotdogs in 3 Varianten, Hackbraten, Sauberbraten, Chili, Leberkäse – Ich hoffe meine Erinnerung trügt mich nicht, aber ich weiß zumindest noch dass es noch mehr Auswahl gab und dazu auch noch verschiedene Kuchensorten. Im Verlauf des Tages habe ich dann den „klassischen“ Hotdog probiert (ganz gut, aber nicht planetenbester), den Hackbraten mit Spätzle (noch guter ;-) es gab sogar zwei Soßen zur Auswahl) und einen Vanillepudding-Kirschkuchen (grandios). Die Preis/Leistung war dabei ebenfalls gut, also hier auf jeden Fall ein dickes Lob an die Organisatoren/KöchInnen. Ob es also die beste Con-Küche des Planeten war, mhhm keine Ahnung. Aber zumindest die beste Con-Küche von allen Cons die ich bisher besucht habe :-D Frisch gestärkt ging es zu einem Spielleiter-Workshop von DSA-Urgestein Thomas Römer und dem bekannten Autoren Thomas Finn. In dem knapp zweistündigen Workshop wurden hilfreiche Tipps zur Entwicklung eigener Abenteuer gegeben. Den gesamten Inhalt muss ich nochmal in Ruhe durcharbeiten (was so viel bedeutet wie dass ich versuche meine Handschrift zu entziffern ;-)), aber tatsächlich wurde ich ermutigt mal eigene Abenteuer zu erfinden, was ich ja bisher aus Mangel an Kreativität gescheut habe. Also Thomas & Thomas, ihr habt eure Arbeit gut gemacht! Dann wurde die Zeit langsam knapp, immerhin erwartete mich ja noch eine anderthalbstündliche Rückfahrt direkt zum Nachtdienst. Also schlenderte ich noch ein wenig durch den Tabletop-Saal und traf auf Manni vom Endzeit-Rollenspiel „NoReturn“ (Link), den ich bisher nur von einem Indie-Interview und einer Online-Autorenrunde kannte. Er erzählte mir über den aktuellen Stand der Entwicklung, das Con-Feedback und über weiteren Pläne. Mächtig ambitioniert das Projekt, aber ich möchte behaupten da kommt Ende des Jahres ein wirklich großartiges Rollenspiel auf uns zu :-D Neben den zahlreichen, teilweise wirklich großartigen, Tabletop-Demotischen befand sich dort auch noch der Stand vom „Verlag Torsten Low“ (Link) mit dem namensgebenden Kleinverleger himself. Na klar habe ich mir da noch ein Autogramm abgeholt und auch noch ein wenig über seine aktuelle Publikation „Der Karusselkönig“ diskutiert. Bekanntermaßen fand ich zwar Optik und Schreibstil toll, doch tat ich mich mit der Geschichte an sich beziehungsweise deren Interpretation ein wenig schwer – aber letztendlich sind Bücher ja Kunst und Kunst ist immer Geschmackssache ;-) Seine Interpretation, dass „Der Karussellkönig“ eine Geschichte über Vergebung sei, hat mir jedenfalls einen interessanten neuen Blickwinkel beschert. Danke dafür :-) Außerdem habe ich von ihm erfahren, dass es auch dieses Jahr wieder einen „H.P. Lovecraft“-Comic geben wird. Mal schauen, ob dieser dieses Jahr auch wieder den „GOLDENEN STEPHAN“ als besten Comic abräumen wird :-D Dann war meine Zeit jedenfalls um und ich bin einerseits glücklich und zufrieden heimgefahren, da die Con wirklich toll war. Andererseits auch ein wenig traurig, weil ich dort nicht mehr Zeit verbringen konnte. Wer jetzt auch noch Lust hat, diese Veranstaltung zu besuchen: Morgen sind die Türen bis 16 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 3 €. Also los, geht hin, es lohnt sich!