Wenn das Leben in der tiefsten unterfränkischen Provinz irgendeinen Vorteil hat, dann dass es einige wirklich großartige Conventions im näheren Umkreis gibt. Die älteste davon ist zweifelsohne das „Schweinfurter Fantasy Festival“, welches nunmehr seit 1990 ununterbrochen jährlich stattfindet und sich weiterhin großer – man munkelt gar steigender – Beliebtheit erfreut. Umso trauriger daher die Gerüchte, dass damit bald Schluss sein soll...
Am Sonnabend begann das „Schweinfurter Fantasy Festival“ um 11 Uhr und lief durchgehend bis Sonntag 18 Uhr, also endet gerade jetzt wo ich diese Zeilen schreibe. Damit sind meine Eindrücke noch ganz frisch und ungefiltert :-) Der Veranstaltungsort war wie eh und je das Jugendhaus „FränZ“, welches manchmal etwas knapp, zumeist aber ausreichend Platz für die zahlreichen Besucher bot, allerdings schon stellenweise bessere Zeiten gesehen hat.
Wir, das waren meine Freundin Nadine, Blog-Namensgeber Stephan und ich, kamen jedoch schon ein paar Minuten früher rein, da wir zum „X-Wing“-Turnier vorangemeldet waren. 26 Spieler nahmen teil und kämpften dort um wertvolle Gutscheine vom örtlichen Spielwarenladen. Über insgesamt 5 Runden konnte sich mein imperialer 6er-Schwarm (Link) mit 2 Siegen zu 3 Niederlagen auf den 14. Platz vorkämpfen, Stephan schaffte mit zwei Rebellen-Ballerburgen (Link) die gleiche Anzahl Siege und erreichte mit nur wenigen Punkten Unterschied den 16. Platz. Nadine konnte immerhin noch ihr letztes Spiel zu gewinnen mit einer rebellischen TLT-Falken-Kombo (Link) und erkämpfte sich den vorvorletzten Platz 24. Gewonnen hat natürlich wieder mal Matthias Freisl mit einer Dreier-Abschaum-Großkampfschiff-Kombo ;-) Gefühl wurde nicht soooooo sehr gepowergamed, auch Kombinationen abseits der Meta waren anzutreffen (z.B. viermal A-Wing, außerdem habe ich das erste Mal überhaupt auf einem Turnier eine StarViper in Aktion gesehen ;-)). Die Stimmung war sehr gut, die Spiele waren entspannt und fair. Ein Turnier, wie es sein sollte ;-) Lediglich die Spielplatten waren etwas klein und wackelig, außerdem wurde die Luft aufgrund der vielen Teilnehmer recht schnell warm und stickig – Insgesamt geht hier aber der Daumen ganz klar hoch, Turnier-Organisator Andre Schaupp hat sehr gute Arbeit geleistet :-) Vor der letzten Runde gab es übrigens eine längere Pause, da die Verlosung stattfand. Anders als sonst war uns Fortuna gnädig: Nadine bekam ein neues „Splittermond“-Abenteuer, ich ein „Finsterland“-Abenteuer und einen Roman. Blog-Namensgeber Stephan gewann ebenso dieses, dazu auch noch das „Iron Kingdoms“-Regelwerk – Neid! Purer Neid :-P
Zwischen den Spielen war noch genug Zeit um mit der lokalen Rollenspiel-Prominenz zu quatschen, beispielsweise Martin vom Eskapodcast (Link), Rena Downs (Cosplay-Berühmtheit (Link)) sowie Ehemann Richard (Organisator „Main Würfel Con“ (Link)), Frank Sauer (“Contact“-Autor) und Norbert Franz (bekannter Runden-Leiter und Rollenspiel-Übersetzer). Außerdem konnte man die Festival-Küche ausgiebig testen: Ich probierte u.a. die Buletten-Brötchen (sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis), den Erdbeer-Kuchen (riesiges Lob!) und die Hackfleisch-Nudeln (ganz okay, immerhin aber viel besser als das Spaghetti-Desaster der „Manticon“-Profiköche :-P). Dazu gab es dank limitierter Con-Tasse eine Kaffee-Flatrate, die ich auch ausgiebig nutzte, da ich arbeitsbedingt sehr müde war (an beiden Tagen jeweils knapp anderthalb Liter getrunken ;-)). Der war sehr lecker, für Nicht-Koffein-Junkies gab es aber auch eine große Auswahl an Softdrinks.
Am nächsten Tag ging ich dann nochmal alleine hin. Diesmal wollte ich mir spontan aus der großen Menge an Angeboten (ein „Mage Wars“-Turnier, zwei Sammelkartenspielturniere, selbst für einen Sonntag noch eine sehr zahlreiche Auswahl an Rollenspiel- und Brettspielrunden) irgendeines aussuchen und landete schließlich in einer „Contact Survival“-Runde bei Holger Papst. Sollte ich mich nicht irren, war ich dieses Jahr schon zweimal Gast in seinen Con-Runden; ich bin ein großer Fan seiner Spielweise. Hier jedenfalls musste unsere vierköpfige Forschergruppe, welche zwei Wochen in einer Höhle von der Außenwelt abgeschnitten verbracht hatte, die Zombie-Apokalypse überleben. Ist uns gelungen :-) Basierend auf dem „Contact“-Regelsystem wurde mit Battlemap und W100 gegen die Zombies gekämpft – Hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es am Anfang für mich recht schwierig war zwischen IT- und OT-Wissen zu unterscheiden. Immerhin konnte mein Arzt so rausfinden, dass Zombies nicht auf 10 mg Diazepam i.v. reagieren :-P
Abschließen konnte ich den zweiten Tag noch mit ein paar interessanten Gesprächen, beispielsweise mit den verschiedenen Organisatoren und HelferInnen der Con. Die wichtigste Info: Das „Schweinfurter Fantasy Festival“ (Link) wird allen Gerüchten zum Trotz in die nächste Runde gehen, sodass es diesmal kein furioses Finale oder das Ende einer Ära war, sondern „nur“ ein weiterer Meilenstein. Ungefähr 300 Spieler waren anwesend, welche sich neben dem großen Spielangebot auch über eine kleine Con-Tüte freuen konnten, u.a. mit zwei Heften des Magazins „LARPzeit“ - Mittlerweile ist es ja fast schon ein kleiner und ziemlich fieser Insiderwitz, dass man dieses Magazin gar nicht abonnieren braucht, wenn man nur regelmäßig auf Cons geht, weil da eh immer die neuste Ausgabe in den jeweiligen Con-Tüten drin ist :-P
Insgesamt war es wieder eine sehr schöne Wochenend-Con mit sehr vielen Stärken und sehr wenigen Schwächen. Ich freue mich, dass es weiter geht, und deshalb auch schon aufs nächste Jahr :-D
PS: Hier noch das Bild einer Runde Kicker - der einfachsten Methode, um Beziehungen und Freundschaften zu beenden ;-)