Dieses Wochenende fand das mittlerweile 26. "Dreieicher Rollenspieltreffen" statt, besser bekannt unter dem Namen "DreieichCon" (Link). Mit über 1.000 Spielern, zahlreichen Verlagen, verschiedensten Tabletop- & Kartenspielturnieren (darunter auch Deutschen Meisterschaften), Workshops und Lesungen gehört diese Veranstaltung zu den vier großen Rollenspiel-Conventions in Deutschland. Nachdem ich dieses Jahr nun schon so viel rumgekommen bin, durfte diese doch eigentlich recht nahe Groß-Con (knapp 2 Stunden Fahrt) nicht fehlen :-)
Leider hatte ich wieder mal nur einen halben Tag Zeit (ich sollte nächstes Jahr unbedingt meinen Urlaub besser einplanen ;-)), sodass ich nicht ganz so viel erleben konnte, wie ich es mir eigentlich gewünscht hätte :-( Schon bei meinem Eintreffen am Samstag gegen 11 Uhr war ich von der Menge an Teilnehmern positiv überrascht, das war eine ganz andere Liga als die Cons welche ich bisher so besucht habe - Da konnte bisher höchstens das "Schweinfurter Fantasy Festival" (Link) mithalten, und selbst die sind gefühlt nur ein Drittel so groß :-D Nachdem ich eine der letzten Con-Tassen - natürlich inklusive Kaffee-Flatrate - abgestaubt hatte, wollte ich mir erstmal im großen Saal einen Überblick verschaffen. Nunja, was soll ich sagen, mittlerweile kenne ich so viele Leute dass ich nach 3 Stunden noch nicht einmal eine halbe (!) Runde gelaufen war! Schon bevor ich den Saal betrat, sprach mich der erste Leser an (bitte entschuldige, dass ich mir noch immer Deinen Namen nicht gemerkt habe :-(). Neben einem kurzen Plausch schenkte er mir für unser nächstes "Aventuria"-Turnier (vermutlich am 5.2. in Halle/Saale) ein paar Spielmatten und Promokarten - Vielen herzlichen Dank dafür!
Aber ich war nicht nur zum Vergnügen hier, sondern auch für den Blog :-) Denn bei einigen Verlagen wusste ich, dass sie hier sein würden, und so wollte ich die Leserpreis-Urkunden persönlich übergeben. Mein erster "Beglückter" war Torsten Low vom gleichnamigen Verlag (Link), der als Verleger stellvertretend den GOLDENEN STEPHAN für den besten Roman (für "Der Karussellkönig") in Empfang nahm. Hier erstand ich außerdem den Reiseführer für die "Herbstlande" (Link), dem neusten Verkaufsschlager des Verlags (siehe dazu meinen Bericht von der "BuCon", welche am gleichen Ort einen Monat vorher stattgefunden hatte). Ein wohl in Szene-Kreisen sehr bekannter Youtuber (Link folgt) bekam die Urkunden-Übergabe mit und bat Torsten und mich sogleich zum Interview :-)
Das Gleiche dann bei René Lamotte vom Verlag "STRATAK" (Link): Hier gab es die Übergabe des SILBERNEN STEPHAN in der Brettspiel-Kategorie, wieder mit anschließendem Interview. Ich werde dies, sobald online, natürlich auch wieder verlinken - Aber macht euch keine Hoffnung, irgendetwas zu verstehen, ich hab ja bekanntermaßen einen schlimmen Ossi-Dialekt ;-)
Auch der "Redaktion Phantastik" (Link) stattet ich einen Besuch ab, denn auch diese bekamen einen SILBERNEN STEPHAN überreicht. Die ganz frisch veröffentlichte 5. Auflage des viktorianischen Detektiv-Rollenspiels "Private Eye" hatte ihn in der Kategorie "Bestes Regelwerk" gewonnen. Im Gegenzug bekam ich eine liebevolle Widmung :-D Hier kaufte ich außerdem eines der älteren Abenteuer, welches mir als besonders "für mich geeignet" empfohlen wurde - Na da bin ich mal gespannt, ob Sylvia und Ulrike meinen Geschmack getroffen haben ;-) Am Anfang bin ich an deren Stand übrigens fast vorbei gelaufen, da sie diesmal nicht ihr "Markenzeichen", die viktorianischen Kostüme, trugen...
Zwei Autoren konnte ich dann ebenfalls noch glücklich machen: Karl-Heinz Zapf, der den Stand vom "Mantikore-Verlag" (Link) betreute und den BRONZENEN STEPHAN für sein Abenteuer "Schnutenbach: Im Hort des Oger-Magiers" bekam. Ein zutiefst bewegender Moment für ihn, war das doch sein erster Preis überhaupt :-) Ebenfalls einen Preis bekam Spielbuch-Gott Swen Harder (Link) für sein Solo-Spielbuch "Metal Heroes - and the Fate of Rock".
So, jetzt waren alle Preise verteilt, jetzt wurde erstmal gequatscht :-) Beispielsweise mit verschiedenen VerlagsmitarbeiterInnen (hier auf dem Bild unschwer zu erkennen der - außer genau in dem Moment der Fotoaufnahme - sehr gut besuchte Stand vom "Uhrwerk Verlag"), bekannten und befreundeten RollenspielerInnen, einigen (Rollenspiel-)Autoren und mit Martin vom Eskapodcast (Link), den ich auch nach viel Betteln, Wehklagen und Flehen nicht von der geplanten Sendepause (Link) abhalten konnte :-( Und so verging die Zeit wie im Fluge, bis um 14 Uhr auch schon meine Runde anfing:
Ulrike Pelchen leitete eine Demo-Runde zum Steampunk-Pulp-Fantasy-Rollenspiel "Wolsung" (Link), dessen Werdegang und langwierigen Übersetzungsweg ich schon seit einigen Monaten verfolge. Obschon die deutsche Übersetzung des polnischen Grundregelwerks noch auf sich warten lässt (wie ich erfuhr, werden von der "Redaktion Phantastik" dorthin aktuell viele Ressourcen gesteckt), liegen mittlerweile schon ein sehr guter deutscher Schnellstarter, zwei Spielleiterhilfen und ganz neu ein Abenteuer vor. Aus eben jenem Schnellstarter wurde dann auch das Abenteuer gespielt, bei welchem es darum ging, dass ein verrückter Erfinder Morde verüben ließ, um dann die Gehirne der Opfer in Maschinen einzupflanzen. Nach einem Luftschiffabsturz (der Roboter mit Gehirn war durchgedreht), der anschließenden Verfolgungsjagd und letztendlich einem Endkampf mit dem verrückten Erfinder (inklusive sehr effektiver, ablenkender, lebensbejahender Tanzeinlage meines Ogers) war das spannende und gut geleitete Abenteuer auf die Minute pünktlich nach 5 Stunden vorbei. Ein wirklich cooles und funktionales Spielsystem!
Hier zeigte sich aber auch einer der beiden Nachteile einer solchen Groß-Con: Bei so vielen Runden saß man doch recht eng beieinander und wurde von benachbarten Gruppen übertönt :-( Der andere Nachteil war, dass die ausgehangenen Runden entsprechend der Spielerzahl sehr rasch voll waren, sodass man recht pünktlich am dann jeweils sehr dicht gedrängten Rundenaushang sein musste. Hier (Link) gibt es noch ein tolles Foto unserer Runde :-)
Nach dieser Runde, am Abend, war dann zumindest im Hauptsaal nicht mehr ganz so viel los. Gerade die kleineren Stände hatten schon zugemacht, an den wenigen verbliebenen war das Gedränge nicht mehr so groß. Immerhin die Gelegenheit, nochmal ein paar Schwätzchen zu halten, bevor ein toller Tag für mich dann auch leider schon vorbei war... Um ehrlich zu sein sein, ich war von der "DreieichCon" wirklich sehr angetan und muss fast schon sagen, dass man sich mit einem Besuch dieser Veranstaltung die (für mich doppelt so lange) Reise zur RPC sparen kann :-P Denn die großen (Rollenspiel-)Verlage waren hier, die ZeichnerInnen auch, Händler sowieso und auch ein paar überaus coole Cosplayer. Die Orga, soweit ich das in der kurzen Zeit begutachten konnte, hat auch super gearbeitet. Nächstes Jahr werde ich definitiv wiederkommen und dann auch meinen Urlaub so planen, dass ich die ganzen 32 Stunden Convention genießen kann :-D
PS: Sehr viele tolle Fotos gibt es hier (Link).