Der Relaunch des DC-Universums schreitet voran – Und bisher hatte ich eigentlich keinen Grund zum Meckern: Der „Rebirth“-Einleitungscomic (Link) hat genau das gemacht, was er sollte. Die „Justice League of America“ (Link) ist erfolgreich gestartet und das wiedergeborene „Suicide Squad“ (Link) konnte bei mir so eine Art kleinen Begeisterungssturm auslösen :-) Unter dem „Rebirth“-Label erscheint nun der erste Sammelband einer Superheldin, die bisher so wenige Auftritte hatte, dass es eigentlich gar keinen Relaunch bräuchte :-P Sicherlich ist auch dies der Grund, warum der erste Batwoman-Sammelband mit einem informativen Streifzug durch ihr Leben und einen vielversprechenden Ausblick in ihre Zukunft beginnt. LeserInnen, die bisher noch nichts oder kaum etwas von Kate Kane bzw. Batwoman gehört haben, werden hier vorbildlich abgeholt :-) Nach der Einführung geht es dann aber direkt los: Eigentlich sollen Batwoman sowie ihr Technik-Sidekick Julia Pennyworth (die Tochter von Batmans Butler) den Händler der Monster-Venom-Droge finden, doch dann pfuscht ihnen Tahani (Künstlername Knife), eine altbekannte Söldnerin und Liebeskonkurrentin, dazwischen... Deren Spur führen Batwoman auf den kleinen Inselstaat Coryana, einem ehemals anarchischen Piratennest, welches nun von der Gentrifizierung durch einen terroristischen Konzern betroffen ist. Kaum dort angekommen, stirbt ein ehemaliger Wegbegleiter in ihren Armen, denn Tahani war wieder einmal schneller ;-) Für die beiden Gegnerinnen ist Coryana ein gemeinsamer Schicksalsort, an dem sich ihr Duell entscheiden wird... Insgesamt über fünf Kapitel (bzw. US-Einzelhefte) zieht sich die Geschichte rund um verletzte Gefühle (sowohl Batwoman als auch Tahani liebten die gleiche Frau, welche vormals die Anführerin der Pirateninsel war) und die Coryana-Gentrifizierung durch eine als Konzern getarnte Terrororganisation. Eigentlich genug Platz, um die mit vielen Rückblenden versehene Handlung emotional und tiefgründig zu gestalten, doch so richtig will der Funke einfach nicht überspringen. Irgendwie wirkt das alles wie ausgedehnter Prolog, der Zeit vergeudet, anstatt direkt mit der eigentlichen Haupthandlung durchzustarten – Schade um die interessante Protagonistin, aber andererseits nötigt mich der vielversprechende Cliffhanger dazu dann auch den nächsten Sammelband zu lesen ;-) Vielversprechend ist auch die perfekte Bezeichnung für das sechste Kapitel (also das sechste US-Heft) des Sammelbandes: Hier macht die Geschichte einen großen Sprung in die Zukunft, in der ein autoritärer Batman (allerdings nicht der mittlerweile gestorbene Bruce Wayne, sondern sein Nachfolger Tim Drake) über Gotham herrscht. Als ihre Freundin von Batmans Schergen erschossen wird, schwört Batwoman ihn zu töten... Na wenn das kein Grund ist, voller Spannung auf den zweiten Sammelband zu warten ;-) Obschon die ZeichnerInnen und KoloristenInnen sich im Verlauf des Sammelbandes abwechseln, überzeugen sie doch durchweg mit einer atmosphärischen Präsentation der Geschichten. Ebenfalls überzeugend ist wie gewohnt die Druckqualität von „Panini Comics“ (welche mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben), sodass der Preis von 17,99 € für 164 Seiten starkes Softcover in Ordnung geht. Fazit: Zwar hat die Geschichte von „Batwoman #1 Die vielen Arme des Todes“ (Link) bei mir keine Begeisterungsstürme ausgelöst, dank einer interessanten Protagonistin und zwei vielversprechenden Cliffhangern will ich aber trotzdem unbedingt wissen, wie es weitergeht. Folglich hat der Auftaktsammelband seinen Zweck voll und ganz erfüllt ;-)
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