Über die „Something is Killing the Children“-Hauptreihe (Link) müssen wir hier gar nicht diskutieren. Der Kampf von Erica Slaughter gegen blutrünstige Monster und den noch blutrünstigeren Monsterjäger-Orden rockt trotz des sich bisher immer wiederholenden Erzählkonzepts gewaltig 🙂 Wirklich interessant wurde das von Comic-Shootingstar James Tynion IV. entwickelte Szenario aber erst, als sich die Geschichte tiefergehend mit dem „Orden des Heiligen Georg“ befasste und so neue Haupt- & Nebenfiguren mit eigenen Hintergrundgeschichten und Handlungsmotivationen einführte.
Gerade die SpinOff-Reihe „House of Slaughter“ leistete hier viel für das Worldbuilding, wobei hier jedoch sehr viel Licht auf sehr viel Schatten traf. Denn während der erste Sammelband „Das Mal der Schlächter“ (Link) mit einer queeren Liebes- & Emanzipationsgeschichte (plus dem obligatorischen Monster-Geschnetzel) für Begeisterung sorgte, verlor sich der Nachfolger „Scharlachrot“ (Link) in einer Meta-Lagerfeuergeschichte mit einem langweiligen Prota- und auch Antagonisten. So gesehen haben wir alle als „Something is Killing the Children“-Fans daher wirklich Glück, dass der dritte SpinOff-Sammelband „Die Rückkehr des Schlächters“ die Geschichte des SpinOff-Auftakts fortführt, denn die war ja wirklich gut!
Wir erinnern uns, dort ging es um den den gemobbten Ordensneuling Aaron, welcher sich in den geheimnisvollen Jace verliebte, der aus einem untergegangenen Ordenshaus kam. Aber es kam, wie es kommen musste, denn statt großer Liebe gab es einen finalen Kampf um Leben und Tod... Aber offenbar hat Jace dieses Gemetzel doch ziemlich gut überstanden, denn er widmet sich nun einer neuen Aufgabe: Potentielle Ordensrekruten sollen vor der Rekrutierung durch eben jenem Orden geschützt werden, indem Jace eine Ersatzfamilie bietet. Aber so eine ganze Horde Kinder im Zaum zu halten ist gar nicht so einfach, sodass ihm der aufsässige Sunny entfleucht. Direkt in die Arme der Weißmasken-Ordensmitglieder laufend, wird er von denen aufgenommen und in ihr Hauptquartier verfrachtet. Und sie schmeicheln sich so bei Sunny ein, dass er tatsächlich dort bleiben will – Selbst als sie ihn mit einem Monster in ein Zimmer einsperren, um seine Mordlust zu testen...
Auch der 3. SpinOff-Band enthält wieder alle die Zutaten, welche ein „Something is Killing the Children“-Band eben so enthält: Fiese Monster und noch fiesere Ordensmitglieder, eine ebenso simple wie doch auch spannende Geschichte und nicht zuletzt düstere, atmosphärische Bilder. Wobei es natürlich Geschmackssache ist, ob man sich mit der Zeichenarbeit von Werther Dell'edera und Antonio Fuso anfreunden kann, denn hier wechseln sich eher grobschlächtige Figuren und mitunter leblose Hintergründe mit wuchtigen Kämpfen und gelegentlich ganz hervorragenden, wunderbar atmosphärischen Einzelszenen ab. Fans der Horror-Comicreihe, und dazu zähle ich auch, können also völlig bedenkenlos das 144 Seiten starke Hardcover kaufen, für welches der „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) glatte 25 € haben möchte.
Fazit: Was für eine triumphale Rückkehr! Nach dem mittelprächtigen „Scharlachrot“ findet „House of Slaughter #3 Die Rückkehr des Schlächters“ (Link) zu alter Stärke zurück!