Gestern war ja nun Silvester – frohes neues Jahr an alle Blog-Fans – aber als verantwortungsvoller Mitbürger fiel bei mir die große Party aus. Aber Mitleid ist unangebracht, denn stattdessen haben wir in sehr kleiner Runde den Online-Deduktionskrimi „Der Fluch des Diamanten von Ramanpur“ gespielt, welcher als Erweiterung von „Das Bankett“ (Link) einige offene Fragen rund um die altbekannte Goldene Hochzeit in Adelskreisen klärt. Ob wir wieder so viel Spaß hatten? 

 

 

 

Im Hauptspiel wurde ja der berühmte Diamant von Ramanpur geklaut, aber mit etwas Hirnschmalz haben wir den dann doch wiedergefunden ;-) Aber in dieser verhängnisvollen Nacht passierten noch viel mehr, beispielsweise lenkte roter Nebel die feierwütigen Hotelgäste ab und das Küchenpersonal wurde vergiftet. Zudem sorgte das Verschwinden der beiden adeligen Zwillingsmädchen Titania und Aurora für Chaos. Diese wurden zwar wiedergefunden, doch seitdem leiden sie unter einer Mutismus-Variante. Eine Kinderpsychologin findet zwar langsam Zugang zu ihnen, trotzdem kommunizieren sie primär mit gruseligen Horror-Zeichnungen. Natürlich wollen die Eltern wissen, was mit ihren Kindern geschehen ist, deshalb müssen die ErmittlerInnen noch einmal zurück ins Nobelhotel... Spielmechanisch muss ich zu den Online-Deduktionskrimis vom „Magnificum“-Verlag (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) wohl nichts mehr sagen, hier bleibt auch in der Erweiterung alles beim gewohnt hohen Produktionsstandard: Zahlreiche Beweismittel, von Polaroidfotos über Kinderzeichnungen bis hin zum ausgedruckten Internet, müssen nach Hinweisen durchforstet werden. In der Erweiterung sind es „nur“ 20 Stück, jedoch benötigt man zur Beantwortung einiger Fragen auch die Unterlagen des Hauptspiels. Dazu kommen diesmal u.a. Videoaufzeichnungen der Therapiesitzung und ein Phantombild-Generator. Hier wurde sich wirklich wieder viel Mühe gegeben :-) Gerade die Tonaufzeichnungen haben wieder Hörspielqualität, lediglich die Stimmen der Mädchen fallen diesmal gegenüber dem Rest ab. 

 

 

Und dann macht man halt, was man immer macht: Beweismittel durchlesen, Querverbindungen finden und letztlich die Lösung mittels Indizien deduzieren. Das fühlt sich wieder ziemlich nach echter Detektivarbeit an und macht auch wieder Spaß, wenn auch nur ungefähr eine Spielstunde lang. Dafür kostet es nur die Hälfte des Hauptspiels, welches sich mit dieser Erweiterung jetzt „komplett“ anfühlt. Daher kann ich Krimispiel-Fans durchaus empfehlen sich direkt das „Das Bankett“-Bundle zu kaufen, da man dann auch einen kleinen Rabatt bekommt. 

Fazit: Das „Das Bankett“-Hauptspiel war ja schon wirklich gut, aber die Erweiterung „Der Fluch des Diamanten von Ramanpur“ (Link) komplettiert nun die Geschichte und lässt sie noch runder wirken. Wer noch einmal knapp über eine Stunde multimedialen Rätselspaß möchte, kann hier bedenkenlos zugreifen.