Auguria #1 Ecce Signum – Klassischer Frontalunterricht für Geschichtsfans

Man sagt ja immer, dass das Leben die besten Geschichten schreibt. Das mag hier im Hinblick auf die hunderttausenden Toten des Bataveraufstandes 69 n. Chr. ziemlich zynisch klingen, aber das Vierkaiserjahr ist nun einmal ein spannender Hintergrund für dramatische Historiencomics. Ob der niederländische Autor & Zeichner Peter Nuyten dieses Potential auch nutzen wird? Wie in der Einleitung schon geschrieben, war 69 n. Chr. eines der dramatischten Jahre des Römischen Reiches. Denn nach Neros Tod erhoben, neben dem rechtmäßigen Nachfolger Galba, noch drei weitere Anführer den Anspruch auf den Thron. Einer dieser Anwärter ist der Feldherr Vespasian, der gerade den jüdischen Krieg gewinnt und von seinen Legionen bereits als Kaiser ausgerufen wurde. Damit das nun auch der Rest des Reiches tut, sendet er den in Ungnade gefallenen Kommandanten Claudius Batus nach Germanien.
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Märchenkrieger, LOS! – Einhornjäger mit zwei Seelen in einer Brust

Das universelle „Fate“-Regelsystem – egal ob in der Geschmacksrichtung „Turbo“ oder „Core“ – ist ja dafür bekannt, dass seine SpielerInnen immer wieder großartige Spielwelten erschaffen. Da war es nur konsequent, dass vor ein ein paar Jahren die „Fate Core Weltenbandchallenge“ ausgerufen wurde. Weit vorn (Link) landete damals der Grimms Märchen-Anime-Mix „Märchenkrieger, LOS!“, welcher im letzten Jahr mittels Crowdfunding finanziert und kürzlich veröffentlicht wurde. Zum eigentlichen Setting muss man eigentlich gar nicht viel schreiben: Die Grenze zwischen unserer historischen Realität des Jahres 1870 und der Märchenwelt der Brüder Grimm ist brüchig geworden.

NoReturn: Sperrzone New York – Leichenfledderei in der Robotikklinik

Das dystopische Indie-Rollenspiel „NoReturn“ (Link) war in den letzten Jahren ein echter Geheimtipp: Von einer kleiner Gruppe IdealistInnen rund um Manfred Alterschmidt innerhalb von zwei Jahrzehnten entwickelt, verkaufte sich der Endzeit-Cyberpunk-Mix erstaunlich gut. Zu Verdanken ist das sicherlich nicht nur den sehr engagierten SupporterInnen (Link), sondern auch dem lebendigen Regelwerk (Link), welches kostenlos immer neue Inhalte nachliefert.

Königsfeuer – Mord & Totschlag zur Königshochzeit

Die „Der nerdige Trashtalk mit Herbert & Philipp“-Episode (Link), auf die ich von Schreibenden besonders häufig angesprochen werde, ist die Folge 8 über Spielbücher (Link). Der Aufhänger ist dann stets mein Interview mit Jörg Benne, den ich geradewegs mit der (in der Literaturszene offensichtlich skandalösen) Einstiegsfrage konfrontiere, warum seine Romane nie so gut wie sein Spielbuch „Verax“ (Link) sind :-P Vielleicht hat ihn das aber auch nochmal richtig angespornt, denn direkt nach dem Erscheinen seines neusten Fantasy-Epos „Königsfeuer“ schickte er mir ein Rezensionsexemplar, damit ich wieder dran rumkritisieren kann ;-)

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Der niveauvolle Trashtalk #8 - Zukunft des Rollenspiels

In der achten Folge zu Gast ist das preisgekrönte (Rollenspiel-)Autorenehepaar Judith und Christian Vogt. Live aufgenommen auf dem Flur der gerade erst zu Ende gegangenen "DraCon" sprechen sie über die Vergangenheit, den aktuellen Ist-Zustand und die weitere Entwicklung des Rollenspiel-Hobbys. Dabei erzählen sie auch von ihren Erfahrungen in einem elitären Erzählspiel-Camp in Mittelamerika und von ihrer aktuellen Regelwerk-Entwicklung. Neben der Medienschau (z.B. "Endgame" & "Voltron") berichten wir zudem von verschiedenen weiteren Cons, die wir dieses Frühjahr besucht haben (z.B. "Main Würfel Con", "Keks Con" und "PAN Branchentreffen").
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Travis #6.1-7: Zweiter Zyklus – Hausbesetzer gegen Riesenroboter

Zu den besten Comic-Serien, die der kleine Augsburger Verlag „Bunte Dimensionen“ im Programm hat, gehört zweifelsohne die Cyberpunk-Reihe „Travis“. Also zumindest der 1. Zyklus „Die Cybernetiker“ (Link), der mich vor ziemlich genau zwei Jahren begeistern konnte ;-) Nun also habe ich den 2. Zyklus vor mir, der die Bände 6.1, 6.2 und 7 umfasst und eine dystopische Gentrifizierungsgeschichte erzählt. Na mal schauen, ich wieder so begeistert sein werde...
6.1 Der mittlerweile schon betagte Weltraumveteran Terry Flint nimmt seinen altersbedingten Abschied von der internationalen Weltraumstation Nobel.
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Black Hammer: Age of Doom Buch 1 – Die große Kunst des Geschichtenerzählens

Der erste Zyklus der „Black Hammer“-Reihe, welcher in Deutschland als die Sammelbände „Vergessene Helden“ (Link) und „Das Ereignis“ (Link) erschien, war eine absolute Offenbarung für anspruchsvolle Comic-LeserInnen. Der vielfach ausgezeichnete Autor Jeff Lemire schaffte sowohl dort, als auch in den zahlreichen SpinOff-Serien, eine atmosphärisch dichte, intelligente Dekonstruktion des Superhelden-Genres.
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James Bond 007 The Body – Der hässlichste, aber inhaltlich beste 007-Sammelband

Zu Beginn erst einmal die übliche Litanei: Der renommierte „Splitter Verlag“ bringt mit schöner Regelmäßigkeit die Sammelbände der „James Bond 007“-Comics, welche jeweils von einem anderen Kreativteam verantwortet werden. Damit wird inhaltliche wie künstlerisch eine enorme Bandbreite abgedeckt, durch welche selbst knallharte 007-Fans noch neue Aspekte ihres Lieblingsspions entdecken. Ihren bisherigen Höhepunkt hatte die Reihe mit der „Spezialakten“-Anthologie (Link), in welcher nicht nur James Bond höchstselbst, sondern auch Moneypenny und M zu Ruhm und Ehre kamen.
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Das Erbe des Teufels #1-4 – Actionreiche Okkult-Verschwörung mit genialem Plot-Twist

Übernatürliche oder alternativhistorische Comic-Reihen, idealerweise mit ein paar okkulten Nazis oben drauf, haben irgendwie immer Konjunktur (ganz prominent hier natürlich die „Hellboy“-Serie, die aktuell eher mittelgut verfilmt (Link) wurde). Wenn diese Comics dann auch noch aus französischer Feder stammen, dass kann man fast schon drauf wetten, dass der kleine Augsburger Verlag „Bunte Dimensionen“ die deutsche Übersetzung auf den Markt bringt :-) So auch bei der Tetralogie „Das Erbe des Teufels“, die an eine zeichnerisch gelungene Mischung aus der „Indiana Jones“-Filmreihe und dem „Illuminati“-Verschwörungsroman erinnert.
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