Kurztest: Travis #13 Quetzalcoatl

Woran denken wir beim Begriff „Cyberpunk“? Vermutlich an düstere Ghetto-Großstädte mit ganz viel Neonlicht, fortschrittlichster Technologie und ausuferndem Kapitalismus – Von dieser Genre-Beschreibung ist die „Travis“-Reihe ja nie weit entfernt gewesen; doch hatte man stets das Gefühl, dass der großartige Comic-Autor Fred Duval (u.a. die Hopepunk-Trilogie „Reset“ (Link) und die Schwester-Reihe „Carmen Mc Callum“ (Link)) seine Geschichten an Handlungsorten weitab der üblichen Klischees ansiedelte.
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Colony #4 Sühne – In wie viele Fallen kann man rennen, bevor es peinlich wird?

Diesmal fange ich meine „Colony“-Rezension nicht mit der üblichen Litanei an, die ich bei dieser Reihe sonst immer bringe, sondern starte mal etwas positiver: Den dritten Band (Link) habe ich ja sehr gelobt, weil er metaphorisch aus dem altbekannten SciFi-Snack eine vollwertige Mahlzeit gemacht hat. Umso gespannter war ich, ob der vierte Band diese neue Plot-Komplexität beibehalten würde oder ob es wieder in seichtere Story-Gewässer gehen würde... Wie immer eine kurze Rekapitulation der bisherigen Ereignisse: Die Erde hat erfolglos Kolonie-Raumschiffe in das All entsandt.
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Kurztest: Die 5 Reiche #4 Dieselbe Kühnheit

Raubkatzen stehen ja, sieht man mal vom Menschen ab, ganz am Ende der Nahrungskette. So auch in der bisher ganz phantastischen Fantasy-Comicreihe „Die 5 Reiche“, in der anthropomorphe Tiere (u.a. Bären, Echsen und eben die im erzählerischen Fokus stehenden Raubkatzen) sich im Wettstreit der Königreiche lieben, hassen und umbringen. Die Verwicklungen nach dem Tod des alten Raubkatzenkönigs von Angleon, die zu noch mehr Toten (nicht nur, aber auch in der Königsfamilie) geführt haben, führten letztlich zum Aufstieg des blutjungen Sprößlings Mederion. Wie der sich so als Neukönig schlägt, erzählt dieser 4.
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Kurztest: Carmen Mc Callum #14 Radioaktivität

In der Rezension zum 13. „Carmen Mc Callum“-Band „Bandiagara“ (Link) hab ich es ja schon gemutmaßt, jetzt nach etwas mehr als einem halben Jahr kann man es wohl als gegeben ansehen: 2021 wird auch nicht viel besser als das letzte Jahr :-( Aber immerhin, noch ist es nicht so schlimm wie in den dystopischen, aber doch sehr glaubwürdigen Cyberpunk-Dystopien vom vielschreibenden Comic-Autor Fred Duval. Der setzt mit dem 14. Band „Radioaktivität“ nun den 5.
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Ein Match für Algerien - Fußballer als Propaganda-Krieger

Wie politisch darf eigentlich Fußball sein? Diese Frage stellt sich ja immer wieder, ganz aktuell etwa bei der Diskussion um Pride-Symbole bei der heute endenden Fußball-EM. Passend dazu erschien kürzlich im österreichischen Autogestionsverlag „bahoe books“ die französische Graphic Novel „Ein Match für Algerien“, welche die unglaubliche, aber wahre Geschichte einer real existierenden Nationalmannschaft eines nicht existierenden Staates nacherzählt. 1958 versucht sich die algerische Kolonie vom französischen Mutterland zu lösen.
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Zombies in der großen Hoffnung – Ghetto-Kids retten den Plattenbau

Ich hab erst vorgestern hier im Blog geschrieben, dass Zombies aus der Pop-Kultur einfach nicht wegzukriegen sind. Und als hätte es noch eines Beweises gebraucht, darf ich heute einen ganz frisch erschienenen Zombie-Comic rezensieren. Wobei man der Fairness halber aber dazuschreiben muss, dass die Planung für dieses 96 Seiten starke Werk bereits 2015 begann, also als das Thema noch nicht so ausgelutscht wie heute war. Aber sei es drum, das muss die Qualität von „Zombies in der großen Hoffnung“ ja nicht schmälern... Wohngegenden, die aus betongrauen Plattenbauten bestehen, heftet ja immer mal das Image von kriminellen Ghettos an.
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Tiny Dungeon 2e – Wie minimalistisch darf ein „richtiges“ Rollenspiel sein?

Wie minimalistisch darf eigentlich ein Regelsystem sein, damit es noch als „richtiges“ Rollenspiel gilt und nicht einfach nur als Improvisationstheater? Sicherlich eine provokante Frage von jemandem, der mal ein preisgekröntes „Taktik-RPG“ (Link) entwickelt hat, das lediglich per Münzwurf entschieden wurde ;-) Aber umso interessanter war für mich die Spielmechanik der frisch ins deutsche gecrowdfundeten 2. Edition des Fantasy-Rollenspiels „Tiny Dungeon“: Hier bauen allerlei sinnvolle Optionalregeln auf ein sehr minimalistisches W6-Grundsystem auf. Und dann sieht alles das auch noch ziemlich süß aus :-) Die 2.

Kurztest: Chilling Adventures of Sabrina #1 Schule, Tod und Teufel!

Hexen sind, genau wie Zombies und Vampire, aus der Pop-Kultur einfach nicht wegzukriegen. Das Thema wird einfach immer wieder neu aufgelegt, beispielsweise mit der 2014 gestarteten Comic-Reihe „Chilling Adventures of Sabrina“, welche lose auf den Archie-Comics aus den 60ern basiert und welche nur wenige Jahre später auf Netflix in vier Halbstaffeln verfilmt wurde. Die verwaiste Halbhexe Sabrina, deren Vater ein Hexer und deren Mutter eine Sterbliche war, steht kurz vor ihrem 16. Geburtstag. Ein für Hexen prägendes Ereignis, denn an diesem Tag soll ihre Hexentaufe stattfinden.
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