Kurztest: Reset #6 Die Ouröbörös

Ich würde einfach mal frech behaupten, dass es eher so mittelschwer ist, innerhalb eines gleichbleibenden Genres eine qualitativ halbwegs gleichbleibende Geschichte zu erzählen. Da müssen wir uns bei Fred Duval keine Sorgen machen, denn sobald es irgendwie in die Zukunft geht (egal ob pessimistisch wie wie „Carmen Mc Callum“ oder optimistisch wie in „Reset“), liefert der Franzose kontinuierlich ab. Wesentlich schwerer ist es aber, mitten in einer fortlaufenden Reihe das Genre zu wechseln und trotzdem auf einem guten Niveau zu bleiben, welches die etablierten Fans bei der Stange hält – Es gibt eine ganze Reihe an franko-belgischen Vertretern, die an diesem Genre-Wechsel gescheitert sind... Aber eben nicht Fred Duval, denn der bot im ersten 3-Band-Zyklus seiner „Reset“-Reihe noch emotional wohltuendes Hopepunk. Die Erde war kaputt, aber überaus freundliche Aliens bauen sie quasi gratis wieder auf. Ende gut, alles gut?
 

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Kurztest: Colt & Coal

Es ist mutmaßlich nur ein großer Zufall, dass der für seine sehr guten WildWest-Comics bekannte „Splitter Verlag“ ausgerechnet halbwegs parallel zur beginnenden Präsidentschaft vom Gewerkschaftsfeind Trump eine Geschichte publiziert, in der es eben genau um entfesselten Kapitalismus und die Unterdrückung der Arbeiter geht – Aber der Zeitpunkt passt eben genau die die Faust aufs Auge 😉 Und deshalb will ich gar nicht groß drumherum schreiben, legen wir direkt los:
 

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Kurztest: Tango #8 Die Suluseeballade

Die „Tango“-Reihe hat sich ja über nunmehr acht Ausgaben hinweg in mein Herz geballert. Leichtgewichtige „Einer-gegen-Alle“-Action vor zumeist ziemlich exotischen Kulissen, das ist echt ideal, um nach einem stressigen Tag mal für eine halbe Stunde abzuschalten. Bei aller emotionaler Verbundenheit komme ich aber nicht drumherum anzumerken, dass der vorherige Teil „Magellans Pfeil“ (Link) unglaublich langweilig war. Denn es ist sicherlich mal erfrischend, wenn der Protagonist John Tango ausnahmsweise nicht seinen inneren John Wick channelt, sondern Indiana Jones oder Nathan Drake. Aber selbst diese beiden Grabräuber ballern sich gelegentlich durch irgendwelche Ruinen – Etwas, was dem letzten Band völlig abging. Daher war ich gespannt, ob der Zyklus-Abschluss nun wieder zu alter, bleihaltiger Stärke zurückfinden würde...
 

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Das vergessene Land – Gute Adaption, aber man merkt das Alter

Über „Groschenheft-Geschichten“, egal ob klassisch in der Literatur oder auch im Rollenspiel und in Comics, haben wir im Podcast schon mehrfach gesprochen, zuletzt vor wenigen Monaten (Link). Da passt es doch ganz gut, wenn dieses Jahr mit einer Comic-Adaption von Edgar Rice Burroughs endet, der einer der Altmeister des Pulp-Genres ist. Unter anderem bereicherte er die Popkultur mit „Tarzan“ und „John Carter“. Unter dem Eindruck des 1. Weltkrieges schrieb er die Trilogie „The Land That Time Forgot“, welche nun die Grundlage für diesen 120 Seiten starken Comic darstellt.
 

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Kurztest: Liberty

Wenn man eine x-beliebige Person fragt, welches Wahrzeichen ihr als allererstes in den Sinn kommt, wenn sie an die USA denkt, dann wird (für euch getestet) ziemlich häufig die Freiheitsstatue in New York genannt. Aber die dort hinzubekommen war gar nicht so einfach, denn der Bildhauer Frédéric-Auguste Bartholdi musste ganz schön viele Hindernisse meistern und ganz schön viel Geld auftreiben, um seinen Lebenstraum zu verwirklichen. Und genau von diesen Hindernissen erzählt dieser Monumental-Comic, der einmal mehr beweist, zu was für großartigen Geschichtscomics deutsche Kreative (Szenarist Julian Voloj & Zeichner Jörg Hartmann) fähig sind.
 

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Es war einmal... der Weltraum – Nostalgie schlägt Kritik

Es gibt verschiedenste TV-Serien, die meine Kindheit geprägt haben. Aber zweifelsohne ist „Es war einmal... der Weltraum“ ganz maßgeblich für meine Liebe zur Science-Fiction verantwortlich. Und das, obwohl diese „Es war einmal...“-Variante sowohl von der breiten Öffentlichkeit als auch besonders von meinen Erziehungsberechtigten immer als das Schmuddelkind der französischen Trickfilm-Reihe betrachtet wurde, da es statt kinderfreundlicher Bildung nur puren Eskapismus bot. Aber hey, die bunten Aliens, die epische Endschlacht, die ikonische Musik und das etwas überdrehte „Deus ex machina“-Finale – Wie könnte ich das jemals vergessen?
 

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Tango #7 Magellans Pfeil – Die bisher größte Enttäuschung der Reihe

Ach, was hab ich nicht schon alles für Höhen und Tiefen mit John Tango erlebt? Entführungen! Attentate! Racheaktionen! Familientragödien! Irgendwas mit Drogen! Ja, da hat sich der schießwütige Ex-Agent (der wie die südamerikanische Version des ebenfalls franko-belgischen Agenten-Comics „Sisco“ (Link) wirkt) mal wirklich eine kleine Pause verdient. Wobei, wir haben es schon ein paar mal erlebt, so eine Pause führt am Ende doch zur nächsten großen Schießerei...
 

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Kurztest: Liberty Bessie #3 Kalter Krieg in Äthiopien

Fliegercomics mit weiblichen Hauptfiguren gibt es ja, gerade im historischen Bereich, relativ selten. Und wenn es dann auch noch um eine Woman of Color geht, wird die Comic-Auswahl noch viel dünner. Deshalb hatte die „Liberty Bessi“-Dilogie (Link) damals durchweg meine Sympathien, auch wenn die eigentliche Geschichte rund um die Suche nach dem verlorenen Vater etwas holprig erzählt wurde. Aber hey, aus der Dilogie wird eine ganze Reihe, und der neue Zyklus startet vielversprechend...
 

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Kurztest: Spider-Man: Im Netz des Grauens

Spider-Man gehört für mich ja zu den grundsoliden Superhelden des MARVEL-Universums. Eben die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft, die meistens nur ein paar örtlichen Ganoven und gelegentlich (mit Unterstützung seiner hochgerüsteten Avengers-Kumpels) auch mal irgendwelche Superbösewichte in den Knast bringt. Wenn die Geschichten dann also mal in düstere Gefilde abgleiten, ja fast schon in Richtung Horror, dann bin ich natürlich umso hellhöriger!
 

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Superman: Lost: Der verlorene Held – Episch, aber letztlich belanglos

Nun ist Superman ja mit Fähigkeiten gesegnet, die ihn zu einem echten Supermann machen. Selbst durch den Weltraum fliegt er ratzfatz, die allermeisten Feinde sind (wenn sie nicht gerade über Kryptonit verfügen) auch mit Leichtigkeit besiegbar. Und alle lieben den außerirdischen Strahlemann, besonders die Traumfrau Lois Lane... Aber was passiert, wenn er mal doch nicht so super ist? Kommt er überhaupt damit klar? Genau darum geht es in dem Mammutwerk „Superman: Lost: Der verlorene Held“, denn hier verliert er auf 256 Seiten (also 10 US-Einzelheften) nicht nur seine Kräfte und zwanzig Jahre Lebenszeit, sondern auch noch sich selbst!
 

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