Dune #3 Der Prophet – Lieber 600 Seiten Comic als 800 Seiten Roman

Ich gehöre ja zu den ganz wenigen Menschen da draußen, welche den diesjährigen Kinoblockbuster „Dune: Part Two“ dezent schwächer fanden als den ersten Teil (womit ich mal wieder zu einer absoluten Minderheit gehöre, denn die ausufernden Lobeshymnen im Feuilleton und in der Nerd-Szene waren ja unüberhörbar 😉). Nichtsdestotrotz ein toller SciFi-Film, den ich aber besonders deshalb genießen konnte, weil mich der absolute „Dune“-Experte (und nebenbei Übersetzer des offiziellen Rollenspiels) Robert Corvus (Link) zuvor im Podcast mit einigen notwendigen Hintergrundinformationen versorgte. Und damit schließt sich irgendwie der Kreis, denn den letzten Band der Comic-Trilogie konnte ich nun auch deshalb besonders gut genießen, weil ich durch den Kinofilm (der die meiste Handlung des dritten Bandes abdeckt) ein wenig Vorwissen hatte.

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Arctica #12 Der letzte Mann – Ich bin schon so alt, dass...

Immer mal wieder gibt es Situationen, gerade jetzt wenn ich mich als Ausbilder mit meinen Azubis auseinandersetzte, in denen ich mich genötigt fühle „Ich bin schon so alt, dass...“ zu sagen. Ich bin schon so alt, dass ich in der DDR geboren bin. Ich bin schon so alt, dass ich noch ohne Handy aufgewachsen bin und dann nur ein popeliges „Nokia“-Tastenhandy hatte (welches ich übrigens noch immer nutze, so robust sind die Dinger!). Und jetzt ganz neu: Ich bin schon so alt, dass „Arctica“ (Link) noch ein Near-Futere-Comic war... Das ist übrigens schon fast eineinhalb Dekaden her, mittlerweile gibt es bereits den 12. Band, welcher (wie auch schon die Bände der letzten Jahre (Link)) mehr als eindeutig pure SciFi-Dystopie bietet – Selbst wenn die wie immer sehr hübschen, bunten Bilder etwas anderes vermuten lassen 😉
 

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Kurztest: Something is killing the Children #7

Mit „Something is killing the Children“ hat Autor James Tynion IV eine moderne Horror-Reihe erschaffen, die selbst mich – weitestgehend, wenn auch nicht immer – als bekennenden Genre-Hasser begeistert. Und das, obwohl eigentlich immer recht ähnliche Dinge passieren: Monster killen Kinder; Erica muss mal mit, oft aber ohne Unterstützung auf die Jagd gehen, während sie selbst gejagt wird. Und doch, selbst jetzt nach 31 – 35 Heften (vom „Splitter Verlag“, der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte, zusammengefasst im 7. Sammelband), bin ich noch immer völlig fasziniert von diesem düsteren (und mittlerweile dank der SpinOffs auch gut ausgearbeiteten) Horror-Szenario. Und jetzt gibt es die Protagonistin sogar zweimal – Doppelt hält besser, oder?
 

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Kurztest: Sisco #12 Russisch Roulette

Es gibt ja tatsächlich Fans von Spionage-Thrillern, die der Meinung sind, dass unser aller Lieblingsagent 007 in den letzten Jahren etwas von seiner Bissigkeit, ja sogar irgendwie von seiner Männlichkeit verloren hat. Aber keine Panik, denn wer einen kaltblütigen GigaChad-Macho bevorzugt, kann immer noch mit Vincent Sisco-Castiglioni vorlieb nehmen. Seit nunmehr sechs Jahren versorgt uns der kleine Augsburger Verlag „Bunte Dimensionen“ in wunderbarer Regelmäßigkeit mit bleihaltigen Geschichten voller Intrigen, Mord & Totschlag – Und das immer mit dem mal mehr, mal weniger offiziellen Segen des französischen Präsidenten, für den Sisco die Kohlen aus dem Feuer holt. Sicherlich waren dabei nicht alle Einsätze ein Erfolg, weder im Rahmen der sich nun über sechs Zyklen erstreckenden Geschichte noch aus erzählerisch-qualitativer Sicht, aber Spaß hatte ich mit dem blutrünstigen Spitzenspion doch irgendwie immer 😉 Und so war ich offen schockiert, als ich am Ende von „Russisch Roulette“ erfuhr, dass dieser nun der finale Abschlussband sei.
 

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Kurztest: Talion Opus #3 Herz

Man entschuldige bitte meine deftige Ausdrucksweise, aber der „Splitter Verlag“ hat wirklich Eier aus Stahl. Den ersten „Talios Opus“-Band (Link) habe ich schon eine eher ernüchterte Wertung gegeben, trotzdem sendeten sie mir den zweiten Band (Link) als Rezensionsexemplar. Und den hab ich mal echt hart verrissen, aber egal, auch der dritte Band war in der Post – Und ich spoilere schon mal, das wird jetzt keine gute Bewertung...
 

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Colony #8 Vorhersage – Viel Rumgeballer bedeutet viel Lesespaß

Die „Colony“-Reihe gehört mittlerweile zu meinen absoluten Guilty Pleasures. Einerseits ist sie erzählerisch erschreckend mittelmäßig und repetitiv, mit nach nun bereits acht Bänden erschreckend lachhaft ausgearbeiteten Figuren. Aber andererseits bietet sie leichtgewichtige und absolut stylische Wohlfühl-Science-Fiction, bei der man mal für 20 bis 30 Minuten den Stress des Alltags vergessen kann. Und das hab ich gerade eh mehr als nötig, also kam der 8. Band „Vorhersage“ genau zum richtigen Zeitpunkt 😉
 

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Kurztest: Winter in der Oper

Ach je, es ist schon wieder passiert... Die gesamte Blogger-Szene feiert einen Comic, bekommt sich vor Lobeshymnen gar nicht mehr ein, und dann bin ich wieder der Spielverderber. So war es schon bei „Herbst an der Bucht der Somme“ (Link), so ist es bei der für sich halbwegs alleinstehenden Fortsetzung „Winter in der Oper“. Denn erneut muss hier der phantastische Kolorist und ganz ordentliche Zeichner Alexis Chabert die sprichwörtlichen Kohlen aus dem Feuer holen, weil Szenarist Philippe Pelaez einfach keine guten Krimis schreiben kann...
 

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I.S.S. Snipers #5 Halley – Zum Abschied 3 Premieren & 2 Überraschungen

Es gibt sie tatsächlich noch: Anthologie-Reihen, bei denen die verschiedenen Einzelbände wirklich voneinander unabhängig lesbar sind. Für sich alleinstehende Geschichten in einem geteilten Universum, die sich dann nicht irgendwann miteinander zu verbinden, wie es z.B. bei dem thematisch recht ähnlichen „Conquest“ (Link) oder noch mustergültiger bei „7 Detektive“ (Link) der Fall war. Das war die erste positive Überraschung beim fünften „I.S.S. Snipers“-Band. Aber es gab sogleich auch eine negative Überraschung...
 

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Geschichte der O – Gibt es Consent in der Abhängigkeit?

Anders als beispielsweise bei Filmen komme ich normalerweise ganz gut damit klar, irgendwelche expliziten Szenen in einem Comic zu lesen. Wo bei mir schon ein „FSK 16“-Aufkleber auf einer Film-DVD für Schweißausbrüche sorgt, stört es mich vergleichsweise wenig, wenn in einem Comic der Kettensägenmörder durchs Kinderheim rennt. Und so war das 272 Seiten dicke Mammutwerk „Geschichte der O“, basierend auf dem gleichnamigen preisgekrönten Erotik-Roman, dann auch etwas ganz besonderes – Denn selten musste ich so oft mal eine Pause machen, an mehreren Stellen stand ich sogar vor dem Abbruch! Aber wenn mir der „Splitter Verlag“ schon einen knapp 60 € teuren Band für eine Rezension überlässt, dann soll er natürlich auch eine bekommen...
 

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Die Geheimnisse des Maison Fleury #3 Utopie – Wylder Porno-Fantasy-Krimi

Okay, ihr habt mich erwischt – Ich bin mega faul und kopiere jetzt einfach mal das Fazit der beiden Vorgängerbände in die Einleitung hier, damit wir gleich mal wissen, auf welches Qualitätsniveau wir hinabsteigen: Ich habe schon deutlich schlechtere „Splitternackt“-Comics gelesen, aber wirklich gut ist „Die Geheimnisse des Maison Fleury“ halt trotzdem nicht. Mit deutlich reduziertem Pornografie-Anteil wäre es immerhin ein völlig solider Verschwörungskrimi geworden; so jedoch ist es eine Aneinanderreihung von kopulierenden Personen, bei denen zwischendurch auch mal ein Serienmörder gejagt wird. Enttäuschend!
 

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