Peloponnes Card Game – Bau auf & machs kaputt in 30 Minuten

Das Städtebau-Brettspiel „Peloponnes“ aus dem Jahr 2009 gilt unter Spielern als echter Geheimtipp, selbst international hat es seine Fans. Erst heute verkündete er stolz auf der Verlagswebseite, dass die Spielbox ausverkauft sei – Herzlichen Glückwunsch :-) Mit dem „Peloponnes Card Game“ brachte der Berliner Verleger und Autor Bernd Eisenstein dann letztes Jahr eine sehr ähnlich funktionierendes, kompaktes Kartenspiel auf den Markt. Kann aber diese abgespeckte Version wirklich an das Vorbild heranreichen? Im „Peloponnes Card Games“ übernehmen 2 – 5 Spieler die Rolle des Oberhauptes eines antiken griechischen Stadtstaates. Ziel des Spiels ist es dabei, den Reichtum und die Bevölkerungszahl zu erhöhen, während über allen Spielern stets das Damoklesschwert in Form von fünf todbringenden Katastrophen schwebt... Dazu hat man jeweils 8 Runden lang Zeit, in denen man jeweils folgende Phasen abhandelt:
1. Machtkarten aufdecken: Zu Beginn werden jeweils sechs Machtkarten aufgedeckt, welche neue Gebiete und Gebäude symbolisieren. Diese bringen beispielsweise neue Ressourcen oder auch Machtpunkte, lassen das Ausbrechen einer Katastrophe aber näherrücken. 2.

Jeu-d'œuvre – Lehrreiches Kartenspiel mit 4 Regelvarianten

Nach der gestrigen Rezension zum Kartenspiel „Das Katastrophenspiel“ folgt heute nun eine weitere Indie-Entdeckung von der diesjährigen Messe SPIEL. Wieder handelt es sich um ein Kartenspiel im Selbstverlag, nämlich das „Jeu-d'œuvre“-Kartenspielset, welches kürzlich zusammen mit dem humoristischen Begleitroman „Mit Essen Spiel Man! Baudelaire der Spitzenkoch“ (Rezension morgen) veröffentlicht wurde. Dieses Bildungsspiel – ja, auch wenn es der Autor Stephan C. Daniel anders sieht, ich finde es ist ein solches :-P – erlaubt es, mit zwei Kartensets gleich vier verschiedene Regelvarianten zu spielen.

Das Katastrophenspiel – Bin nur mal schnell die Welt retten...

Wer meinen Bericht von der diesjährigen Messe SPIEL (Link) gelesen hat, erinnert sich vielleicht noch daran, dass ich weniger von den großen Brettspiel-Blockbustern als vielmehr von den kleinen Indie-Kartenspielen angetan war :-) Besonders im Gedächtnis blieb mir dabei der Selbstverlag „Herbertz Entertainment UG“ (Link), dessen „Das Katastrophenspiel“ mir der Autor und Verleger Kai höchstselbst in einer Demo-Runde vorstellte. Dass es – man verzeihe den schlechten Wortwitz – deshalb spielerisch keine Katastrophe war, wusste ich schon vor dieser Rezension. Aber würde dieses kleine Kartenspiel auch im Langzeittest bestehen? Ein großer Vorteil von „Das Katastrophenspiel“ ist zweifelsohne die niedrige Einstiegshürde: Nach kaum 5 Minuten Regelerklärung hat man die grundlegenden Mechanismen begriffen, die Karten ausgelegt und kann beginnen. Jeder Spieler verkörpert eine nicht näher genannte europäische Katastrophenschutz-Einrichtung, welche in jeder Runde versucht immer neue Katastrophen (z.B.

DUST 1947: Deutsche Meisterschaft 2016

Dieses Jahr hatte ich die große Ehre, die Deutsche Meisterschaft in meinem (noch immer trotz allem) Lieblingstabletop „DUST 1947“, besser bekannt unter dem alten Namen „Dust Tactics“, ausrichten zu dürfen. Dabei trat ich sowohl spielerisch als auch organisatorisch in sehr große Fußstapfen, waren doch die beiden vorherigen Deutschen Meisterschaften äußerst professionell von den beiden Freizeitstrategen Bastian und Florentine (Link) organisiert wurden. Außerdem musste ich ja meinen Vize-Meistertitel verteidigen... Letztes Wochenende, am 3. Dezember, war es dann soweit. Immerhin acht Spieler traten an, um den diesjährigen Deutschen Meister zu ermitteln.

LEADERS: a combined game – Verschlimmbesserte Technikspielerei oder innovative Alternative?

Mittlerweile scheint die Verzahnung von klassischem Brettspiel und digitaler App tatsächlich im Mainstream angekommen zu sein. Zugegeben, der "Pegasus Verlag" ist mit dem eigentlich ganz guten „Golem Arcana“ zwar (absehbar :-P) auf die Nase gefallen, doch der "Heidelberger Spieleverlag" war mit dem „XCOM“-Brettspiel erfolgreich. Ebenfalls schon etwas auf dem Markt, aber noch nicht ganz so bekannt (aber das wird sich mit dieser Rezension natürlich ändern ;-)), sind die Österreicher von „rudy games (Link)“ mit ihrem Globalstrategiespiel „LEADERS: a combined game“. Dieses fügt dem klassischen „Risiko“-Spielprinzip, also Truppenverschiebung und Würfelorgien, nicht nur die App, sondern auch noch neue Regeln hinzu.

Ecogon – Lehrreiche Öko-Taktik

OK, gestern hab ich hier im Blog schon einen Witz gemacht über Jugendliche, die ihre Zeit damit vergeuden sich an der Bushaltestelle zu besaufen ;-) Diesen mache ich nicht nochmal, aber er bietet mir eine gute Überleitung: Denn es ist eher unwahrscheinlich, eben solche Jugendliche mit "klassischer Öko-Propaganda" zu erreichen. Und da kommt der große Auftritt des ökologischen Taktikspiels „Ecogon“, welches spielerisch und quasi ganz nebenbei über heimische Tier- und Pflanzenart sowie deren Bedrohung aufklärt. Also ein echtes Bio-Bildungsspiel – Kann sowas wirklich Spaß machen? Vom Spielprinzip her handelt es sich bei „Ecogon“ um ein taktisches Legespiel, bei dem man sechseckige Karten aneinanderlegen muss. Diese sind in drei Bereich aufgeteilt: Der obere Rand gibt neben dem Namen der Karte (welche eine Tier- oder Pflanzenart repräsentiert) auch noch an, zu welcher ökologischen Kategorie sie gehört (z.B.

Ultima Ratio: Restabbatser – Zocken wie die Stars

Mini-Spiele als Ableger oder Merchandising bekannter Marken gibt es immer wieder, aktuell ist beispielsweise das Kartenspiel „Gwent“ des RPG-Videospiels „The Witcher 3“ sehr populär. Auch für das deutsche SciFi-Cyberpunkt-Rollenspiel „Ultima Ratio“ gibt es einen Kartenspielableger: „Restabbatser“ heißt der und erlaubt es, das populärste Kriegsspiel der dystopischen Zukunft zu erleben. In der Spielwelt hat es eine Popularität vergleichbar mit „Poker“, die besten Spieler sind intergalaktische Stars – Ob es in unserer Welt auch so einen Erfolg haben wird? Im Grunde ist „Ultima Ratio: Restabbatser“ (Klugscheißermodus an: Ein Palindrom liest sich von vorn und von hinten gleich :-D) ein simples Stichspiel. Abwechselnd greifen sich zwei Spieler gegenseitig an und versuchen dabei, Schätze zu gewinnen und gegnerischen Helden aus dem Spiel zu nehmen.

Wir sind das Volk! – Geschichtsunterricht als Duell-Spiel

Geschichtsunterricht war für nicht wenige Schüler eine eher langweilige Sache. Und sind wir ehrlich, eigentlich ging es da fast nur um die Zeit vor 1945. So verwundert es nicht, dass ich bei meinen Testsessions für die lehrreiche Zweispieler-Geschichtssimulation „Wir sind das Volk!“ einige Mitspieler hatte, welche diesen Ausruf nur vom montäglichen Wutbürger-Mob kennen. Daher jetzt mal aufgepasst, bei diesem spaßigen Duell-Spiel lernt man noch eine ganze Menge :-D „Wir sind das Volk!“ ist ein Brettspiel für zwei Spieler und thematisiert das geteilte Deutschland von 1945 – 1989. Ein Spieler übernimmt die Bundesrepublik und muss versuchen, mittels hohem Lebensstandard bei den ostdeutschen Bürgern Neid und dadurch Massenproteste auszulösen.

Andromeda – King of Spaceship

Neben einigen der populärsten SciFi-Miniaturenspielen (nämlich alles, wo „Star Wars“ drauf steht ;-)) hat der „Heidelberger Spieleverlag“ noch eine ganze Reihe anderer SciFi-Spiele im Programm. Beispielsweise das taktische Würfelspiel „Andromeda“, welches mit zwar einfachen, aber ausgeklügelten Regeln wie die erwachsene Version des im gleichen Verlag erschienenen „King of New York“ wirkt – Und wer weiß, wie sehr ich diese ganzen „King of…“-Spiele mag, darf das jetzt schon mal als vorgegriffenes, positives Fazit sehen :-D Worum geht es eigentlich? In „Andromeda“ versuchen zwei bis vier Spieler mit ihren außerirdischen Expeditionsteams ein verlassenes Raumschiff zu erforschen. Ziel ist es dabei innerhalb von sieben Runden möglichst viele Kontrollpunkte zu erringen, die man durch erfüllte Missionen und besetzte Räume erhält. Dabei geht man wie folgt vor:
- In der 1.

Das Schwarze Auge: Aventuria – Kompetitives und kooperatives Abenteuerkartenspiel

„Das Schwarze Auge“, mittlerweile über 30 Jahre alt und nach wie vor der Platzhirsch in der deutschen Rollenspiel-Landschaft, gehört selbst in der entschlackten 5. Edition zu den komplexen Vertretern seiner Zunft. Wäre es da nicht schön, wenn man das Spiel auch außerhalb der eingeschworenen Rollenspiel-Gemeinde bekannt machen könnte? Mit dem neuen Abenteuerkartenspiel „Aventuria“ gelingt der Kooperation aus „Heidelberger Spieleverlag“ und „Ulisses Spiele“ genau solch ein Kunststück: Ein überaus leicht zugängliches „Living Card Game“ (nicht zu verwechseln mit „Trading Card Games“), welches man nicht nur im Duell gegeneinander spielen kann, sondern in welchem man auch die Möglichkeit hat alleine oder gemeinsam spannende Rollenspielabenteuer zu bestehen.