Der Goldene Stephan 2024 – Ein Ende und ein Anfang
Der Goldene Stephan? Nicht mehr PEN&P? Und eine Abstimmung schon im September, obwohl die Verleihung ja erst Ende November ist? Was ist denn da los?
Der Goldene Stephan? Nicht mehr PEN&P? Und eine Abstimmung schon im September, obwohl die Verleihung ja erst Ende November ist? Was ist denn da los?
Die „Colony“-Reihe gehört mittlerweile zu meinen absoluten Guilty Pleasures. Einerseits ist sie erzählerisch erschreckend mittelmäßig und repetitiv, mit nach nun bereits acht Bänden erschreckend lachhaft ausgearbeiteten Figuren. Aber andererseits bietet sie leichtgewichtige und absolut stylische Wohlfühl-Science-Fiction, bei der man mal für 20 bis 30 Minuten den Stress des Alltags vergessen kann. Und das hab ich gerade eh mehr als nötig, also kam der 8. Band „Vorhersage“ genau zum richtigen Zeitpunkt 😉
Ach je, es ist schon wieder passiert... Die gesamte Blogger-Szene feiert einen Comic, bekommt sich vor Lobeshymnen gar nicht mehr ein, und dann bin ich wieder der Spielverderber. So war es schon bei „Herbst an der Bucht der Somme“ (Link), so ist es bei der für sich halbwegs alleinstehenden Fortsetzung „Winter in der Oper“. Denn erneut muss hier der phantastische Kolorist und ganz ordentliche Zeichner Alexis Chabert die sprichwörtlichen Kohlen aus dem Feuer holen, weil Szenarist Philippe Pelaez einfach keine guten Krimis schreiben kann...
Rache ist süß, wird am besten kalt serviert und kommt in Rollenspiel & Popkultur mindestens so häufig vor wie sexuelle Gewalt. Aber warum eigentlich? Und was bringt Autor*innen, Spielleitungen & Kreative immer wieder dazu, solche kontroversen Themen in ihre Geschichten einzubauen?
Es gibt sie tatsächlich noch: Anthologie-Reihen, bei denen die verschiedenen Einzelbände wirklich voneinander unabhängig lesbar sind. Für sich alleinstehende Geschichten in einem geteilten Universum, die sich dann nicht irgendwann miteinander zu verbinden, wie es z.B. bei dem thematisch recht ähnlichen „Conquest“ (Link) oder noch mustergültiger bei „7 Detektive“ (Link) der Fall war. Das war die erste positive Überraschung beim fünften „I.S.S. Snipers“-Band. Aber es gab sogleich auch eine negative Überraschung...
Anders als beispielsweise bei Filmen komme ich normalerweise ganz gut damit klar, irgendwelche expliziten Szenen in einem Comic zu lesen. Wo bei mir schon ein „FSK 16“-Aufkleber auf einer Film-DVD für Schweißausbrüche sorgt, stört es mich vergleichsweise wenig, wenn in einem Comic der Kettensägenmörder durchs Kinderheim rennt. Und so war das 272 Seiten dicke Mammutwerk „Geschichte der O“, basierend auf dem gleichnamigen preisgekrönten Erotik-Roman, dann auch etwas ganz besonderes – Denn selten musste ich so oft mal eine Pause machen, an mehreren Stellen stand ich sogar vor dem Abbruch! Aber wenn mir der „Splitter Verlag“ schon einen knapp 60 € teuren Band für eine Rezension überlässt, dann soll er natürlich auch eine bekommen...
Okay, ihr habt mich erwischt – Ich bin mega faul und kopiere jetzt einfach mal das Fazit der beiden Vorgängerbände in die Einleitung hier, damit wir gleich mal wissen, auf welches Qualitätsniveau wir hinabsteigen: Ich habe schon deutlich schlechtere „Splitternackt“-Comics gelesen, aber wirklich gut ist „Die Geheimnisse des Maison Fleury“ halt trotzdem nicht. Mit deutlich reduziertem Pornografie-Anteil wäre es immerhin ein völlig solider Verschwörungskrimi geworden; so jedoch ist es eine Aneinanderreihung von kopulierenden Personen, bei denen zwischendurch auch mal ein Serienmörder gejagt wird. Enttäuschend!
Was passiert, wenn man den Erfolgsfilm „Matrix“ mit dem Videospiel „Cyberpunk 2077“ mischt, dies in einem Comic verwandelt und den ganzen Kram am Ende dann noch mit einer kräftigen Prise des Romans „Ready Player One“ abschmeckt? Genau, dann kommt Scott Snyders „Clear“ dabei raus 😉 Und da die Zutaten ja schon mal von erlesener Qualität sind, muss das Endprodukt doch auch schmecken, oder?
In der letzten Trashtalk-Folge haben wir uns gefragt, wie minimalistisch ein Rollenspiel eigentlich sein kann. Diesmal beschäftigen wir uns mit dem Gegenteil - Denn wie wäre es, wenn man den spielerischen Anspruch mit Aufbaustrategie, Kriegsführung & Reichsverwaltung noch einmal deutlich anhebt?
Genau darum geht es in der rund 650 Seiten starken "Königsmacher"-Kampagne für das ohnehin schon umfangreiche "Pathfinder"-Rollenspiel. Und weil Patrick & ich den Reiz an dieser Spielerweiterung verstehen wollen, haben wir uns gleich zwei Experten aus der deutschen Redaktion vors Mikrofon geholt.
Wonder Woman war schon vieles... (Halb-)Göttin, BDSM-Ikone, amerikanische Heldin. Und nun kommt noch Staatsfeindin Nummer 1 hinzu, denn Comic-Vielschreiber und Ex-Geheimagent Tom King hat es sich mal wieder nicht nehmen lassen, eine politische Geschichte mit allerlei realweltlichen Inspirationen zu erzählen.