Indie-RPGs #25 - Interview mit Clarissa Lerch (Sarôsta - Das dunkle Zeitalter)

Das letzte Mai-Wochenende 2016: Ganz Rollenspiel-Deutschland fährt auf die RPC. Ganz Rollenspiel-Deutschland? Nein, ein armer Nerd-gegen-Stephan muss am anderen Ende der Republik Medizinproduktrecht pauken ;-) Damit dieses Wochenende aber nicht ganz ohne das Lieblingshobby auskommt, habe ich ein weiteres und auch mal wieder recht langes Indie-Interview geführt. Diesmal zum recht düsteren "Sarôsta - Das dunkle Zeitalter", welches sich aus einem Foren-Rollenspiel heraus entwickelt hat. Hallo Clarissa. Stell doch erstmal Dich selbst vor?
"Mein Name ist Clarissa, mein bevorzugter Nickname ist Lasanda. Ich bin 28 Jahre jung, verheiratet und spiele seit ungefähr 10 Jahren Pen & Paper-Rollenspiele. Vor allem "Das Schwarze Auge" hat es mir angetan. Wobei mich verschiedene Fantasie-Welten schon seit der Kindheit begleiten.
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Sphärenklang: Die Streitenden Königreiche - Exklusives Interview zum DSA-Soundtrack

Ralf "Orkpack" Kurtsiefer hatte ich ja nun schon zweimal zum Interview. Aber aller guten Dinge sind drei, daher beginnen wir diesen Artikel nicht mit dem obligatorischen "Wer bist du?" sondern mit folgendem großartigen Statement von Ralf: "Gedichte, super Bilder, orchestrale Musik... Eigentlich ist das, was wir da im Fantasy-Rollenspiel-Bereich machen, verdammte Kunst :-) Normalerweise sollten uns die Öffentlich-Rechtlichen mit ihrem Kulturauftrag die Bude einrennen ;-) " - Na mit so einem Einstieg kann es doch nur ein großartiges Interview werden :-D Hallo Ralf, willkommen zurück zum mittlerweile dritten Interview! Glückwunsch zur neuen CD! Aber erzähl den Lesern doch bitte erstmal worum es sich genau handelt.
"Hi Philipp, bei den CD´s ging es mir vor allem darum, Aventurien um ein kleines Stück zu bereichern. Ein bisschen lebendiger und vielleicht noch authentischer zu gestalten. In den alten DSA4-Regionalbänden wurde oft über Musik und Kunst geschrieben.
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Loki #2: Der Preis der Lüge – Der Preis des Crossovers

Der junge Lügen-Gott Loki ist wieder zurück! Nachdem er sich in „Liebesgrüße aus Asgard“, dem ersten Teil der Sammelband-Trilogie, neu erfand und als Asgard-Agent für das Gute kämpfte, erlebt er im nunmehr zweiten Teil sowohl seinen vorläufigen Helden-Höhepunkt als auch den tiefstmöglichen Fall. Und zwar nicht nur auf den Verlauf der Handlung bezogen, sondern auch auf deren Qualität... Die 132 Seiten umfangreiche Handlung von „Loki #2: Der Preis der Lüge“ besteht aus den „Agent of Asgard“-Comicheften 6 bis 11. Sie beginnt sehr vielversprechend: Der vermeintliche Bösewicht Dr. Doom reist in die Zukunft und erkennt, dass der ältere Loki alles zum Schlechteren wandeln wird. Also nimmt er den jungen Loki kurzerhand gefangen, doch da nimmt das Übel schon seinen Lauf... Was jetzt kommt, ist ein wenig verwirrend: Im Rahmen des der „Loki“-Handlung parallel verlaufenden „Axis“-Events (Helden werden Schurken und umgekehrt) trifft und bekämpft der Titelheld allerlei andere „Marvel“-Figuren.
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Marvel Universe Miniature Game: Avengers Starterbox – Regelleichte Superhelden-Klopperei

Nachdem ich vor wenigen Wochen in „Deadpool“ und „The First Avenger: Civil War“ (jeweils sehr gut) saß und mir die gestrige Nacht mit „X-Men Apocalypse“ ("nur" gut) um die Ohren schlug, wird es langsam mal Zeit das passende Tabletop vorzustellen. Die spanische Miniaturenschmiede „Knight Models“, von meinem Kumpel Eike heiß geliebt für das „Batman Miniatures Game“, hat sich nun den „Marvel“-Helden gewidmet. Da musste ich mir als großer Comic-Fan natürlich gleich mal die 45 € teure „Avengers“-Starterbox holen um meinen eigenen heldenhaften Bürgerkrieg zu beginnen :-D Um es gleich zu Beginn zu sagen: Im Verhältnis zu den restlichen Einzelfiguren des „Marvel Universe Miniature Games“ macht man hier mit vier Figuren (Captain America, Iron Man, Black Widow und Thor) für 45 € einen guten Kauf, kosten einzelne Helden doch sonst so um die 20 € rum, größere Figuren auch gern mal etwas mehr.

Spieleabend beim Eskapodcast

Mein Convention-Report über die „Mein Würfel Con“ ist ja schon gut drei Wochen her. Dabei habe ich aber ein Highlight ganz vergessen zu erwähnen: Das „Vorglühen“ beziehungsweise eher „Vorspielen“ mit dem Team vom Eskapodcast (Link). Dazu eingeladen wurde ich von Carsten, einer der Moderatoren des Podcasts und Autor beispielsweise für „Cthulhus Ruf“. Gleich zu Beginn ein kurzes Lob: Carsten ist wirklich der perfekte Gastgeber, das hat fast schon Hotelqualität ;-) Am Anfang zockten wir gemeinsam eine Runde des „X-Wing Miniaturenspiels" zusammen mit dem wohl besten deutschen Spieler Matthias „wolfir“ Freisl (Link), welcher praktischerweise im Nachbarort wohnt, und ließen uns mal ordentlich abziehen ;-) Dann kam mit Martin der Eskapodcast-Chefsprecher (eine bessere Bezeichnung fällt mir grad nicht ein? Das Mastermind?) hinzu – Und tatsächlich, der klingt in echt genau so wie im Podcast :-D Und ist genau so fröhlich, ein super Typ! Genug geschleimt, weiter ging es mit einer Runde Rollenspiel.
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Peanuts #7: Sportskanonen – Comicstrips aus einer anderen Zeit

„Die Peanuts“ von Charles M. Schulz war eine Reihe täglich erscheinender Comicstrips über das Leben nordamerikanischer Vorstadtkinder. Nach dem Willen des Schöpfers sollten nach dessen Tod im Jahr 2000 eigentlich keine neuen Ausgaben mehr erscheinen, doch seit 2012 wurden trotz dessen neue Ausgaben veröffentlicht. Da stellt sich natürlich sofort die Frage, ob diese neuen Geschichten an die Qualität der alten Comicstrips heranreichen? Um es gleich zu Beginn zu sagen, es ist wirklich großartig wie behutsam die „Charles M. Schulz Creative Associates“ unter der künstlerischen Leitung von Vicki Scott mit dem großen Erbe umgeht (da hat man woanders schon wesentlich schlimmere „Leichenfledderei“ gesehen). Nun nicht mehr als kurze Comicstrips, sondern als Mehrseiter erscheinend, versprühen die neuen Geschichten einen sehr ähnlichen Charme wie das Original. Die Zeichnungen sehen einen Hauch moderner aus und lösen sich auch manchmal von den kleinteiligen Panels der Vorlage. Die Geschichten mit den altbekannten Protagonisten, die sich nun über mehrere Seiten entwickeln können, bieten noch immer die gleiche liebenswerte, kindliche Naivität und den Schmunzel-Humor.
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Die Straßenkinder von Montmartre - Romantischer Ausflug ins Armutsviertel

Der „Splitter Verlag“ hat sich wieder mal was getraut: Eine Kurzgeschichte über Straßenkinder und Künstler, die 1905 in ärmlichen Verhältnissen vor den Toren der französischen Hauptstadt Paris leben, wurde als großformatiges Hardcover auf den deutschen Markt gebracht. Da stellen sich mir natürlich gleich zwei Fragen: „Wer soll sowas eigentlich lesen?“ und „Lohnt es sich denn zu lesen?“ :-) Bevor ich diese beiden Fragen beantworte, erstmal die Frage „Worum geht es überhaupt?“ ;-) Natürlich um die namensgebenden Straßenkinder von Montmartre, einem 1905 noch recht ärmlichen Quartier am Rande der Stadt. Die eher noch kindlichen Protagonisten Paulo, Pik-As, Strippe und Däumling sowie die Jugendliche Manon versuchen der Armut durch die Aufzucht von Fröschen zu entrinnen. Zu allem Unglück soll ihr Zuchtgebiet rund um den Froschteich bebaut werden (auch 1905 gab es schon Gentrifizierung :-P), wogegen sie sich mit dem Mut der Verzweiflung (und Streichen und Zwillen) wehren. Am Anfang scheinen sie damit auch Erfolg zu haben, ihnen gelingt es gar den Sohn des Bauunternehmers – Hauptfigur Jean – zu entführen.
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Exil: Imperium von Westrin II – Tödlicher als Game of Thrones

Mit “Kaisersturz“, dem ersten Teil der „Imperium von Westrin“-Trilogie, lieferte der viel und gut schreibende deutsche Autor Felix Alexander Münter vor einem halben Jahr seinen ersten Fantasy-Roman ab. Bekanntermaßen war ich des Genres wegen eher skeptisch, doch überraschte mich die EDO-freie Mischung aus Politik und Intrigen positiv. Nun also ist bereits der zweite Teil erschienen, welcher die Geschichte rund um das spätrömisch anmutende, untergegangene Kaiserreich Westrin und die im Exil lebenden Thronerben fortführt. Und natürlich stellt sich die Frage, ob der Autor das hohe Niveau des Vorgängers halten kann oder ob es nur ein typischer Trilogie-Mittelteil wird? Im Vorgänger „Kaisersturz“ wurde das Fantasy-Kaiserreich Westrin im Handstreich von den drei verbündeten Heeren der nördlichen Clans, der südlichen Al-Asmari und der abtrünnigen Provinz Fercino erobert.
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Hellboy #14: Hellboy und die B.U.A.P. 1952 - Guter Einstieg für Neuleser

Es hat gut zwei Jahre gedauert, bis der nunmehr vierzehnte Teil der von vielen Kritikern gelobten „Hellboy“-Serie im „Cross Cult“-Verlag erschienen ist. Mit dem ersten Einsatz des teuflischen Anti-Helden für die Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen (B.U.A.P.) ist der im Jahr 1952 in Brasilien handelnde Comic aber auch für absolute Neueinsteiger wie mich geeignet. Die Geschichte des titelgebenden Protagonisten dürfte den meisten Lesern mittlerweile durch die beiden Kinofilme durchaus bekannt sein (Anekdote am Rand: Der zweite Teil war der einzige Film, bei dem ich je im Kino eingeschlafen bin ;-)). Der junge Teufel Hellboy wird von Rasputin für die Nazis beschworen, dann aber von Professor Bruttenholm gerettet und aufgezogen. Und genau hier setzt die Geschichte des Comics an: Mittlerweile sind einige Jahre vergangen, Hellboy ist erwachsen geworden, wird aber vom B.U.A.P. vor der Welt versteckt. Doch als in einem kleinen brasilianischen Dorf ein mysteriöses Monster nacheinander fast drei Dutzend Einwohner umbringt, gibt sein Ziehvater die Erlaubnis ihn bei den Ermittlungen mithelfen zu lassen.
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Silas Corey: Der Aquila-Ring – Patriotischer Spionage-Thriller

Der „Splitter Verlag“ hat mit Sherlock Holmes und James Bond jeweils einen großartigen Detektiv und einen großartigen Spion im Portfolio. Zu diesen beiden britischen Protagonisten gesellt sich nun noch ein Franzose: Der namensgebende (Anti-)Held Silas Corey, der gern auch mal ein doppeltes oder gar dreifaches Spiel treibt, vereint in seinem ersten Abenteuer die Professionen, Fähigkeiten und Charaktereigenschaften beider Literaturklassiker. Also ein spionierender Detektiv? Oder ein detektivischer Spion? Und besitzt diese Mischung genug Eigenständigkeit? Bevor ich auf die eigentliche Handlung komme, möchte ich gleich mal die eingangs gestellten Fragen beantworten: Silas Corey ist so eine Art detektivischer Spion. Wobei er aber nicht unbedingt seinem Vaterland oder einem irgendwie gearteten Gerechtigkeitssinn verpflichtet ist – Beworben wird er als „Dandy und vaterlandsloser Geselle, dem es einzig und allein ums Geld geht“. Davon jedoch abgesehen, kann man so ziemlich jedes Merkmal einem der beiden „Vorbilder“ zuordnen.
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