LARP: Einstieg in ein phantastisches Hobby – Didaktisch toll, thematisch eingeschränkt

Ich habe zu Beginn des Jahres in einem Halbsatz erwähnt, dass ich mich 2016 mal ganz unverbindlich mit dem Thema LARP (Live Action Role Playing) auseinandersetzen wollen würde. Und genau für solche Interessenten wie mich hat der „Zauberfeder Verlag“ das Buch „LARP: Einstieg in ein phantastisches Hobby“ veröffentlicht (und mir dankenswerterweise als Rezensionsmaterial zur Verfügung gestellt). Hier sollen die typischen Einsteigerfragen beantwortet werden: Was erwartet mich? Wo muss ich hin? Was ziehe ich an? Wie finde ich meinen eigenen Spielstil? Na mal schauen, ob ich nach der Lektüre schlauer geworden bin... Nach einem sehr detaillierten, ganzseitigen Inhaltsverzeichnis, einem kurzen Vorwort und einem Glossar geht es dann auch schon los. Zuerst einmal mit einer ganz groben Einführung, die man so auch der interessierten Schwiegermama vorlegen könnte.
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GOLDENER STEPHAN 2015 - Rollenspieler-Statistiken (Alter & Geschlecht) + Gamesmagazin- & Tageszeitungsbericht

Der erfolgreiche Leserpreis ist ja nun schon einen Monat her. Bisher bin ich aber noch eine wichtige Statistik schuldig geblieben: Nämlich die Statistik über die Geschlechts- und Altersverteilung der Abstimmungsteilnehmer. Außerdem, wo wir grad beim Thema Leserpreis sind: Tatsächlich hat es der "GOLDENE STEPHAN 2015" in eine Tageszeitung geschafft :-D OK, vermutlich wollen die meisten Leser zuerst etwas über die Rollenspieler-Statistiken lesen :-) Also bitte sehr, hier das offizielle Ergebnis: Ich muss sagen, das Ergebnis deckt sich mit meinen Erfahrungen: Mehr Männer als Frauen, die meisten SpielerInnen zwischen 30 und 49.
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Das große Orkenspalter-Kochbuch - Kulinarische Reise durch Aventurien

Bisher hatte noch jede Rollenspielrunde, an der ich teilgenommen habe, eine Gemeinsamkeit: Während des Spiels wurde gegessen. Zumeist waren das Snacks aller Art, gelegentlich gab es auch mal deftige Hausmannskost. Mit der „Culinaria Aventuria“ wurde vor knapp über einem Jahr probiert aventurische Esskultur an den Rollenspieltisch zu bringen. Die Kritiken waren allerdings eher durchwachsen, sodass sich engagierte Mitglieder der Orkenspalter-Community (Link) an einer eigenen aventurischen Rezeptsammlung versuchten. Mittlerweile gibt es die besten Rezepte auch gedruckt als Hardcover.
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Private Eye: Die 7 Abschiedsbriefe des Mr. Pomeroy – Dramatischer als jede Seifenoper

Früher, in der guten alten Zeit, war alles viel züchtiger? Zumindest für „Die 7 Abschiedsbriefe des Mr. Pomeroy“, dem neusten Abenteuerband für das viktorianische Detektiv-Rollenspiel „Private Eye“, trifft diese Aussage nicht zu. Denn die Spieler müssen nicht einfach nur einen mysteriösen Mordfall im englischen Landadel aufklären, sondern kommen auch noch ziemlich bizarren Familienverhältnissen auf die Spur. Dabei stellt mich der mittlerweile neunte Teil als Rezensent vor eine enorme Herausforderung: Eigentlich jegliche Story-Beschreibung, die über den kurzen Klappentext des 48 Seiten starken DIN-A4-Softcovers hinausgeht, wäre schon ein massiver Spoiler und damit wichtiger Hinweis für die ermittelnden Spieler. Andererseits jedoch muss man eben genau diesen Hintergrund wissen, um zu verstehen warum ich so von diesem Krimi-Abenteuer begeistert bin. Ich versuche mal einen Mittelweg zu finden: Edward Pomeroy, Abenteuer und Lebemann, eröffnet der entsetzten Familie sich von seiner zweiten Frau scheiden zu lassen, um seine Geliebte zu heiraten. Als wäre das für die verarmte und entmachtete Landadelsfamilie nicht genug Dramatik, wird Mr.

Steve Jacksons SORCERY!: Die Shamutanti-Hügel – Der Weg ist das Ziel

„SORCERY!“ ist eine vierteilige englische Solo-Spielbuchreihe, welche das erste Mal zwischen 1983 und 1985 veröffentlicht wurde. Nun legen die deutschen Spielbuch-Spezialisten vom „Mantikore Verlag“ (Link) diese Serie wieder auf und ich musste mich beim Zocken schon gelegentlich fragen, ob so ein altes Spielbuch modernen Standards genügen kann… Die Neuauflage, welche ich dankenswerterweise vom Verlag als Rezensionsexemplar zugesendet bekam, bietet auf 224 Seiten ein 456 Abschnitte umfassendes Abenteuer. Die Handlung ist dabei allerdings eher simpel: Eine magische Krone wurde geraubt, die Fantasy-Reiche verfallen ins Chaos. Nun ist es die Aufgabe des Spielers die Krone im Verlauf der vierteiligen Reihe zurückzuholen. Diese Aufspaltung der Geschichte bringt nun Vor- und Nachteile: Einerseits sind die vier Bücher dadurch zusammenhängender, als es bei anderen Spielbuchserien der Fall ist. Die einzelnen Bände nehmen Bezug zueinander, beispielsweise haben im ersten Teil getroffene Entscheidungen dann Auswirkungen im zweiten Teil.

Exploding Kittens - Schnell, witzig, überteuert

Ich hab es irgendwann anders schon mal erwähnt: Die wahren Kickstarter-Perlen gehen meistens doch an mir vorbei und dann ist es Christian vorbehalten, mich mit der Nase ganz fest draufzustoßen :-) Diesmal war es ein wenig anders: Der medialen Dauerpräsenz in einschlägigen Blogs & Facebook-Gruppen konnte ich bei „Exploding Kittens“ nicht entgehen. Und auch wenn mich das Thema mal gar nicht anmachte (und ich prinzipiell Vorurteile gegen Spiele mit explodierenden Katzen habe… jaja, spießiger Langweiler :-P) war der Crowdfunding-Erfolg für mich doch bemerkenswert: 219.382 Unterstützer haben 8.782.571 $ (bei 10.000 $ Fundingziel) beigetragen, um das erfolgreichste Kickstarter-Spiel aller Zeiten zu ermöglichen. Respekt!

Sonnenstein #1 - Niveauvolle Liebe & Hiebe

Wer hätte das gedacht? Ich hab in der Literatur- & Comic-Sektion dieses Blogs ja nun schon mehrere Bücher vorgestellt, welche auch lesbische Liebesbeziehungen thematisierten. Und jedes Mal sparte ich nicht mit Kritik, war dies doch beispielsweise bei „Pathfinder #2“ nur ein durchschaubarer Eyecatcher und bei „Die Kinder der Kirschblüte“ unreflektierter Selbstzweck. Fast hatte ich also schon den Glauben daran verloren, mal in modernen Werke eine niveauvolle, klischeearme Liebesgeschichte (egal ob lesbisch oder nicht) lesen zu dürfen. Doch Überraschung, ausgerechnet der Auftakt der BDSM-Comicserie „Sonnenstein“ bietet genau das. Und dazu noch dezenten Humor und schöne Bilder. Die Handlung ist dabei recht schnell erzählt: Lisa und Ally sind zwei einsame, heterosexuelle junge Frauen die sich über ein Internetportal für Freunde der härteren Gangart kennenlernen.
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Mister Hyde vs. Frankenstein – Duell der Unsympathen

„Frankenstein oder Der moderne Prometheus“, das erstmals 1818 anonym veröffentlichte faust‘sche Lehrstück von Mary Shelly, gilt als bedeutendes Werk der Horror-Literatur. Ebenso bedeutend ist die 1886 erschienene schottische Novelle „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ von Robert Louis Stevensons, dessen gespaltene Hauptfigur als eigenes literarisches Motiv Vorbild für zahlreiche Comic-Figuren war – Dr. Bruce Banner beziehungsweise Hulk zählt da wohl zu den bekanntesten und offensichtlichsten Charakteren. Und Comics sind auch schon das Stichwort, denn im zum Jahreswechsel erschienenen „Mister Hyde vs. Frankenstein“ treten diese beiden bedeutenden Horror-Ikonen gegeneinander an. Kann solch eine düstere Mischung überhaupt funktionieren? Bevor die beiden namensgebenden Hauptfiguren in die Geschichte eingeführt werden, lernt der Leser Faustine Clerval kennen. Die attraktive Haushälterin des von der Wissenschaft verlachten Dr.
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Germany's next Super Heinz – Munchkin für Uhrwerk-Fans

Prof. Dr. Dr. Dr. Dr. Heinz Featherly, das plüschiges Eulenmaskottchen vom „Uhrwerk Verlag“, ist schwer beschäftigt: Heimlicher Star von Orkenspalter TV (Link), Model eines eigenen Erotik-Kalenders und auch noch Lieblingsknuddelkuscheltier von Nadine – Logisch, dass es Zeit für einen würdigen Assistenten wird. Fünf Eulen bewerben sich um diesen Posten und die Spieler müssen nun in einer Art „Munchkin“-Kopie (in einer anderen Rezension (Link) hab ich auch „Yu-Gi-Oh“-Kopie gelesen, aber das ist für einen Endzwanziger schon nicht mehr meine Generation ;-)) herausfinden, wer würdig genug ist. Zu Beginn wählt man seine Spielfigur. Insgesamt fünf stehen zur Auswahl, diese unterscheiden sich jeweils in ihren Spielwerten Personality, Schläue, Stärke und natürlich Heinzigkeit. Dann werden je Spieler drei Startkarten gezogen und schon geht es los. Das Spielprinzip ist dabei recht simpel und in wenigen Minuten erlernbar: Zu Beginn eines Zuges werden, je nachdem wie viele Karten man bereits auf der Hand hat, 0 – 2 Bonuskarten verdeckt gezogen.