Hammer & Söckchen - Post-apokalyptische Altherrenphantasie

Es ist doch immer wieder interessant, wie sehr die Geschmäcker sich unterscheiden. Die von mir bisher gefundenen Buchbesprechungen zu "Hammer & Söckchen" waren voll des Lobes, ich zitiere mal ein großes deutsches Scifi-Portal (Link): „Diese sexistische, politisch unkorrekte und bizarre Liebesgeschichte liefert uns ein erfrischen anderes Lesevergnügen.“ – Okay, kleiner Spoiler in der Einleitung: Ich frage mich gerade, ob ich ein anderes Buch gelesen habe? „Hammer & Söckchen“ spielt vor einer typisch trostlosen Wüstenkulisse im Jahr 2742, bei der es wohl im Auge des Betrachters liegt, ob wir uns noch in der Endzeit oder schon in der Post-Apokalypse befinden. Die Geschichte beginnt in einem Forschungslabor, welches gerade von einem wilden Mob gestürmt wird. Dabei gehen natürlich einige Dinge zu Bruch, sodass der Protagonist Sharp, die verrückt-sadistische Möhre und ein weinerliches Dickerchen aus ihrem Kälteschlaf erwachen.
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Die 13 Gezeichneten – Eine gedruckte Netflix-Serie

Das Schreiber-Ehepaar Vogt muss ich wohl den LeserInnen dieses Blogs nicht vorstellen, denn schön öfters habe ich ihre Werke gelobt und sogar ausgezeichnet (Gold-PEN&P für „Eis & Dampf“ (Link) und „Die Grüne Fee“ (Link) sowie Kristall-PEN&P für „Scherbenland“ (Link)). Im Gunpowder-Fantasy-Setting des letztgenannten Titels spielt nun auch „Die 13 Gezeichneten“ - Na mal schauen, ob der Roman auch preisverdächtig ist... Die Fantasy-Stadt Sygna ist weltweit gerühmt für ihre Handwerkskunst. Denn die ohnehin schon guten Produkte (Waffen natürlich, aber auch Alltagsgegenstände und sogar Gedichte) werden mit magischen Zeichen verfeinert, die ihre Wirkung vervielfachen oder ihnen zusätzliche Eigenschaften geben – Da wird selbst eine einfache Holzlatte so hart wie Granit.
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Mörderspiel: Ein LARP Krimi – Klassische Krimikost trifft auf distanzierte Neu-Rollenspielerin

Bekannt ist der kleine, aber feine „Mantikore Verlag“ aus Frankfurt ja primär für zwei Produktlinien: Einerseits für die Neuveröffentlichung klassischer Phantastik-Literatur und andererseits für seine Solo-Rollenspielbücher. Gelegentlich zeigt man sich aber etwas mutiger und gibt JungautorInnen eine Chance. Und mit dieser Strategie fuhr der Verlag bisher ganz gut, war doch beispielsweise im letzten Jahr „Opfermond“ (Link) von Elea Brandt (Link) ein qualitativer wie auch quantitativer Erfolg. Mit Daniela Becks tendenziell eher klassischem Kriminalroman „Mörderspiel“ wird das Literaturportfolio im September nun um ein weiteres Erstlingswerk erweitert.
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Kurztest: Der Wolf im Slip friert sich einen ab

Im Herbst letzten Jahres wagte der „Splitter Verlag“, eigentlich bekannt für Comics von guter Qualität, ein Experiment: Mit „Der Wolf im Slip“ (Link) veröffentlichte er ein niedliches Kinderbuch, welches dank seiner sozialkritischen & politischen Metaebene gerade auch für Erwachsene unterhaltsam war. Ich war begeistert und pries dieses Kinderbuch als Meisterwerk, sodass beim endlich erschienenen 2. Teil die Messlatte unendlich hoch lag :-P Würde Star-Autor Wilfrid Lupano mich erneut begeistern können? Eigentlich mussten die Tiere des Waldes im letzten Band ja lernen, dass der böse Wolf eigentlich ein ganz umgänglicher Typ ist.
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Orkpapa & die Zwerge – Work hard, play hard

So ein Leben als Zwerg ist schon ziemlich mühsam: Im tiefsten Inneren des Berges schuftet man Tag für Tag, um zwischen Lavaströmen und Granitgestein nach wertvollen Schwer- und Edelmetallen zu suchen. Und wofür die ganze Arbeit? Damit nach Schmelzen und Schmieden, erschaffen unter Schweiß und Lärm, ein zwergisches Qualitätsprodukt entsteht. Ehrlich, da hat man sich doch wirklich mal einen kurzen Winterurlaub verdient, bei dem man so richtig schön eskalieren und die Sau rauslassen kann :-D Schade nur, dass die Bewohnter des ausgewählten Urlaubsdomizils viel lieber ihre Ruhe hätten und entsprechend rabiate Maßnahmen ergreifen, um ihren Willen durchzusetzen...
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Schleier aus Schnee – Ungleiches Ermittler-Duo vs. Regionalverschwörung

Letzte Woche hatte ich ja ziemlich begeistert die Doppelnovelle „Verfluchte Eifel“ (Link) aus der Feder des kreativen Tausendsassas Thomas Michalski (Link) besprochen. Dessen Neuauflage wurde damals nahezu zeitgleich veröffentlicht mit dem Kriminalroman „Schleier aus Schnee“, von dem Thomas sagt, dass er in seiner Aussage sehr persönlich sei. Als in einer einsamen Waldhütte die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, scheint alles auf einen möglichen Sexualmord hinzudeuten. Doch zu dieser ersten Theorie passt nicht die Tatsache, dass dem Opfer zwar Laptop und Handy, nicht aber seine Wertgegenstände geraubt wurden.
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Verfluchte Eifel – Gruselige Umsetzung gescheiterter Filmskripte

Vor wenigen Tagen hatte ich ja die große Ehre, den vielbeschäftigten Kreativen Thomas Michalski interviewen zu dürfen (Link). Den meisten LeserInnen dieses Blogs ist er sicherlich bekannt für seinen preisgekrönten Podcast (Link), doch auch als Filmemacher und Autor konnte er sich eine kleine Fangemeinde erarbeiten. In seiner Doppel-Novelle „Verfluchte Eifel“, welche vor knapp 2 Jahren in einer überarbeiteten 2. Auflage erschien, verbindet Thomas nun diese beiden Tätigkeiten… In dem Buch wurden zwei von „Eifelarea Film“ (Link) nicht verfilmte Filmkonzepte zu Novellen weiterverarbeitet. Beide Geschichten umfassen jeweils knapp 40 Seiten und zeigen die bedrohlichen und schauerlichen Aspekte der Eifel, ohne sich jedoch zu sehr von der Realität zu entfernen.
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Dämonengrab – Dungeon Crawler für Leseratten

Als Dorfkind kann ich nur bestätigen, dass es für Jugendliche sicherlich spannendere Tätigkeiten gibt, als zuzusehen wie das Gras wächst. Da flüchtet man sich gern mal in Tagträume, in denen man als großer Held die Welt rettet – Genau so ergeht es auch Ordo, dem Protagonisten von Jörg Bennes neustem Roman aus der „Legenden von Nuareth“-Reihe. Nachdem die „klassische“ Fantasy-Geschichte „Die Stunde der Helden“ trotz wohlwollender Kritiken (Link) nicht ganz den erhofften Erfolg hatte, wechselt der Autor (Link zum Interview) diesmal zum Horror-Genre.
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Kurztest: Troubleshooter: Das Aufgebot

Heute erscheint „Troubleshooter: Jäger und Gejagte“, der neuste Teil der WildWest-Horror-Reihe aus der Feder von Felix A. Münter – Dem preisgekrönten Autoren, der es problemlos schafft 12 gute bis sehr gute Romane in 12 Monaten wegzuschreiben. Da kommt man mit dem Lesen gar nicht mehr hinterher, weshalb ich nun erst einmal den Ende September erschienenen Auftaktband bespreche :-) Amerika 1872: Während sich die Vereinigten Staaten noch immer vom blutigen Sezessionskrieg erholen und nebenbei immer weiter in den Wilden Westen vorstoßen, stellt der Kriegsveteran Samuel Reeve ein Team aus SpezialistInnen zusammen: Den spielsüchtigen Arzt Hitchcock, den schmierigen Kopfgeldjäger Santiago Calderon, die flinke Miss O'Reilly sowie die schießwütige Cora Blackbush.
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