Shadowrun: Alter Ego – Leben und Sterben im anarchistischen Berlin

Es gibt wohl kein Rollenspiel, zu dem ich ein so ambivalentes Verhältnis habe wie zur Cyberpunk-Würfelorgie „Shadowrun“ (Link). Einerseits ist das taktikorientierte Abenteuerdesign wie für mich gemacht, andererseits werde ich einfach nicht mit den Fantasy-Elementen warm. Und so konnte ich mich – obwohl ich es aufrichtig versucht habe – nie wirklich für die neue Roman-Reihe von „Pegasus Spiele“ begeistern. Quasi durch Zufall landete ich dann aber in einer „Alter Ego“-Lesung des Autors Mike Krzywik-Groß (Link) – Und was ich da hörte, gefiel mir irgendwie: Ein abgehalfterter Privatschnüffler, der für eine geheimnisvolle Schönheit im dystopischen Morast des anarchistischen Zukunfts-Berlin wühlen sollte? Das klang dann irgendwie doch ganz spannend... Paul Dante, so heißt der Privatschnüffler, hat schon sehr viel bessere Tage erlebt.
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Kurztest: Der Feind auf meiner Couch: Horror für die Wanne

Okay, ich will ehrlich sein: Ich bin neidisch. Denn die Idee, ein wasserfestes Büchlein für die Wanne (Link) zu Drucken, damit auch erwachsene Leseratten zwischen Schaumbergen und Blubberblasen ihren Spaß haben (für Kleinkinder gibt’s das ja schon), ist so simpel wie genial – Und ich bin nicht da drauf gekommen ;-) Na mal schauen, ob das denn auch was taugt... Das Konzept ist, wie schon in der Einleitung geschrieben, denkbar simpel: 8 wasserfeste Seiten ergeben ein Büchlein, welches in 15 Minuten durchgelesen ist – Also schnell genug, dass das Wasser noch nicht kalt ist. Mittlerweile gibt es von der „Edition Wannenbuch“ auch eine breite Abdeckung an Genres, sodass sich eigentlich für alle LeserInnen irgendetwas finden sollte: Vom Liebesroman über Ratgeber und Krimi bis hin zu Horror-Geschichten ist alles dabei. Zu letzterem Genre gehört auch „Der Feind auf meiner Couch“ von Torsten Low.
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Kurztest: Das Schwarze Auge: Die kleine Zauberin Nahema

Wenn man den Nachwuchs gestandener RollenspielerInnen schon in jüngsten Jahren an die Materie heranführen möchte, macht man mit den phantasievollen Kinderbüchern vom „Verlag Schwarze Ritter“ niemals was falsch. Mit „Die kleine Zauberin Nahema“ ist nun, nach dem preisgekrönten „Alrik der Basiliskenschreck“ (Link), das zweite Märchenbuch mit der prestigeträchtigen „Das Schwarze Auge“-Lizenz erschienen. Der Gleichberechtigung wegen steht diesmal kein heldenhafter Junge, sondern ein verwegenes Mädchen im Mittelpunkt der Geschichte: Nahema lebt im Land der Tulamiden und wird von ihrem Lehrmeister Rashim al'Khunchom ausgebildet.
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Herren der Tiefe – Mord & Totschlag in Mythodea

Der „Verlag Schwarze Ritter“ ist den meisten LeserInnen meines Blogs bekannt für seine oft humorvollen, vor allem aber niedlich gezeichneten Fantasy-Kinderbücher. Doch nicht nur wegen dieser Sparte hat der sympathische Kleinverlag in der Nerd-Szene einen hohen Bekanntheitsgrad: Gerade LARPer zeigen sich begeistert von den offiziellen „Mythodea“-Romanen, welche Verlagschef Hagen Tronje Grützmacher regelmäßig in sehr ordentlicher (“Glutbringer“ (Link)) bis guter („Zmaë: Die Wächter von Steinthal“ (Link)) Qualität schreibt und publiziert. Mit „Herren der Tiefe“ erscheint nun das dritte Buch in dieser düsteren Fantasy-Welt, diesmal als Anthologie.
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Troubleshooter: Ein Funken Wahrheit – Monster of the Week

Der literarische Tausendsassa Felix A. Münter (Link) ist zwar vermutlich eher bekannt für seine epischen Werke wie die „Dynastie“-Reihe und die „Das Imperium von Westrin“-Trilogie (Link). Doch zwischen diesen epischen Fantasy-Romanen erscheinen auch immer mal wieder kleinere Genre-Liebhaberprojekte, welche einfach nur rasch konsumierbare, aber doch mit Herzblut geschriebene Trivialliteratur bieten.
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Oscuridad: Absturz ins Ungewisse – "Contact"-Bruchpiloten gegen den Weltuntergang

Psssst liebe LeserInnen, ich verrate Euch jetzt ein Geheimnis... Aber nicht weitersagen, denn der publizierende „Feder & Schwert“-Verlag und der Autor Eric Nowack wollen die Wahrheit unter den Teppich kehren! Also psssst... Ihr Schlafschafe sollt denken, „Oscuridad: Absturz ins Ungewisse“ wäre ein generischer Action-Roman mit SciFi- & Cyberpunk-Anleihen – Doch weit gefehlt! Stattdessen ist es die literarische Fortsetzung (und damit 100 % Kanon) der in vielerlei Hinsicht legendären, aber immer auch sehr, sehr nischigen „Contact“-Rollenspielreihe. Das soll halt nur niemand wissen, damit sich auch Nicht-RollenspielerInnen an den Roman heran trauen ;-) Ich als großer Fan von „Contact – Das taktische UFO-Rollenspiel“ konnte es natürlich gar nicht abwarten, den Roman endlich in den Händen zu halten.
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Kurztest: Das Drachenbuch / Eine außerordentlich außerordentliche Liebesgeschichte mit Drachen, Helden und Holden und so

Christian von Aster hat ja schon allerlei Geschichten geschrieben. Meinen Blog-LeserInnen ist er aber wohl primär als Autor von Kinderbüchern, die sich eigentlich gar nicht an Kinder richten, bekannt. So war etwa das geniale „Horrk & Grablakk: Eine Orkgeschichte in sieben Schandtaten“ (Link) viel zu derb für junge LeserInnen und auch das etwas überambitionierte „Ausflug mit Frau Runkenrettich oder eine kleine Geschichte über tote Leute“ (Link) streifte bei allem zeichnerischen Zuckerguss doch ziemlich ernste Themen.
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Hammer & Söckchen - Post-apokalyptische Altherrenphantasie

Es ist doch immer wieder interessant, wie sehr die Geschmäcker sich unterscheiden. Die von mir bisher gefundenen Buchbesprechungen zu "Hammer & Söckchen" waren voll des Lobes, ich zitiere mal ein großes deutsches Scifi-Portal (Link): „Diese sexistische, politisch unkorrekte und bizarre Liebesgeschichte liefert uns ein erfrischen anderes Lesevergnügen.“ – Okay, kleiner Spoiler in der Einleitung: Ich frage mich gerade, ob ich ein anderes Buch gelesen habe? „Hammer & Söckchen“ spielt vor einer typisch trostlosen Wüstenkulisse im Jahr 2742, bei der es wohl im Auge des Betrachters liegt, ob wir uns noch in der Endzeit oder schon in der Post-Apokalypse befinden. Die Geschichte beginnt in einem Forschungslabor, welches gerade von einem wilden Mob gestürmt wird. Dabei gehen natürlich einige Dinge zu Bruch, sodass der Protagonist Sharp, die verrückt-sadistische Möhre und ein weinerliches Dickerchen aus ihrem Kälteschlaf erwachen.
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