Schicksal: Imperium von Westrin III – Ein lachendes, ein weinendes Auge

Es ist ziemlich genau ein Jahr her, dass ich mit „Kaisersturz“ den ersten Teil von Felix Münters „Imperium von Westrin“-Trilogie rezensierte. Eigentlich bin ich ja kein Fantasy-Leser, aber mit letztendlich 84 % überraschte mich der Autor überaus positiv. Bei dem im Frühjahr erschienenen Mittelteil „Exil“ legte Felix nochmal eine Schippe Lesespaß drauf und erreicht somit 86 %, außerdem steigerte sich meine Vorfreude auf das Trilogie-Finale immens. Nun also ist es da :-) Und ich frag mich natürlich, wird es noch besser oder werden meine hohen Erwartungen enttäuscht? Eine kurze Rekapitulation der vorherigen Bände: Das im ersten Band „Kaisersturz“ gefallene „Imperium von Westrin“ ist ein an das antike Rom erinnerndes Fantasy-Reich, welches nach vielen Jahrhunderten der Dominanz durch einen gemeinsamen Feldzug mehrerer kleinerer, umliegender Nachbarstaaten und nordischer Clans im Handstreich erobert wurde.
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Baudelaire der Spitzenkoch: Mit Essen Spiel Man! – Spielentwicklung vom spitzen Koch

Begleitende Prosa zu Spielen ist ja gerade bei Videogames und Tabletops, mittlerweile aber auch bei Brettspielen, gang und gäbe. Meist wird darin die Hauptfigur oder die Spielwelt vertieft und mit Leben gefüllt – Was sich hier im vorliegenden Fall wohl schwierig gestalten könnte, ist „Mit Essen Spiel Man: Baudelaire der Spitzenkoch“ doch der begleitende Roman zur ebenso spaßigen wie lehrreichen, aber zugegeben eher simplen Kartenspielsammlung „Jeu-d'œuvre“ (Rezension (Link) gestern). Hier geht Autor Stephan C.
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Lagune – Make Nigeria great again!

Der renommierte Comic-Verlag „Cross Cult“ (bekam dieses Jahr verdientermaßen eine ganze Menge Blog-Leserpreise :-)) widmet sich nun auch verstärkt der Literatur-Sparte. Mit dem afrofuturistischen Roman „Lagune“ von der mit igbo-nigerianischen Wurzeln versehenen US-Autorin Nnedi Okarafor präsentiert man nun vollmundig den „Roman des Jahres“ (Link) - Na, da bin ich mal gespannt, ob der auch wirklich so gut ist? Die Handlung des in drei Akte aufgeteilten Romans beginnt noch verhältnismäßig geruhsam: Drei einander vollkommen fremde Menschen treffen am Strand von Nigerias Hauptstadt Lagos aufeinander und werden unglücklicherweise von einer riesigen Welle ins Meer gezogen. Diese drei Unglücklichen sind die mit einer Ehekrise kämpfende Meeresbiologin Adaora, der ungehorsame Soldat Agu und der ghanaische Rapper Anthony Dey Craze. Zum Zeitpunkt, als sie im Meer versinken, wissen sie noch nicht, dass sie eine Schicksalsgemeinschaft bilden werden, welche die Zukunft Nigerias und auch der gesamten Menschheit bestimmen wird...
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Horrk & Grablakk: Eine Orkgeschichte in sieben Schandtaten – Max & Moritz in derbe

Der kleine und noch relativ junge Phantastik-Verlag „Schwarze Ritter“ aus Hamburg scheint sich mittlerweile zum Spezialisten in Sachen Ork-Geschichten gemausert zu haben: Der Siegeszug begann mit dem illustrierten Kinderbuch „Mein Papa ist ein Ork!“, welches die Herzen selbst hartgesottener Rollenspiel-Opas (Link) schmelzen ließ. Der Nachfolger „Mein bester Freund ist ein Goblin!“ war dann ebenso knuffig und sogar noch einen Hauch spannender, sodass er verdient den diesjährigen Blog-Leserpreis (Link) für das beste Kinder-/Jungendbuch erhielt.
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Die Kinder der Kirschblüte: Bahlheim – Selbstjustiz in Kinderhand

Das actionreiche Emo-Jugendbuch „Die Kinder der Kirschblüte: Die Kinder erwachen“ hatte zwar ein paar Story-Schwächen, um es aber mit den Worten meiner damaligen Gast-Rezensentin Jakobina zu sagen: „Hier werden Türen aufgestoßen, um eine große Geschichte daraus zu machen.“ So erwartete ich tatsächlich überaus neugierig den zweiten Teil „Bahlheim“, da mich interessierte, ob der Autor Cardo Polar (für mich immer noch einer der großartigsten Künstlernamen überhaupt :-)) an den Kritikpunkten des Vorgängers gearbeitet hatte und das Potential der Geschichte nutzen würde... „Bahlheim“ setzt da an, wo „Die Kinder erwachen“ endete: Hanna, die Hauptfigur des Buches, war mal ein depressives Emo-Mädel, welches zusammen mit ihren Online-Freunden die Selbstjustiz-Untergrundgruppe „Die Kinder der Kirschblüte“ gründete.
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Kurztest: Des Kobolds Handbuch des Brettspieldesigns

Ich weiß nicht, ob es nur mir so vorkommt (oder ob ich eine veränderte Wahrnehmung durch diesen Blog habe), aber in den letzten Jahren scheinen Brettspiele wieder beliebter und mehr von der breiten Masse akzeptiert zu werden. Dadurch versuchen sich auch immer mehr Spieler selbst daran, mal ein eigenes Spiel zu entwickeln (ich übrigens auch, und der arme Blog-Namensgeber Stephan musste darunter schon oft leiden :-P). Durch das wahnsinnig erfolgreiche Crowdfunding von „Ulisses Spiele“ wurde nun auch „The Kobold Guide to Board Game Design“ ins Deutsche übersetzt, um aus solchen Designer-Nieten wie mir richtige Brettspiel-Autoren zu formen. Na, ob das klappt? „Des Kobolds Handbuch des Brettspieldesigns“ ist ein 144 Seiten starkes Softcover mit Texten von Gerne-Größen wie Richard Garfield („Magic: The Gatering“), Dale Yu (“Dominion“) und Steve Jackson (muss ich nicht wirklich erklären, oder?). Die insgesamt 20 Texte (plus Vor- und Nachwort) sind dabei in vier Kapitel aufgeteilt:
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Mein bester Freund ist ein Goblin! – Kindgerechtes Schädelspalten

Es war so etwas wie ein kleiner Candystorm (nicht nur) in der deutschen Rollenspiel-Blog-Landschaft: Das Ende letzten Jahres erschienene Kinderbuch „Mein Papa ist ein Ork!“ (Link) erntete durchgehend enthusiastische Kritiken. Die Fortsetzung „Mein bester Freund ist ein Goblin!“ wurde noch immer wohlwollend rezensiert, oftmals aber als etwas schwächer kritisiert. Mal schauen, ob ich mich dieser Meinung anschließen werde... Der kleine grüne Ork des Vorgängers hat mittlerweile viele Freunde gefunden. Ein kleiner und ebenso grüner Goblin ist dabei sein bester Freund, mit dem er allerlei Schabernack treibt. Beispielsweise schmieren sie Graffiti an Wände oder brechen in eine Burgruine ein. Dort will der kleine Ork den Erwachsenen nacheifern und Schädel spalten – Die lebendigen Skelette, deren Köpfe er sich dafür ausgesucht hat, finden das aber leider gar nicht gut ;-) In höchster Lebensgefahr müssen die beiden Freunde daher füreinander einstehen, um sich zu retten und die von ihnen geschaffenen Probleme auszuräumen.
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Frischfleisch: Nullpersonen - #dankemerkel

Der große Vorteil vom Bücherkauf an Verlagsständen ist zweifelsohne die persönliche Beratung, gerade bei Kleinverlagen auch durch den Verleger höchstselbst. Oft entdeckt man dadurch Autoren und ihre Werke für sich, an denen man sonst achtlos vorbeigegangen wäre. So geschehen neulich am Stand vom Phantastik-Spezialisten „Verlag Torsten Low“, wo mir eben jener Torsten Low einen deutschen Zombie-Thriller namens „Frischfleisch“ empfahl. Eigentlich nicht mein Genre, ließ ich mich doch auf seine Empfehlung ein – Ob er wohl meinen Geschmack getroffen hat? „Frischfleisch: Nullpersonen“ ist die vom Vincent Voss geschriebene Fortsetzung seines insgesamt doch recht wohlwollend rezipierten Regional-Horror-Romans „Faulfleisch“ (Link).
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Kurztest: Spenden-Anthologie Komm schnell, Achmet

Normalerweise halte ich mich ja in diesem Blog mit politischen Statements zurück. Aber an Tagen, an denen jeder vierte Wähler flüchtlingsfeindlichen Rechtspopulisten auf dem Leim geht (heute gesehen bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern), muss es auch mal ein politisches Buch sein :-( Passend zur Thematik kommt da ganz aktuell die Spenden-Anthologie „Komm schnell, Achmet: SchülerInnen schreiben über Flucht“ aus dem renommierten „Verlag Torsten Low“ (Link). Der ist sonst eher bekannt für hochwertige Phantastik- & Horror-Literatur, hat mit der Co-Publizierung (zusammen mit „Edition DaB“) eines Schülerprojekts der Wiener Albert Magnus Schule aber ein wichtiges und lesenswertes Statement für Menschlichkeit veröffentlicht. Geschrieben wurden die insgesamt 20 Kurzgeschichten von Kindern und Jugendlichen der 3., 4. und 6. Schulstufe, was hier in Deutschland der 7., 8. und 10. Klasse entspricht. Dabei befassten sich die SchülerInnen zuerst mit dem Thema Flucht und dem Schicksal schutzsuchender Menschen, bevor sie ihre Gedanken in Kurzgeschichten verarbeiteten.
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Kurztest: 66 gute Gründe, sich keine Katze anzuschaffen

Heute möchte ich mal ein – für diesen Blog – eher untypisches Buch vorstellen. Wobei, die allermeisten Leser sollten beim Namen der Autorin hellhörig werden: Gloria Helena Manderfeld (Link), bekannt nicht nur für gute Geschichten (eines der Highlights von „Blutiger Stahl“ (Link) war beispielsweise ihre Kurzgeschichte „(K)ein Held für einen Tag“), sondern auch für ihren massig hochwertigen Content veröffentlichenden Blog www.nerd-gedanken.de (Link). „66 gute Gründe, sich keine Katze anzuschaffen“ bewirbt sich selbst als Episodenroman, in dem es – natürlich – um Katzen geht. Vornehmlich, aber nicht nur, um Glorias beide Hauskatzen Nadz und Flash und die damit verbundenen Erlebnisse der Autorin.
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