Die Kinder der Kirschblüte: Bahlheim – Selbstjustiz in Kinderhand

Das actionreiche Emo-Jugendbuch „Die Kinder der Kirschblüte: Die Kinder erwachen“ hatte zwar ein paar Story-Schwächen, um es aber mit den Worten meiner damaligen Gast-Rezensentin Jakobina zu sagen: „Hier werden Türen aufgestoßen, um eine große Geschichte daraus zu machen.“ So erwartete ich tatsächlich überaus neugierig den zweiten Teil „Bahlheim“, da mich interessierte, ob der Autor Cardo Polar (für mich immer noch einer der großartigsten Künstlernamen überhaupt :-)) an den Kritikpunkten des Vorgängers gearbeitet hatte und das Potential der Geschichte nutzen würde... „Bahlheim“ setzt da an, wo „Die Kinder erwachen“ endete: Hanna, die Hauptfigur des Buches, war mal ein depressives Emo-Mädel, welches zusammen mit ihren Online-Freunden die Selbstjustiz-Untergrundgruppe „Die Kinder der Kirschblüte“ gründete.
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Kurztest: Des Kobolds Handbuch des Brettspieldesigns

Ich weiß nicht, ob es nur mir so vorkommt (oder ob ich eine veränderte Wahrnehmung durch diesen Blog habe), aber in den letzten Jahren scheinen Brettspiele wieder beliebter und mehr von der breiten Masse akzeptiert zu werden. Dadurch versuchen sich auch immer mehr Spieler selbst daran, mal ein eigenes Spiel zu entwickeln (ich übrigens auch, und der arme Blog-Namensgeber Stephan musste darunter schon oft leiden :-P). Durch das wahnsinnig erfolgreiche Crowdfunding von „Ulisses Spiele“ wurde nun auch „The Kobold Guide to Board Game Design“ ins Deutsche übersetzt, um aus solchen Designer-Nieten wie mir richtige Brettspiel-Autoren zu formen. Na, ob das klappt? „Des Kobolds Handbuch des Brettspieldesigns“ ist ein 144 Seiten starkes Softcover mit Texten von Gerne-Größen wie Richard Garfield („Magic: The Gatering“), Dale Yu (“Dominion“) und Steve Jackson (muss ich nicht wirklich erklären, oder?). Die insgesamt 20 Texte (plus Vor- und Nachwort) sind dabei in vier Kapitel aufgeteilt:
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Mein bester Freund ist ein Goblin! – Kindgerechtes Schädelspalten

Es war so etwas wie ein kleiner Candystorm (nicht nur) in der deutschen Rollenspiel-Blog-Landschaft: Das Ende letzten Jahres erschienene Kinderbuch „Mein Papa ist ein Ork!“ (Link) erntete durchgehend enthusiastische Kritiken. Die Fortsetzung „Mein bester Freund ist ein Goblin!“ wurde noch immer wohlwollend rezensiert, oftmals aber als etwas schwächer kritisiert. Mal schauen, ob ich mich dieser Meinung anschließen werde... Der kleine grüne Ork des Vorgängers hat mittlerweile viele Freunde gefunden. Ein kleiner und ebenso grüner Goblin ist dabei sein bester Freund, mit dem er allerlei Schabernack treibt. Beispielsweise schmieren sie Graffiti an Wände oder brechen in eine Burgruine ein. Dort will der kleine Ork den Erwachsenen nacheifern und Schädel spalten – Die lebendigen Skelette, deren Köpfe er sich dafür ausgesucht hat, finden das aber leider gar nicht gut ;-) In höchster Lebensgefahr müssen die beiden Freunde daher füreinander einstehen, um sich zu retten und die von ihnen geschaffenen Probleme auszuräumen.
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Frischfleisch: Nullpersonen - #dankemerkel

Der große Vorteil vom Bücherkauf an Verlagsständen ist zweifelsohne die persönliche Beratung, gerade bei Kleinverlagen auch durch den Verleger höchstselbst. Oft entdeckt man dadurch Autoren und ihre Werke für sich, an denen man sonst achtlos vorbeigegangen wäre. So geschehen neulich am Stand vom Phantastik-Spezialisten „Verlag Torsten Low“, wo mir eben jener Torsten Low einen deutschen Zombie-Thriller namens „Frischfleisch“ empfahl. Eigentlich nicht mein Genre, ließ ich mich doch auf seine Empfehlung ein – Ob er wohl meinen Geschmack getroffen hat? „Frischfleisch: Nullpersonen“ ist die vom Vincent Voss geschriebene Fortsetzung seines insgesamt doch recht wohlwollend rezipierten Regional-Horror-Romans „Faulfleisch“ (Link).
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Kurztest: Spenden-Anthologie Komm schnell, Achmet

Normalerweise halte ich mich ja in diesem Blog mit politischen Statements zurück. Aber an Tagen, an denen jeder vierte Wähler flüchtlingsfeindlichen Rechtspopulisten auf dem Leim geht (heute gesehen bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern), muss es auch mal ein politisches Buch sein :-( Passend zur Thematik kommt da ganz aktuell die Spenden-Anthologie „Komm schnell, Achmet: SchülerInnen schreiben über Flucht“ aus dem renommierten „Verlag Torsten Low“ (Link). Der ist sonst eher bekannt für hochwertige Phantastik- & Horror-Literatur, hat mit der Co-Publizierung (zusammen mit „Edition DaB“) eines Schülerprojekts der Wiener Albert Magnus Schule aber ein wichtiges und lesenswertes Statement für Menschlichkeit veröffentlicht. Geschrieben wurden die insgesamt 20 Kurzgeschichten von Kindern und Jugendlichen der 3., 4. und 6. Schulstufe, was hier in Deutschland der 7., 8. und 10. Klasse entspricht. Dabei befassten sich die SchülerInnen zuerst mit dem Thema Flucht und dem Schicksal schutzsuchender Menschen, bevor sie ihre Gedanken in Kurzgeschichten verarbeiteten.
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Kurztest: 66 gute Gründe, sich keine Katze anzuschaffen

Heute möchte ich mal ein – für diesen Blog – eher untypisches Buch vorstellen. Wobei, die allermeisten Leser sollten beim Namen der Autorin hellhörig werden: Gloria Helena Manderfeld (Link), bekannt nicht nur für gute Geschichten (eines der Highlights von „Blutiger Stahl“ (Link) war beispielsweise ihre Kurzgeschichte „(K)ein Held für einen Tag“), sondern auch für ihren massig hochwertigen Content veröffentlichenden Blog www.nerd-gedanken.de (Link). „66 gute Gründe, sich keine Katze anzuschaffen“ bewirbt sich selbst als Episodenroman, in dem es – natürlich – um Katzen geht. Vornehmlich, aber nicht nur, um Glorias beide Hauskatzen Nadz und Flash und die damit verbundenen Erlebnisse der Autorin.
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Die Kwickerwonker – Düsteres Marionettentheater (nicht nur) für Kinder

Eigentlich heißt es ja immer „Schuster, bleib bei deinen Leisten“, und tatsächlich sind bisher schon einige SchauspielerInnen daran gescheitert ein gutes Buch zu schreiben. Versucht hat dies nun auch Evangeline Lilly, welche Comic-Freunden sicherlich in ihrer Rolle als Hope van Dyne in der „Ant-Man“-Verfilmung bekannt ist, mit dem Kinderbuch „Die Kwickerwonker“. Ob dies bei ihr klappt? Die Geschichte ist rasch erzählt: Das kluge, aber verzogene Prinzessin Vera besucht auf einem gruseligen Jahrmarkt ein Marionettentheater. Nacheinander werden ihr dort neun Gestalten vorgestellt, welche alle mit einem charakterlichen Makel behaftet sind: Der hochmüt'ge Pa, die miese Mama, Thaddäus der Tropf, die gierige Gesa, der eitle Emil, die faule Frieda, der hungrige Heinrich, der schicke Schorsch, und die stumme Stella. Vera ist mutig genug, sich auf die Bühne zu dieser Gruppe zu gesellen, die ihr dafür erst mal ihren geliebten roten Luftballon zerstechen. Das lässt das verzogene Kind natürlich nicht auf sich sitzen, sie ruft mit ihrem Opa (den König vom Geschlecht der Rin-Run) um sie allesamt zu bestrafen.
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Gamer – Zum Glück enttäuschend, deshalb lesenswert!

Heute wird es mal wieder Zeit für gute Literatur :-D Mein geschätzter Blogger-Kollege Würfelheld (Link), mit bürgerlichem Namen André Skora, ist Mitherausgeber einer Anthologie rund um das letztendlich sehr weit gefasst Thema Gaming und bat mich um meine Meinung. Gerne doch :-) Und auch wenn man mich dafür von der Blogger-Universität schmeißen würde: Ich muss gleich mal mit Kritik anfangen… Und zwar: Wer war denn bitte beim sonst recht stilsicheren "Begedia Verlag" (Link) für das Buchdesign verantwortlich? Damit meine ich nicht unbedingt das Titelbild, welches schön gezeichnet ist, aber eher wenig mit dem Inhalt dieser Anthologie zu tun hat. Sondern vor allem die bei durchschnittlichen Lichtverhältnissen eher mäßig gut lesbare, rot auf schwarz gedruckte Buchbeschreibung auf der Rückseite:
„Eine Hand am Joystick – die andere auf den Knöpfen: Du steuerst das Raumschiff durch den Lasersturm, ballerst wild; dann die Plasmabombe: BOOM! Next Level. Später an den 8-Bit-Wänden gecrashed. Du kannst nicht gewinnen, weil du nie genug Coins hast.
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Protektor: Monsterjäger mit Sockenschuss - Gastrezension von Jakobina

Von André Wieslers gecrowdfundeten Mystery-Comedy-Roman war ich ja nur mittelmäßig angetan und vergab nur eine solide 68%-Wertung. Durch diese Buchbesprechung wurde Jakobina darauf aufmerksam und schrieb die nunmehr zweite Literatur-Gastrezension in diesem Jahr. Danke dafür! Mal schauen, ob sie mir widerspricht ;-) Protektor - Monsterjäger mit Minderwertigkeitskomplex Mir wurde bereits nach ein paar Kapiteln der Beruf des Autors deduktiv bewusst: Stand-Up-Comedian. (Kein Scherz, meine Vermutung wird am Ende des Buches durch sich fragwürdig anbiedernde Eigenwerbung bestätigt.) Mit wahlweise infantilen Kleinjungenwitzen bzw. heruntergekommenem Altherrenhumor kalauert man sich durch das Programm. Vorgetragen hätte das durchaus einen gewissen Reiz. Geschrieben hingegen, lässt einen die Sprachwahl (die allzu bemüht, zu angestrengt lustig klingt, um natürlich zu wirken) bald zurück. Dem Autor fehlt das Publikum einer Lesebühne.
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Robert A. Heinleins SPACE CADET – Wenig Spannung, viel Nostalgie

Der „Mantikore Verlag“ (Link), eigentlich eher bekannt für zumeist großartige (Solo-)Rollenspielbücher, verlegt nun schon seit einiger Zeit auch Literatur. Dabei haben sie nicht nur zeitgenössische Autoren im Programm, sondern beispielsweise mit dem vielfach ausgezeichneten SciFi-Autoren Robert Anson Heinlein (auch wer sich nicht so für Science-Fiction interessiert, kann diesen Namen zumeist mit „Starship Troopers“ in Verbindung bringen) einen echten Klassiker. Der gehört nicht ohne Grund zu den großen Drei (zusammen mit Isaac Asimov und Arthur C. Clarke) der englischsprachigen SciFi-Literatur. Der 1948 erscheinende Jugendroman „SPACE CADET“ zählt noch zu seinen Frühwerken und zeigt, bei aller Kreativität, dass es noch ein langer Weg bis hin zu seinen Meisterwerken war... „SPACE CADET“ handelt von der Ausbildung des Jugendlichen Matt Dodson. In der futuristischen Zukunft des Jahres 2075 hat er sich bei der interplanetaren Patrouille eingeschrieben, DER Eliteeinheit der Menschheit.
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