Blutroter Stahl: Eine Sword&Sorcery-Anthologie – Durchmischte Schlachtplatte

Der „Prometheus Verlag“ verlegt neben seiner erfolgreichen Rollenspielsparte nun auch zunehmend Fantasy-Romane. Mit „Blutroter Stahl: Eine Sword&Sorcery-Anthologie“ – immerhin herausgegeben unter anderem von bekannten Blogger-Szenegrößen wie Ingo Schulze (Link) und André Skora (Link) – fügt sich ein weiteres Werk in das bestehende Portfolio des Verlages ein: Eine Anthologie mit gleich 15 recht düsteren Fantasy-Kurzgeschichten von mal mehr, mal weniger bekannten Autoren. Dazu viele ansehnliche Zeichnungen für die passende Atmosphäre - Da kann doch eigentlich nicht viel schief gehen? Doch, kann es… OK, ich will nicht gleich den Teufen an die Wand malen ;-) Aber erstmal, worum geht es eigentlich?
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Exil: Imperium von Westrin II – Tödlicher als Game of Thrones

Mit “Kaisersturz“, dem ersten Teil der „Imperium von Westrin“-Trilogie, lieferte der viel und gut schreibende deutsche Autor Felix Alexander Münter vor einem halben Jahr seinen ersten Fantasy-Roman ab. Bekanntermaßen war ich des Genres wegen eher skeptisch, doch überraschte mich die EDO-freie Mischung aus Politik und Intrigen positiv. Nun also ist bereits der zweite Teil erschienen, welcher die Geschichte rund um das spätrömisch anmutende, untergegangene Kaiserreich Westrin und die im Exil lebenden Thronerben fortführt. Und natürlich stellt sich die Frage, ob der Autor das hohe Niveau des Vorgängers halten kann oder ob es nur ein typischer Trilogie-Mittelteil wird? Im Vorgänger „Kaisersturz“ wurde das Fantasy-Kaiserreich Westrin im Handstreich von den drei verbündeten Heeren der nördlichen Clans, der südlichen Al-Asmari und der abtrünnigen Provinz Fercino erobert.
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Protektor: Monsterjäger mit Sockenschuss – Es kann nur besser werden…

André Wiesler, ein in der deutschen Rollenspiel- und Fantasy-Szene recht bekannter Autor, hatte einen Traum: Seinen Mystery-Comedy-Roman „Protektor: Monsterjäger mit Sockenschuss“ sollte veröffentlicht werden. Leider wollten die etablierten Publikumsverlage das Skript alle nicht, daher rief er eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne ins Leben. Insgesamt 118 Unterstützen legten 3226 € zusammen, am Ende fand sich mit dem „Verlag Torsten Low“ sogar noch eine Szenegröße für den Vertrieb - Also doch noch eine Erfolgsgeschichte? Auch ich habe mich an dem Crowdfunding (Link) beteiligt (welches übrigens vorbildlich über die Bühne ging) und kann nun die Ablehnung durch die etablierten Publikumsverlage verstehen… Aber ich will von vorn beginnen: Es kann nur besser werden, und zwar für den Protagonisten Klaus Holger. Der ist, trotz seiner Intelligenz, ein ziemlich unsympathischer Loser. Arbeitslos, antrieblos, aufgedunsen, chauvinistisch und irgendwie auch asozial und dabei zielsicher in jedes Fettnäpfchen tretend – Es fällt schwer, Klaus Holger zu mögen.
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The Rising: Neue Fronten – Postapokalyptische Bananenrepublik

Felix A. Münter, preisgekrönter deutscher Erfolgsautor mit einer fast schon beängstigend hohen Veröffentlichungsfrequenz (besonders wenn man bedenkt wie umfangreich seine Werke sind und welch hohe Qualität sie haben), hat wieder mal einen Roman geschrieben. Mit dem dritten Teil der „The Rising“-Buchreihe – welcher laut Autor übrigens auch vollkommen ohne Kenntnis der beiden Vorgänger genießbar sein soll – erwarten den Leser wieder 420 Seiten postapokalyptischen Lesestoff. Der Umfang ist also wieder „Münter-typisch“, aber bleibt auch die Qualität auf gewohntem Niveau? Ich muss zu allererst bekennen, dass ich die beiden Vorgänger „Neue Hoffnung“ und „Das Gefecht“ nicht gelesen habe. Und damit habe ich mich noch nicht genug bekannt: Ich habe generell noch nie irgendetwas Postapokalyptisches gelesen.
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Die Kinder der Kirschblüte 1: Die Kinder erwachen - Gastrezension von Jakobina

Meine Anfang Januar geschriebene Rezension zum Jugendbuch "Die Kinder der Kirschblüte" mit dem schmissigen Titel "Emo-Fantasy mit Schwächen" war zum damaligen Zeitpunkt eine der kritischeren. Aber wohl nicht kritisch genug, denn nun erreichte mich eine Gastrezension von Jakobina, die ich euch natürlich nicht vorenthalten mag (ganz im Gegenteil, Gastartikel sind immer gern gesehen!). Im Gegensatz zu meiner Rezension diesmal auch vollkommen spoilerfrei ;-) "Die Kinder der Kirschblüte" - Zum Inhalt:
"Hanna ist einsam. Sie hasst ihr Leben, die Welt, sich selbst. Nur im Internet findet sie Freunde und Verständnis. Als ihre Online-Clique plant, ein Zeichen zu setzen, sich zu wehren, gegen all die Arschlöcher und Mobber da draußen, da geraten die Dinge sehr schnell außer Kontrolle.
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Der Karussellkönig – Schönes Horror-Märchen, welches mich überfordert

Heute möchte ich ein Buch besprechen, welches ich schon seit einiger Zeit bei mir habe. Nur bin ich irgendwie nie dazu gekommen, endlich mal den Artikel fertig zu machen. Nicht, weil mir die Zeit gefehlt hätte, sondern weil ich sowohl mehrere Anläufe beim Lesen als auch (da sogar mehr) beim Rezensieren benötigte. Denn zugegeben, beworben als Graphic Novel und angepriesen als „Ein betörendes modernes Märchen über die Macht der Träume und die Wege von Liebe und Schuld, auf denen sie uns leiten; abgründig, traumtrunken und voller Poesie.“, habe ich ein anderes Werk erwartet. Dieses Zitat auf dem Buchrücken stammt übrigens von Oliver Plaschka, der mir zwar nichts sagt, aber mit einem „Deutschen Phantastik Preis“ (2008 für das beste deutschsprachige Romandebut) sollte er ja wissen wovon er redet ;-) Ich hab wie gesagt ein anderes Werk erwartet: Zuerst mal verstehe ich unter dem Begriff Graphic Novel etwas anderes.
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Arcadia – Arktischer Klischee-Horror

Gerade habe ich meinen Resturlaub vom letzten Jahr verbraucht. Da ich im realen Leben nicht weit fortgefahren bin, wollte ich zumindest literarisch mal eine andere Ecke unseres Planeten erkunden. Da kam mir der Antarktis-Horror-Roman „Arcadia“ vom deutschen Jungautoren-Tausendsassa Felix A. Münter gerade recht. Ob ich mit dem Buch einen spannenden Kurztrip hatte oder eher meine Zeit verschwendet habe, möchte ich in meiner Buchbesprechung kurz erläutern :-) Die Handlung des 300 Seiten starken Romans ist dabei – zumindest wenn man nicht spoilern will – rasch erzählt: Der abgehalfterte und desillusionierte Journalist White wird vom geltungssüchtigen Milliardär Bailey dazu eingeladen, eine Forschungsexpedition in die Antarktis zu dem bisher größten bekannten Meteoriten zu begleiten. Mehr aus Geldnot denn aus Interesse sagt er zu.
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LARP: Einstieg in ein phantastisches Hobby – Didaktisch toll, thematisch eingeschränkt

Ich habe zu Beginn des Jahres in einem Halbsatz erwähnt, dass ich mich 2016 mal ganz unverbindlich mit dem Thema LARP (Live Action Role Playing) auseinandersetzen wollen würde. Und genau für solche Interessenten wie mich hat der „Zauberfeder Verlag“ das Buch „LARP: Einstieg in ein phantastisches Hobby“ veröffentlicht (und mir dankenswerterweise als Rezensionsmaterial zur Verfügung gestellt). Hier sollen die typischen Einsteigerfragen beantwortet werden: Was erwartet mich? Wo muss ich hin? Was ziehe ich an? Wie finde ich meinen eigenen Spielstil? Na mal schauen, ob ich nach der Lektüre schlauer geworden bin... Nach einem sehr detaillierten, ganzseitigen Inhaltsverzeichnis, einem kurzen Vorwort und einem Glossar geht es dann auch schon los. Zuerst einmal mit einer ganz groben Einführung, die man so auch der interessierten Schwiegermama vorlegen könnte.
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Das große Orkenspalter-Kochbuch - Kulinarische Reise durch Aventurien

Bisher hatte noch jede Rollenspielrunde, an der ich teilgenommen habe, eine Gemeinsamkeit: Während des Spiels wurde gegessen. Zumeist waren das Snacks aller Art, gelegentlich gab es auch mal deftige Hausmannskost. Mit der „Culinaria Aventuria“ wurde vor knapp über einem Jahr probiert aventurische Esskultur an den Rollenspieltisch zu bringen. Die Kritiken waren allerdings eher durchwachsen, sodass sich engagierte Mitglieder der Orkenspalter-Community (Link) an einer eigenen aventurischen Rezeptsammlung versuchten. Mittlerweile gibt es die besten Rezepte auch gedruckt als Hardcover.
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Die Kinder der Kirschblüte 1: Die Kinder erwachen – Emo-Fantasy mit Schwächen

Ich bin wohl eigentlich zu alt für Jugendliteratur, aber der Roman „Die Kinder der Kirschblüte“ von Cardo Polar (Künstlername? So heißt doch keiner in echt?) klang von der Grundidee her ganz interessant und die KritikerInnen (vor allem Kritikerinnen :-P) waren durchweg begeistert. Und deutschen Autorennachwuchs ein wenig bekannter zu machen kann ja nie verkehrt sein :-) Die Handlung klingt im ersten Moment sehr typisch für ein Fantasy-Jugendbuch: Hanna ist eine gemobbte Einzelgängerin, die im Verlauf der Geschichte ihre magischen Kräfte entdeckt und ein Abenteuer gegen dunkle Mächte bestehen muss – Ja, das Grundprinzip kennen wir so auch aus „Harry Potter“ und vielen anderen Jugendbüchern.
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