Indie-Karten/Brettspiele #6 - Interview mit Andreas Odendahl (La Granja)

Endlich wieder ein Indie-Interview, diesmal allerdings zum Thema Brettspiel :-D Andreas Odendahl, kurz Ode, hat sogar schon bei einem Kleinverlag sein erstes eigenes Spiel veröffentlicht. Und noch einige weitere Konzepte in der Schublade, worüber er nun freudig Auskunft gibt :-) Hallo Ode. Stell Dich doch bitte erstmal den Lesern vor.
"Ich bin Andreas Odendahl, aber alle nennen mich seit meiner Jugend "Ode", was ich mehr oder weniger nun auch selber mache. Ich werde dieses Jahr schon 40, bin aber immer noch Spielkind. Ich lebe in einem kleinen Örtchen namens Leer im Münsterland mit meiner Frau und einem halben Zoo. Wir haben Hunde, Katzen und auch zwei Ziegen. Neben unseren eigenen Hunden nehmen wir auch immer wieder Pflegehunde aus dem Tierschutz bei uns auf.
Tags

Space 1889: Fremde Erde - Vive la révolution!

Im letzten Jahr sind ja einige Abenteuer für das Steampunk-Rollenspiel "Space 1889" erschienen. Und diese haben offensichtlich einige Fans gefunden, war doch "Der marsianische Patient" beim Leserpreis "GOLDENER STEPHAN 2015" in der Kategorie "Bestes Abenteuerbuch" mit über 40 % der klare Gewinner. Ob das etwas dünnere Abenteuerheftchen "Fremde Erde" an diesen Erfolg anknüpfen wird? Bevor ich meine Rezension beginne noch schnell ein dickes "Danke!" an den "Uhrwerk Verlag", der mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte. "Fremde Erde" bietet gleich zwei ausgearbeitete Abenteuer, die inhaltlich zusammenhängen. Hauptperson ist der junge Marsianer Kime, welcher als Waise vom verarmten Lord Feltam-Hithe aufgenommen wurde und nun als eine Art Schoßhündchen bei gesellschaftlichen Anlässen präsentiert wird. Denn Kime ist nicht nur ein exotischer Außerirdischer, er hat auch die besondere Fähigkeit schweben zu können. Natürlich weckt solch eine einmalige Fähigkeit Begehrlichkeiten.

Rollenspiel-Jubiläum mit meinem ersten Charaktertod

Seitdem ich das Hobby vor nunmehr knapp zwei Jahren für mich entdeckt habe, kam ich immer um ein Erlebnis herum: Den Tod meines Charakters. Nun spiele ich ja eher One-Shots und bei meiner Spielgruppe bin ich der Leiter, sodass ich eigentlich auch nie in die Gefahr kam mal eine emotionale Beziehung zu einer Figur aufzubauen und dann traurig ihren Tod erleben zu müssen... Bis jetzt :-( Wenn ich mir eine Tradition im Rollenspiel angewöhnt habe, dann dass ich den ersten Samstag im neuen Jahr "Rollenspiel-Geburtstag" feiere. Vor zwei Jahren hatte ich dort meine erste Runde ("All flesh must be eaten" von Christian), ein Jahr später gab es dann am gleichen Samstag ebenfalls von Christian "Kult". Dieses Jahr konnte ich leider nicht wieder nach Coburg, sodass ich das Angebot von Nico gerne annahm. Er wollte gern sein neustes "Splittermond"-Abenteuer für den Gratisrollenspieltag ausprobieren. Klar war ich da zur Stelle :-) Und weil Stephan (der, nachdem dieser Blog benannt ist) auch Zeit hatte, nahm ich ihn einfach gleich mit. Nun ist es so, dass Nico einen epischen Plan verfolgt.
Tags

Indie-RPGs #19 - Interview mit Ralf Kurtsiefer (Thanduria)

Ralf Kurtsiefer? Hatte ich den nicht erst vor einer Woche im Interview? Ganz genau, damals fragte ich ihn zu seiner Tätigkeit als Komponist aus. Beiläufig erwähnte er, dass er mal ein rassismusfreies Indie-Rollenspiel entwickelt habe. Und spätestens beim Wort "Indie" konnte ich nicht mehr davon lassen, ihn so lange zu nerven bis er für ein zweites Interview zusagte ;-) Hallo Ralf. Lange nichts voneinander gehört :-P Stell Dich doch bitte nochmal den Lesern vor, die letztes Mal nicht mitgelesen haben.
"Ich bin 47 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder. Ich bin ein politisch sehr interessierter Mensch. Meine größte Schwäche ist, dass ich mir zu allem eine eigene Meinung bilde.
Tags

Die Kinder der Kirschblüte 1: Die Kinder erwachen – Emo-Fantasy mit Schwächen

Ich bin wohl eigentlich zu alt für Jugendliteratur, aber der Roman „Die Kinder der Kirschblüte“ von Cardo Polar (Künstlername? So heißt doch keiner in echt?) klang von der Grundidee her ganz interessant und die KritikerInnen (vor allem Kritikerinnen :-P) waren durchweg begeistert. Und deutschen Autorennachwuchs ein wenig bekannter zu machen kann ja nie verkehrt sein :-) Die Handlung klingt im ersten Moment sehr typisch für ein Fantasy-Jugendbuch: Hanna ist eine gemobbte Einzelgängerin, die im Verlauf der Geschichte ihre magischen Kräfte entdeckt und ein Abenteuer gegen dunkle Mächte bestehen muss – Ja, das Grundprinzip kennen wir so auch aus „Harry Potter“ und vielen anderen Jugendbüchern.
Tags

Das Auge des Abyssus – Ich hab das Licht ausgemacht...

Erinnert sich noch jemand an meine negative Kritik des ersten „ABOREA“-Solospielbuchs? Damals wurde mir dann von einem Leser entgegnet, dass man auf so wenigen Seiten gar keine spannende Geschichte unterbringen könne. Und nun hab ich „Das Auge des Abyssus“ auf dem Kindle gelesen und antworte: „Doch, das geht!“ :-) Zwar bekommt man für 99 Cent nur knapp 80 Abschnitte, dafür trumpft „Das Auge des Abyssus“ von Karl-Heinz Zapf aber mit einer spannenden Story auf: Ein alter Freund, ewig nicht gesehen (wie immer kam eine Frau dazwischen :-P), schreibt einen mysteriösen Brief. Offensichtlich sind ein paar Okkultismus-Experimente fehlgeschlagen (oder eher zu erfolgreich verlaufen?) und nun muss der Spieler versuchen seinen alten Freund zu retten. Dazu kann man sich jeweils nach mehr oder minder kurzen Textabschnitten für eine von mehreren Auswahlmöglichkeiten entscheiden. Ein klassisches Spielbuch eben, ohne Rollenspielbeiwerk. Äußerst gelungen sind die Texte, welche nicht nur gut lektoriert und flüssig lesbar sind, sondern auch eine gruselige Atmosphäre erzeugen.

Gung Ho #1: Schwarze Schafe – Atmosphärische Coming-of-Age-Dystopie

Wenn man sich aktuell mal Literatur für Jugendliche und junge Erwachsene anschaut, dann dominieren nach einer Phase unsäglich kitschiger Fantasy-Romanzen (wir wissen alle wovon ich rede ;-)) nun die dystopischen Entwicklungsromane. Und genau zu diesem Genre gehört auch die fünfteilige Comic-Serie „Gung Ho“ aus der Feder der beiden deutschen Künstler Benjamin von Eckartsberg und Thomas von Kummant: Eingeschlossen von hohen Schutzmauern, die sich eher wie ein Gefängnis anfühlen, versuchen die jugendlichen Protagonisten ihren Platz zu finden – Das sind altbekannte Klischees. Ist es den Künstler trotzdem gelungen, eine spannende Geschichte zu erzählen und diese in ansprechende Bilder zu verpacken? „Schwarze Schafe“ (Link) lautet der Titel des ersten Bandes, welcher mir vom „Cross Cult“-Verlag freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde. Die schwarzen Schafe, dass sind die beiden Teenager-Brüder Archibald und Zacharias Goodwoody (kurz Archer und Zack).
Tags

Orkpack - Interview mit Rollenspiel-Musikant Ralf Kurtsiefer

Ich stecke ja als Rollenspiel(leit)er auch nach 2 Jahren noch in den Kinderschuhen, aber eins habe ich schon gelernt: Mit der passenden Klangkulisse kann man sehr leicht sehr atmosphärische Stimmung erzeugen :-) Passende Musik kommt von Künstlern wie Ralf Kurtsiefer, den ich heute zum Interview gebeten habe. Hallo Ralf, stell Dich doch erstmal den Lesern vor.
"Ich bin 47 Jahre alt und hatte in meinem Leben immer mit Musik zu tun. In meiner Jugend war ich DJ. Meine erste große Anschaffung war ein Akai S 1000 (damals noch für 6000 DM ;-)). Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Ich bin ein politisch sehr interessierter Mensch. Meine größte Schwäche ist, dass ich mir zu allem eine eigene Meinung bilde.
Tags

Der Realist – Poetry Slam fürs Auge

Bisher hatte ich hier in meinem Blog ja durchweg eher leichte Comic-Kost. Ein paar Superhelden, ein wenig SciFi-Action, manchmal auch beides zusammen. Asaf Hanukas „Der Realist“, in deutscher Sprache kürzlich beim „Cross Cult“-Verlag erschienen, passt nun ganz und gar nicht in diese Reihe: Eine „realistische“ Graphic Novel über das reale Leben des Künslers mit seinen realen Problemen (man verzeihe diese Wortwitze, aber jetzt bleibe ich zum Buch passend ernst ;-)). Das ist zugegebenermaßen schwere Kost, aber absolut lesenswert! Der preisgekrönte israelische Autor Asaf Hanuka (Link) verarbeitet in „Der Realist“ in kurzen, einseitigen Comics (teilweise in nur einem einzigen Bild) Ereignisse aus seinem Leben. Jeder Einseiter ist dabei eine kurze Geschichte, eine kleine Impression, die uns das Leben eines verschuldeten Künstlers, überforderten Vaters und scheiternden Ehemanns in Tel Aviv näher bringt. Dabei stehen diese Geschichten teilweise für sich, teilweise sind sie aber auch in eine Tagebuch-ähnliche Rahmenhandlung eingebettet. Beispielsweise verliert die junge Familie gleich im ersten Comic ihre Wohnung.
Tags

Das Schwarze Auge: Aventurisches Bestiarium – Wunderschöne Fauna-Stichprobe

So lange ich mich dagegen auch gewehrt habe, langsam macht sich bei mir ein gewisses Interesse an „Das Schwarze Auge“ breit. Und wo jetzt eh eine neue Edition auf dem Markt ist, warum auch nicht? Mittlerweile gibt es für diese 5. Edition auch schon die ersten Erweiterungen und Abenteuer, beispielsweise ganz neu das „Aventurische Bestiarium“. Das Cover sieht schon mal echt schick aus, aber kann da der Rest des Buches mithalten? Enthalten sind erwartungsgemäß Fabelwesen, Ungeheuer und ganz normale Tiere. Insgesamt 68 Stück, was die Fauna des riesigen Aventurischen Kontinent natürlich nur stichprobenhaft darstellt. Stichprobenhaft, das ist eigentlich auch ein absolut passendes Wort für das gesamte Buch. Denn von jeder „Kategorie“ werden, gerade im ersten Kapitel welches sich mit 40 Ungeheuern befasst (ein sehr weiter Sammelbegriff für alles Phantastische wie Monster und Fabelwesen), immer nur wenige, teils auch nur ein, Beispiel vorgestellt. Es gibt Drachen, „Würmer“, Untote, Nagetiere, Dämonen, Chimären, Standard-Fantasy-Kram wie Nymphen und Feen – Aber was mir fehlt, ist ein erkennbares Konzept dahinter.