New Hong Kong Story: Dragon Sword – Atmosphärisches Railroading

Egal, wie unterschiedlich Kinofilme und Rollenspiele auch sein mögen, eine Sache haben sie doch gemeinsam: Wenn ein Teil einer Reihe herausragend war, dann hat man an den Nachfolger so hohe Erwartungen, dass man zwangsläufig enttäuscht werden muss... Oder vielleicht doch nicht? Das „Chop-Shao Double Feature“ (Link) des Asiafilm-Rollenspiels „New Hong Kong Story“ (Link) bot meiner Meinung nach ja eines der weltbesten OneShot-Abenteuer überhaupt.

Schnutenbach: Der Klang des Untergangs – Schlafwandeln im Horror-Dungeon

Schon wieder zwei Jahre ist es her, dass ich mich zuletzt in das faszinierende Fantasy-Dörfchen Schnutenbach (Link) wagte. Damals habe ich ja doch ein wenig herumkritisiert und so verlor ich das regelunabhängige Setting aus den Augen... Aber der Autor Karl-Heinz Zapf war weiterhin fleißig, erschien doch im letzten Jahr ein kostenloser Szenario-Band (“Wir bringen euch Frieden“ (Link)) und ein eigenes Regelsystem (“Rabenschnabel“-Schnellstarter (Link)). Und dieses Jahr, ganz unvermittelt, drückte er mir auf der „MantiCon“ sein neustes Druckabenteuer „Der Klang des Untergangs“ in die Hände.

Barbaricum – Steampunk-Germanen wider die spätrömische Dekadenz

Nachdem ich zuletzt ja vom Märchen-Manga-Mischmasch „Märchenkrieger, LOS!“ (Link) für das Universalsystem „Fate Core“ schwer begeistert war, ist mir gleich das nächste kreative Setting ins Haus geflattert. In „Barbaricum“, welches ebenfalls aus dem gleichen Kreativwettbewerb & Kickstarter (Link) entsprang, geht es um eine Steampunk-Version der Völkerwanderung.

Kurztest: Splittermond: Die Narren von Aylantha

Das deutsche Fantasy-Rollenspiel „Splittermond“ verbinde ich persönlich mit heldenhaften AbenteurerInnen, die sich gegenseitig die Zaubersprüche um die Ohren hauen und dann auf der Tickleiste haarklein nachrechen, wer jetzt gerade die Initiative hat :-P Umso gespannter war ich daher auf das neue Abenteuer „Die Narren von Aylantha“, welches seinen Fokus ganz explizit auf Sozialspiel und Ermittlungen legt. Kann so etwas überhaupt Spaß machen? Jedes Jahr findet in Aylantha, einer Hafenmetropole des mertalischen Städtebundes, ein weltbekannter Künstlerwettbewerb statt.

Achtung! Cthulhu: Ehrenkodex – Detailfreudige Sandbox mit drangeklatschtem Abenteuer

Einen kleinen, aber feinen Vorteil haben „Achtung! Cthulhu“-SpielerInnen, wenn sie auf die vom „Uhrwerk Verlag“ lokalisierte Fassung der „Nullpunkt“-Kampagne zurückgreifen: Zwar erschienen die einzelnen Abenteuer logischerweise später als die englischsprachigen Originale, dafür war der Abstand der Bände aber deutlich geringer. Lediglich ein Jahr ist es her, dass das bisher beste Abenteuer „Helden der See“ (Link) erschien.

Märchenkrieger, LOS! – Einhornjäger mit zwei Seelen in einer Brust

Das universelle „Fate“-Regelsystem – egal ob in der Geschmacksrichtung „Turbo“ oder „Core“ – ist ja dafür bekannt, dass seine SpielerInnen immer wieder großartige Spielwelten erschaffen. Da war es nur konsequent, dass vor ein ein paar Jahren die „Fate Core Weltenbandchallenge“ ausgerufen wurde. Weit vorn (Link) landete damals der Grimms Märchen-Anime-Mix „Märchenkrieger, LOS!“, welcher im letzten Jahr mittels Crowdfunding finanziert und kürzlich veröffentlicht wurde. Zum eigentlichen Setting muss man eigentlich gar nicht viel schreiben: Die Grenze zwischen unserer historischen Realität des Jahres 1870 und der Märchenwelt der Brüder Grimm ist brüchig geworden.

NoReturn: Sperrzone New York – Leichenfledderei in der Robotikklinik

Das dystopische Indie-Rollenspiel „NoReturn“ (Link) war in den letzten Jahren ein echter Geheimtipp: Von einer kleiner Gruppe IdealistInnen rund um Manfred Alterschmidt innerhalb von zwei Jahrzehnten entwickelt, verkaufte sich der Endzeit-Cyberpunk-Mix erstaunlich gut. Zu Verdanken ist das sicherlich nicht nur den sehr engagierten SupporterInnen (Link), sondern auch dem lebendigen Regelwerk (Link), welches kostenlos immer neue Inhalte nachliefert.

Dungeons & Dragons Einsteigerset – Spaßige Schnupperbox für Ein- und Umsteiger

Kein anderes Rollenspiel hat das Hobby so sehr geprägt wie „Dungeons & Dragons“. Die erste Edition war eine Spiele-Revolution (siehe dazu auch die sehr gute Comic-Biografie „Der erste Spielleiter“ (Link)), die dritte Edition war der Inbegriff taktisch-stochastischer Monsterschnetzelei und die vierte Edition war der eher mäßig gelungene Versuch, moderne Videospiel-Regelmechaniken zu implementieren. Nun also die fünfte Edition, welche nach den anfänglichen Unkenrufen unverbesserlicher „Früher war alles besser“-Skeptiker doch überraschend positive Resonanz fand.

Kurztest: Private Eye: Dreadnought: Fürchte nichts!

Wenn ich mich mit anderen RollenspielerInnen über das viktorianische Detektiv-Rollenspiel „Private Eye“ unterhalte, dann höre ich sehr oft, dass mit diesem W100-System primär heimtückische Morde in höheren Adelskreisen assoziiert werden. Sicherlich liegt man mit diesem Gedanken auch gar nicht falsch, schlagen doch einige der besten Abenteuer (z.B. „Die 7 Abschiedsbriefe des Mr. Pomeroy“ (Link)) genau in diese Kerbe.