RuneQuest: Xamoxis' Schale der Reinigung – Typischer Dungeon-Crawl

Die ausgesprochen umtriebige „RuneQuest Gesellschaft e.V.“ (Link) hat schon wieder das nächste Abenteuer übersetzt :-) Nachdem die beiden „Abenteuer in Meeros“ (Link) aber durchaus ein paar Kritikpunkte hatten, interessierte mich umso mehr was „Xamoxis' Schale der Reinigung“ taugen würde... Das mit 20 Seiten recht kurze Abenteuer führt die Spieler in die nördlich gelegene Stadt Tithys, in welcher gerade das Festival der Fluten begangen wird. Während sie sich noch umsehen, werden sie von Dianthe, der Matriarchin des Kalos-Clans, für einen gefährlichen Auftrag angeheuert: Sie sollen die Schale der Reinigung, ein unglaublich machtvolles Artefakt, aus einem alten Tempel bergen. Nichts leichter als das, könnte man meinen, doch haben verschiedenste Fraktionen (inklusive einer Göttin) ein Interesse an dem Artefakt.

RuneQuest: Abenteuer in Meeros & Spielleiterschirm – Pflichtkauf für Spielleiter?

Der umtriebigen „Runequest-Gesellschaft e.V.“ haben Oldschool-Rollenspieler nicht nur die deutsche Übersetzung von „RuneQuest 6“ (Link) zu verdanken, sondern auch die Veröffentlichung von allerlei Quellen- und Erweiterungsbänden. Mit „Abenteuer in Meeros“ erschien zudem der erste Abenteuerband, welcher zusammen mit dem Spielleiterschirm verkauft wird. Also genau das richtige Bundle für angehende Spielleiter wie mich :-) Na mal gucken, ob das was taugt... Beginnen wir gleich mal mit dem Spielleiterschirm. Dieser ist aus dickem, stabilem Karton gefertigt und hat die Größe von drei queren DIN-A4-Seiten.

Private Eye 5. Auflage – Zu Recht ausgezeichnet?

Es war die vielleicht größte Überraschung des 2016er Blog-Leserpreises (Link): Die damals gerade frisch auf dem Markt erschienene 5. Auflage des viktorianischen Detektiv-Rollenspiels „Private Eye“ errang den Silberpreis in der Kategorie „Bestes Rollenspiel“ und konnte sich damit teils deutlich sowohl vor anderen Neuauflagen wie der 5. Edition „Das Schwarze Auge“ und der 7. Edition „Call of Cthulhu“ als auch vor gehypten Newcomern wie „Numenera“ und „Symbaroum“ durchsetzen. Da stellt sich natürlich die Frage, ob diese Auszeichnung denn verdient war? Und hat sich eigentlich viel zum Vorgänger verändert? Fragen über Fragen, denen ich wie Sherlock Homes auf den Grund gehe ;-) Um gleich mal die zweite Frage zu beantworten: Geändert hat sich zur vierten Edition eigentlich nicht viel. 15 Änderungspunkte werden im Buch aufgelistet, zumeist eher behutsame Anpassung und Erratierung, also quasi Evolution statt Revolution :-) Auch die Neuauflage bietet dem Leser ein schlankes W100-Regelsystem mit umfangreichem Quellenteil.

Kagematsu – Japanische Seifenoper zum Selberspielen

Als ich auf der letztjährigen SPIEL (Link) den „System Matters“-Stand besuchte, wollte ich den Neuverlegern eigentlich nur für ihre großartige OSR-Übersetzung „Beyond the Wall“ danken. Dann lag da aber auch die deutsche Version des preisgekrönten W6-Indie-RPGs „Kagematsu“ aus, welche mich allein der Optik wegen zu einer spontanen Vorbestellung veranlasste. Kurz nach der Messe war das kleine Regelbüchlein dann schon da und mittlerweile konnte ich es auch mal anzocken – Steckt hinter der schmucken Fassade ein gutes Spiel? „Kagematsu“ ist ein erzählorientiertes OneShot-Rollenspiel, welches die Spieler in ein kleines japanisches Dörfchen im Jahr 1572 versetzt. Die Männer sind im Krieg, sodass Alte, Frauen und Kinder schutzlos einer wie auch immer gearteten Bedrohung ausgesetzt sind. Mögliche Hilfe verspricht der eigensinnige Ronin Kagematsu, welcher allerdings erst von den Damen des Dorfes um den Finger gewickelt werden muss.

RuneQuest: Schiffe & Schildwälle – Noch mehr Regeln, noch mehr Spaß?

Die mittlerweile schon ein viertel Jahrhundert bestehende „RuneQuest-Gesellschaft e.V.“ (Link) hat letztes Jahr, nach einem erfolgreichen Crowdfunding, das Oldschool-Regelschwergewicht „RuneQuest 6“ ins Deutsche übersetzt und als ansprechendes Hardcover publiziert. Aber das war den Jungverlegern wohl nicht genug, denn sie flankieren die Veröffentlichung des Grundregelwerks noch mit einer ganzen Reihe an Erweiterungen, nämlich Quellenbüchern und Regelergänzungen. Unter all diesen Publikationen stach für mich das schlanke Heftchen „Schiffe & Schildwälle“ heraus – Einerseits, weil ich das Thema interessant fand, andererseits aber auch weil ich mich fragte ob so ein regelwütiges System wirklich noch mehr Regeln braucht... Um es kurz zu machen: Ja, braucht es :-D Bevor ich schreibe warum, möchte ich erst einmal auf den Inhalt des 32 Seiten schlanken Softcover-Heftes eingehen.

Wolsung: Die Bilder des Isidor Necpla – Geruhsames Mystery-Abenteuer für Fantasy-Detektive

Der von mir sehr geschätzte Kleinstverlag „Redaktion Phantastik“ macht es schon sehr geschickt mit dem Steam-Pulp-Fantasy-Rollenspiel „Wolsung“ - Während die Übersetzung des Grundregelwerks noch immer auf sich warten lässt, werden ungeduldigen Spielern wie mir immer wieder leckere Appetithäppchen zugeworfen. Erst das gelungene „Trailer-Set für Schnellstarter“, dann zweimal die Spielleiterhilfe „Urdapedia“ (Link). Nun erschien „Die Bilder des Isidor Necpla“ - Kann das Abenteuerheft qualitativ mit den anderen Publikationen mithalten? Die Mitglieder einer schon lange vergangenen Expedition werden plötzlich von einer mysteriösen Krankheit heimgesucht. Körperlich vollkommen gesund, verfallen sie in eine totale geistige Leere. Ist hier etwa ein Fluch im Spiel? Oder will sich jemand an der Forschergruppe rächen? Für die Spieler, denen das Abenteuer mehrere plausible Einstiegsoptionen bietet, beginnt damit ein durchaus interessanter Kriminalfall, welcher sie sowohl in der Ober- als auch in der Unterschicht von Lyonesse ermitteln lässt.

RuneQuest 6 – Mach es, aber richtig!

Das Fantasy-Rollenspiel „RuneQuest“, welches erstmals 1978 erschienen ist und eine überaus wechselhafte Publikationsgeschichte durchleiden musste (dazu kann ich dringendst den „QuestLog“-Podcast (Link) empfehlen), gehört zweifelsohne zu den Klassikern unseres Hobbys. Nachdem bereits 1991 eine erste deutsche Version erschien, es danach aber etwas ruhiger wurde, hat sich nun die schon sein 25 Jahren bestehende „RuneQuest-Gesellschaft e.V.“ (Link) als Verlag probiert und mittels erfolgreichem Crowdfunding die deutsche Übersetzung der 6. Edition veröffentlicht. Und was soll ich sagen, es ist ein echtes Mammutwerk geworden... 466 Seiten umfangreich und gefühlt kiloschwer ist das Hardcover, welches den Spielern in 16 Kapiteln ermöglicht einen eigenen Helden zu erstellen, Magie zu erlernen und dann eine große Auswahl an Monstern zu verkloppen :-) Aber fangen wir mal von vorn an: „RuneQuest 6“ verwendet ein klassisches W100-System, daher man muss seinen entsprechenden Fertigkeitswert unterwürfeln.

DSA Heldenwerk 9: Sklaven für eine Nacht – Ist es wirklich sooooo schlecht?

Die der Ingame-Zeitschrift „Aventurischer Boten“ beiliegende Abenteuerreihe „Heldenwerk“ hat schon so manches gute, jedoch auch manches schlechte Werk hervorgebracht. Als nun mein guter Kumpel Nico Kammel, langjähriger DSA-Experte, über das neuste Abenteuer „Sklaven für eine Nacht“ einen überaus lesenswerten Verriss (Link) schrieb, war ich durchaus neugierig – Ist es wirklich sooooo schlecht? Das wie immer 16 Seiten umfassende und für Downloader 2,99 € (Link) kostende Abenteuer führt durchschnittlich bis meisterhaft erfahrene Helden in die, wahlweise als „Prestbeule des Südens“ oder auch „Schwarze Perle des Südens“ bezeichnete, Stadt Al'Anfa. Durch verschiedene mögliche Szenarien, beispielsweise dass sie in einem Kampf besiegt werden oder durch Betäubung, gelangen die Helden in Gefangenschaft. Auf einer al'anfanischen Sklavengaleere werden sie unter Deck gesperrt, um später in der Hauptstadt als Sklaven verkauft zu werden.

Space 1889: Das Neue Ätherversum – Aventurischer Bote für Marsianer

Mit „Das Neue Ätherversum“, einem Ingame-Magazin mit Spielleiteranhang für das Ätherpunk-Rollenspiel „Space 1889“, publiziert der „Uhrwerk Verlag“ eine seiner interessantesten Veröffentlichungen dieses Jahr. Damit stellt sich dieses Quellenbuch fast schon in die Tradition des früheren „Aventurischen Boten“ - Kann es auch dessen Qualität erreichen? Das 80-seitige, in schwarz-weiß gehaltene Softcover-Büchlein kommt zweigeteilt daher: Der mit 50 Seiten umfangreichere Hauptteil besteht aus reinen Ingame-Texten des fiktiven Magazins (oder auch der Fibel) „Das Neue Ätherversum“. Diese Sammlung aus zumeist kurzen wissenschaftlichen Texten und Reiseberichten, gelegentlich unterbrochen von Ingame-Werbung, beleuchtet dabei verschiedenste Regionen, Personen und Aspekte der Spielwelt, welche teilweise so in noch keinem anderen „Space 1889“-Buch thematisiert wurden. Insgesamt sieben Kapitel beschreiben:
- Länderkunde, Völkerkunde, Archäologie (auf 15 Seiten gibt es z.B.