Roma #4 Blut von meinem Blut – Eine Reihe entzaubert sich selbst

Letztes Jahr bezeichnete ich die „Roma“-Serie mit dem Auftaktband „Der Fluch“ (Link) erst als vielversprechendste, dann mit dem Folgeband „Siegen oder Sterben“ (Link) sogar als beste Graphic Novel-Reihe des Jahres. Der dritte Band „Tötet Cäsar“ (Link) verpasste meiner Euphorie dann zwar einen kleinen Dämpfer, denn das immer gleiche, wiederkehrende Handlungsschema nutzte sich mit der Zeit doch ziemlich ab.
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München 1945: Zweifel – It's not that simple

Es ist nun sicherlich kein großes Geheimnis, dass Liebesgeschichten nicht zu meinen präferierten Comic-Genres zählen. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Die deutsche Weltkriegs-Lovestory „München 1945“ von der ganz frisch preisgekrönten Autorin/Zeichnerin Sabrina „Iru“ Schmatz hatte es mir, besonders des Zeichenstils wegen, schon vom ersten Band an angetan. Nun ist der dritte Band „Zweifel“ erschienen und ich war natürlich gespannt, ob sich die Liebesgeschichte, welche sich in diesem Band auf die nationalsozialistische Vergangenheit der Figuren fokussiert, mit der schwierigen Thematik etwas übernehmen würde... Die Geschichte von „Zweifel“ beginnt dort, wo „Konstanze“ (Link) endet: Die bildschöne Münchnerin Konstanze hat Gefallen am US-Soldaten Daniel gefunden.
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Kurztest: Captain America: Steve Rogers #1

Ich weiß es noch genau, als ob es gestern gewesen wäre... Ich mache nichtsahnend meinen Facebook-Account auf und mir springen sofort gefühlt zweihundert empörte oder verzweifelte Beiträge entgegen, dass (mittlerweile ist das ja kein Spoiler mehr) der amerikanische Superheld Captain America schon immer ein heimtückischer Hydra-Agent war - Ohne Quatsch, das hat mein Weltbild erschüttert ;-) Nun ist der erste deutsche Sammelband erschienen und ich frage mich natürlich, ob das eigentlich die Aufregung wert war? Der Sammelband „Captain America: Steve Rogers #1“ enthält die Hefte „Captain America: Steve Rogers #1-3“ sowie „Captain America: Sam Wilson #7 (II)“ und die Geschichte des 2016er Free Comic Book Day.
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Arcanes #1-5 (Story-Zyklus 1 & 2) – Reizvoller Magie-Thriller um okkulte Schicksalskarten

Der kleine Augsburger Comic-Verlag „Bunte Dimensionen“ hat im Herbst des letzten Jahres den zweiten Story-Zyklus seiner ziemlich pulpigen Magie-Thriller-Reihe „Arcanes“ abgeschlossen. Grund genug, sich mal die bisherigen fünf Bände rund um den magisch begabten Agenten Walter Duncan und seine ebenso kompetente Kollegin Honnorée Mood anzuschauen, welche als RS-Agenten (Retro-Synchronizität) für die CIA-Abteilung Stargate um die Welt reisen und schwierigste Missionen erfüllen.
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Kurztest: Wonder Woman / Batman Hiketeia

Nur noch wenige Tage, dann erscheint mit der „Wonder Woman“-Verfilmung der nächste Kino-Blockbuster. Logisch, dass „Panini Comics“ parallel dazu ein paar Comics veröffentlicht. Beispielsweise das DC-Crossover „Hiketeia“, welches den fanatischen Kampf der beiden Superhelden Wonder Woman und Batman um das Schicksal einer Mörderin thematisiert. Dabei wird nicht nur die moralisch spannende Frage gestellt, wer eigentlich richtig liegt, sondern auch ein interessanter Einblick in das Innenleben der beiden Protagonisten geworfen. Die titelgebende Hiketeia ist ein antikes Ritual, in welchem sich der Bittsteller seinem neuen Beschützer unterwirft, wofür dieser ihm Schutz und Zuflucht gewähren muss. Wonder Woman, die Botschafterin von Themyscira und zugleich Amazonenprinzessin und Superheldin, wird eben um genau diese Hiketeia von der Serienmörderin Danielle Wellys gebeten.
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Kopfsachen: Acht grafische Erzählungen – Schwierige Klassiker, neu verpackt

Uli Oesterle konnte mit seinen ernsthaften Comics, welche gelegentlich weit abseits des Mainstreams zu verorten sind, schon einige Leser und auch Kritiker begeistern. Sein preisgekröntes Werk „Schläfenlappenphantasien“, damals noch als schwarz-weißes Softcover von „Zwerchfell“ veröffentlicht, wurde 2000 gar für den renommierten „Max und Moritz“-Preis nominiert. „Carlsen Comics“ würdigt sieben seiner Klassiker zusammen mit einer neuen Geschichte im Hardcover-Band „Kopfsachen“. Dabei beschränkt man sich hier nicht auf schnöde Reprints, sondern verbessert die Geschichten noch mit neuer Kolorierung und leicht veränderten Texten.
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Kurztest: Liebe auf Iranisch

Als letzten Freitag die Präsidentschaftswahlen liefen, wurde nach langer Zeit mal wieder intensiv über den Iran berichtet. Oft wurde dabei aber nur an der Oberfläche gekratzt, ein tiefer Einblick in die doch recht abgeschottete Gesellschaft blieb aber verborgen (zumal westliche Journalisten nicht gerade herzlich willkommen sind ;-)). Diesen liefert nun das französische Autoren-Paar „Jane Deuxard“, welches wiederholt in den Iran reiste und dort viele junge Erwachsene interviewte. Bei diesen Interviews erzählen verschiedenste junge Frauen und Männer, denen man oft eine tiefe Resignation anmerken kann, von ihrer Unterdrückung durch Politik, Religion und Tradition. Sie dürfen nicht lieben wen sie wollen, sich nicht frei kleiden, nicht feiern, sich nicht küssen, keinen Sex haben und eigentlich ist schon gemeinsames Ausgehen von nicht-verwandten Männern und Frauen eine Straftat.
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Blut und Tränen #1&2 – Atmosphäre statt Action

Mittlerweile habe ich in diesem Blog schon eine ganze Reihe an Produkten besprochen, die sich mehr oder minder historisch korrekt mit dem 2. Weltkrieg befassen. Mit „Blut und Tränen“ veröffentlichten die Spezialisten vom kleinen Augsburger Verlag „Bunte Dimensionen“ eine sehr interessante zweiteilige Miniserie, welche vor dem Hintergrund der französischen Niederlage 1940 eine überraschend ruhig erzählte Agentengeschichte präsentiert. Ein echtes Kleinod zwischen all den revanchistischen Effekthaschern, die sich sonst so in diesem Genre tummeln ;-) Die „Blut und Tränen“-Miniserie besteht aus zwei aufeinander aufbauenden, jeweils in sich abgeschlossenen Graphic Novels.
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Sherlock Holmes: Die Chroniken des Moriarty – Bösewichte gegen Cthulhu

Unter dem Label „Splitter Double“ (Link) bringt der renommierte „Splitter Verlag“ immer mal wieder in sich abgeschlossene, aus zwei Ausgaben bestehende Mini-Sammelbände heraus. Der neuste Zuwachs dieser Sonderreihe ist das Sherlock/Cthulhu-Crossover „Sherlock Holmes: Die Chroniken des Moriarty“, dessen thematischer Mischmasch für mich jetzt schon zu den mutigsten Story-Experimenten des Jahres zählt. Aber zahlt sich dieser Mut auch aus? Obwohl nicht so gekennzeichnet, ist auch dieser Band Teil der französischen „Sherlock Holmes“-Fantasyreihe, welche den Meisterdetektiv beispielsweise mit Zeitreisenden oder im aktuellen Fall mit dem Cthulhu-Mythos in Berührung kommen lässt. Dabei nimmt er direkten Bezug auf die Ereignisse in „Sherlock Holmes & das Necronomicon“ (Link).
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Bomb Road #1-3 – Der Papa erzählt vom Krieg

Der kleine Augsburger Verlag „Bunte Dimensionen“ darf in Deutschland - auch wenn sie eine große thematische Breite haben - wohl als führende Größe in Sachen Kriegscomics bezeichnet werden. Einiges davon geht deutlich in die Pulp-Richtung (aktuell beispielsweise „Die Eisendivisionen“), doch auch realhistorische Comics finden sich im Portfolio. Die dreiteilige Miniserie „Bomb Road“, welche sich mit dem Vietnam-Krieg aus Sicht eines amerikanischen Piloten befasst, passt da natürlich perfekt ins Verlagsprogramm. Die Miniserie dreht sich um das Leben des 68 Jahre alten Marine Corps-Piloten Bradley „Redneck“ Townsend, welcher, sich im Ruhestand befindend, einen neuen Adjutanten zugewiesen bekommt. Dieser soll Townsend eigentlich helfend zur Hand gehen, darf sich stattdessen aber bei einem Gläschen Cognac dessen Lebensgeschichte anhören...
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